Nun, da ich meine Daten seit Anbeginn aufzeichne, war es für mich nicht schwer auch nachträglich noch die eine oder andere Analyse durchzuführen. Desweiteren liebe ich Statistiken, insbesondere die, welche ich selbst fälschen -ähm- nach Belieben ausarbeiten kann

Also versuchte ich, nach welchen Kriterien man sein Training aufbauen könnte. Reguläre Trainingspläne mag ich nicht so, also was dann? Als erstes stieß ich auf die "alte" Empfehlung von maximal 10% Steigerung pro Woche. Allerdings schien mir das etwas zu krass, denn, wenn man sich konsequent an die 10%-Regelung hält, man nach 8 Wochen bereits eine Verdoppelung erreichen würde. Dabei war mir nie so ganz klar, ob man nun von den Kilometern oder der Geschwindigkeit ausgehen sollte. Als nächstes stieß ich auf das Thema Verletzungsrisikoquotient. Aber auch diese Berechnung stellte mich nicht wirklich zufrieden, denn wenn z.B. ein Anfänger sehr hoch beginnen würde, könnte er mit dieser Berechnung ein gutes Ergebnis erhalten und trotzdem mit bösen Verletzungen beim Arzt landen. Meine dritte Überlegung ging nun dahin, einfach einmal festzulegen, wie viele Km man in der aktuellen Woche zurücklegen möchte, bei einer relativ geringen Steigerung, welche sich auch konsequent wöchentlich fortsetzen ließe.
Als ich nun meine persönlichen Daten mal in Sachen Verletzungsrisikoqoutient berechnen ließ, stellte ich fest, dass dieser weitgehend im Rahmen bzw. sogar darunter lag. Das Leistungsplus von 10% wöchentlich zeigte sich da schon wesentlich katastrophaler, da ich meist entweder stark darunter lag oder stark darüber. Dies lag daran, dass ich bereits bei kleineren Problemen meine Läufe und die Leistung reduzierte und dann wieder entsprechend steigerte. Also blieb mir noch die Spalte mit den PlanKm, welche sich aus dem Durchschnitt der vorangegangenen Woche berechnen ließ. Diese drei Spalten sind das Ergebnis vorausgegangener Überlegungen.
Was ich dabei feststellte war, dass sich in kaum einer Spalte ein zufriedenstellendes Ergebnis zeigte und in keiner Woche ein Ergebnis vorlag das in allen drei Spalten im grünen Bereich lag.
Diese Woche wäre es mir fast gelungen, in allen drei Spalten auf grün zu stehen, aber, wie es das Schicksal so wollte, nur deshalb nicht, weil ich den für heute anstehenden Lauf ausfallen ließ, da ich seit 3 Tagen ein Hämatom in der linken Kniekehle habe, wobei vorausgegangene "Schmerzen" (also Krämpfe) eher oberhalb der Kniekehle, also im Oberschenkel lagen. Ein langsamer Lauf wäre denkbar gewesen, aber ich dachte mir: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Gemäß den Daten zum Verletzungsrisikoquotienten hätte dies aber nicht passieren dürfen (liegt seit 4 Wochen zwischen 0,94 und 1,03) und die Leistungssteigerung (in dieser Woche 5,83%) war ja auch im Grünen. Was kann das sein, dass Verletzungen trotz der empfohlenen Regeln auftreten? Auch in den letzten Wochen hatte ich immer wieder kleinere Wehwehchen, genauer gesagt Krämpfe. Mal im rechten Unterschenkel, dann im linken Oberschenkel dann im linken Unterschenkel usw. immer schön im Wechsel. Also immer wenn ich ein Problem löste oder sich ein Problem erledigt hatte, trat eines an anderer Stelle wieder auf. Noch nie hatte ich Probleme in den Füßen, im Rücken- oder Hüftbereich oder gar in den Knien direkt. Demnach also immer nur die Schenkelmuskulatur.
Was kann also an den Regeln VRQ, 10%-Regel etc. falsch sein?
Vielleicht habe ich auch irgendwo einen Denkfehler und diese Regeln bzw. Empfehlungen falsch interpretiert / verstanden?
Kurzer Hinweis zu meinem aktuellen Trainingsverhalten: laufe derzeit jeden 2. Tag und mit viel zu wenigen Kilometern (in den letzten beiden Wochen durchschnittlich 3 Km pro Training). Kraftsport wird zusätzlich betrieben. Da ich mein heutiges Training ausfallen ließ, geht es aber erst am Montag wieder weiter.