Jo, ist schon ein guter Richtwert, das kann sogar noch für die Mittelstrecke reichen. Die 200m Zeiten sind auch interessanter als 100m Zeiten, weil da der Start weniger relevant ist, der auf der Mittel- und Langstrecke keine Rolle spielt.alwinesrunner hat geschrieben:Wie schrieb Lydiard: "ein Läufer, der 200m in 22,5 laufen kann, ist prinzipiell schnell genug, um Olympiasieger zu werden"...
Soso...
Ein anderer Wert sind die 400 unter 50 für die Langstrecke, die auch bei Lets run genannt werden, um mal ein Meisterschaftsrennen zu gewinnen. Am Ende zählt aber natürlich, dass die 53er Runde am Ende des Rennens gelaufen werden kann (und man bis dahin noch vorne dabei ist), selbst wenn ohne Anlauf durch das viele Ausdauertraining möglicherweise keine Sub50 mehr drin sind. Ursprünglich muss man aber den Sub50 Speed haben.
Bei Haile hat man in Peking gut gesehen, dass man von diesem Speed nicht alles behalten kann, wenn man nur noch auf Marathon trainiert. Allerdings ist es wohl auch eine Altersfrage. Haile ist aber fraglos auch eher ein FT-Typ (man denke an die zahlreichen gewonnen Rennen auf der Bahn), und für den Marathon wahrscheinlich auch im Spurt noch stark genug. Würde ihn gerne mal auf dem letzten km eines Marathons gegen Lel oder so laufen sehen.
Die einzigen Lauf-Olympiasieger in Peking, die möglicherweise eher ST-Typen sind, sind die Marathonis. Wanjiru hat ja gesagt, er habe keinen guten Kick am Ende des Rennens, deswegen hat er in Peking auch dafür gesorgt, dass am Ende keiner mehr dabei ist, der ihn überspurten kann. In London wurde er ja noch auf den letzten 400 von Lel abgehängt. (Lel ist wohl mehr FT als Wanjiru).
Auch ein Wanjiru muss natürlich eine enorme Grundschnelligkeit haben, um die 26:41 auf 10 laufen zu können. Aber er hat eben nicht diesen explosiven Kick, diesen Extra-Gang. Deswegen auch nicht unlogisch, dass er eher japanisch trainiert. Wenn Bekele auf Marathon gehen würde und wäre auf dem letzten km noch an Wanjiru dran, hätte Wanjiru kaum eine Chance auf den Sieg. Wenn der ST-Typ nicht rechtzeitig weit genug weg kommt, wird er eben am Ende überspurtet.
Gruß
C.