Naja, erst sagst du das:
sbm80 hat geschrieben:Ich versteh bis jetzt noch nicht warum man Vdot braucht, wenn es eh nur eine Umrechnung der Zeit in einen Vdot-Wert ist.
Dann sagst du das:
sbm80 hat geschrieben:Es ist mir klar was Vdot ist.
Und dann das:
sbm80 hat geschrieben:Nur kann ich ja das Vdot rauskürzen in dem ich gleich sage, dass 40 min =xyz im HM wert sind. Und man dafür seine IV 400m in abc sec laufen muss.
Es ist eben nicht bloß eine Umrechnung der Zeit in einen Wert. Und wenn du diesen Wert einfach wieder rausnimmst und eine Behauptung darüber aufstellst, was 40min im HM wert sind, dann kannst du das schon machen. Die Frage ist aber, was an dieser Bauchipedia-Methode besser ist als am VDOT-Wert, der das Ergebnis langjähriger Forschungen mit Läufern aller Leistungsklassen ist und der es einem im Übrigen erspart, viel Geld für irgendwelche Labortests auszugeben. Klar, dein sbm80-Wert beruht auf deinen glaskugelartigen Fähigkeiten. Der VDOT-Wert hat sich über Jahre in der Praxis bewährt. Er ist kein Allzweckmittel, aber immerhin ein relativ gutes Werkzeug, um sein Training zu steuern.
sbm80 hat geschrieben:Pöhlitz bspw. nimmt eine Zielzeit und sagt, dass man DL in 90% der Zielzeit-Geschwindigkeit rennen soll. Ich weiss halt nicht warum man es so komplex macht.
Ich weiß halt nicht, warum man derartig pauschale Angaben nur der Einfachheit halber dem VDOT-Wert vorzieht. Konkret hieße das ja: Wenn ich sub3 im Marathon laufen will, müsste ich meine DL bei 4:46min/km absolvieren. Erstmal: Was für ein DL ist gemeint? Im Zweifel wäre das aber viel zu schnell für mich. Und wenn ich mir ähnliche Kandidaten hier im Forum anschaue, würde für die das gleiche gelten. Nicht dass der VDOT-Wert oder Daniels' Trainingspläne für jeden was sind. Es gibt viele andere Pläne, die genau so was taugen. Aber einfach ne DL-Geschwindigkeit so festzulegen, wie du es hier beschreibst...hört sich für mich nach Schwachsinn an. Bist du sicher, dass du das richtig verstanden hast?
sbm80 hat geschrieben:Burny ist einfach ein Sonderfall als Ultra. Wenn ich als HM-Läufer einen ordentlichen 5er hinbekäme, dann empfehle ich doch den 5er-Leuten auch kein HM-Training.
Hat er ähnliches gemacht? Wo denn? Hab's grad nicht auf dem Schirm und wäre für nen kurzen Beleg dankbar.
sbm80 hat geschrieben: Für mich war bspw. die Sub40 ein Abfall-Produkt des HM-Trainings. Deswegen habe ich keine Ahnung über 400m-IV.
Für mich war die sub40 ein Abfallprodukt einer M-Vorbereitung. (Hast du die sub40 auf 10 jetzt eigtl im Sack oder waren das nur sub40 auf 9,8km?) Trotzdem habe ich "Ahnung" von (oder meintest du Erfahrung mit?) 400m-IV. Abseits dessen: Was willst du uns damit sagen?
sbm80 hat geschrieben:Bin aber der Meinung, dass mir Endbeschleuinigen gerade bei dem irren Wind was gebracht haben. Als meine Mitläufer langsam wurden, da war es halt für mich eine "gewohnte" 5 km Endbeschleunigung.
Endbeschleunigungen können ne gute Sache sein. Ich bin auch der Meinung, dass sie mir was bringen. Wo ist jetzt der Bezug zu den 400m-IV, den du durch das Wort "aber" herzustellen versuchst? Man kann beides wunderbar in einen HM-Plan oder auch einen 10km-Plan einbauen.
sbm80 hat geschrieben: Genauso wie ich Berg-IV jedem empfehlen kann. Und schaden tut das nicht. Denn ich seh ja wer an dem Berg, an dem ich meine 4x1200er-IV mache,schon alles trainiert hat und das sind derzeit ja keine schlechten Leute in der LA. Irgendwas muss ja dran sein... Ich schau halt auf die Praxis und nicht so sehr auf dien Theorie.
Ja, sicher auch ein gutes Trainingsmittel. Aber wie bei dir 400m-IV nicht so ohne Weiteres möglich sind, weil du in einer hügeligen Gegend ohne Laufbahn wohnst, sind für viele Leute Berg-Intervalle nicht so einfach möglich. Und dein Gezeter darüber, dass diese ganzen Pläne, die 400m-IV beinhalten, ja anscheinend nur für Leute aus Hamburg gemacht sind, könnte ich auch anstimmen, wenn z.B. Beck Hügelläufe trainieren lässt. Wo kein Hügel, da kein Hügellauf. Die Pläne sind halt pauschal gehalten und richten sich nicht an die jeweiligen Außenseiterwohngebiete. Dass du auf die Praxis und nicht auf die Theorie schaust, ist schön. Man kann sich die Trainingsformen der guten Jungs einfach abgucken und nachmachen, oder, wenn man interessiert an dem ist, was man da so in der Freizeit treibt, könnte man den Versuch unternehmen nachzuvollziehen, warum die jeweilige Einheit jetzt wie genau sinnvoll ist und schaut dann, wie es bei einem selbst anschlägt. Dann könnte man mit den Cracks quatschen, die haben dann vielleicht noch den ein oder anderen Tipp parat und schon macht das ganze doppelt so viel Spaß. Und keiner muss sich mit dem leidigen Thema auseinandersetzen, ob der Läufer jetzt zu verkopft ist oder eher zu praktisch begabt, weil man übers Laufen redet und nicht über die Theorieabgeneigtheit Einzelner.
sbm80 hat geschrieben: Und so ist es eben auch bei den Volksläufen, dass man eben mit einer 3:59 als Maximum im Normalfall keine Sub40 macht. Da 10-20 sec immer wo liegen bleiben.
Du hast "interessante" Sprünge in der Argumentation. Du gehst davon aus, dass ein Läufer, der 3:59 "theoretisch" drauf hat, diese im Rennen nicht zeigen kann, weil ihm die Praxis ein Schnippchen schlägt. Wenn man am Ende mit 40:10 einläuft, dann hatte man offensichtlich die 3:59 nicht drauf, außer der Lauf war länger. Ich unterscheide da nicht zwischen Theorie und Praxis, wichtig ist, was im Wettkampf passiert. Und ich bin schon x-fach Rennen gelaufen, bei denen ich die geplante Zielzeit gerade so drauf hatte. Sub4 im Marathon wurde zu 3:59:41, sub1:40 im HM wurde 1:39:59 (stimmt wirklich), sub3 im Marathon wurde 2:59:50, sub1:25 im HM wurde 1:24:48 usw. Genau so hatte ich auch ne sub39 im 10er drauf, verließ mich dann aber auf die Anzeige der Zeit 50m vor der Ziellinie (die ca. 10sek zu spät gestartet wurde), anstatt die meiner eigenen Uhr und es wurden: 39:03. Hatte ich die sub39 wirklich drauf? Ich würde sagen, ja. Aber ich hab nen Fehler gemacht und hab nicht durchgezogen. Du sagst jetzt natürlich, dass ich "theoretisch" mehr als die jeweils knapp hinreichende Pace drauf hatte. Ich sage, dass die theoretisch mögliche Pace sich immer in der Praxis bewähren muss und man dazu immer auch praktische Gegebenheiten mit einberechnen muss und, sofern die Strecke nicht falsch markiert ist oder jemand vor einem stürzt o.ä. man immer selbst für das Erreichen oder Nicht-Erreichen der Zielzeit verantwortlich ist. Du würdest die falsche Uhrenanzeige als "Pech" bezeichnen, ich würde es als Fehler bezeichnen, der mir so nicht mehr passieren wird. Man kann seine Laufziele mit erstaunlicher Präzision verwirklichen, wenn man strukturiert trainiert und ich finde wenig faszinierender, als wenn meine Trainings- und Rennplanung so exakt aufgeht. Ich glaube, dass es weniger Glücksspiel ist, als du vielleicht denkst.
sbm80 hat geschrieben:Ich habe Sub1:30 auch nicht mit Sub40 gleichgesetzt. Ich sagte, dass 43min-Pace in etwa die Pace ist, die 1:30h bringt, wenn man sie 21,1 km läuft. Und selbst diese Leistung wäre dann zu gering, um sich Hoffnungen auf Sub40 zu machen. Dafür muss man ca. 1:28:xx laufen. Dazu scheint er mehrmals schon hart die 10 km gelaufen zu sein. Und sich auch gezielt darauf vorbereitet zu haben. Da macht man ohne neue Reize (oder auch Gewichtsverlust) nicht mal kurz 3 min gut. Vllt. muss er im Training länger an seinen Schwellen der Beine, der Pumpe und des Magens arbeiten.
Das habe ich auch nicht behauptet. Lies' es ruhig nochmal nach. Du fandest es köstlich, dass hier jemand sub1:30 mit sub40 gleichsetzt und ich habe gesagt, dass es tatsächlich nicht ganz vergleichbar ist. Wobei ich jetzt nicht finden konnte, wer jetzt sub1:30 mit sub40 gleichgesetzt hat. Aber gut. Deine nächste Passage ist redundant, weil sie aussagt: Wer 43min auf 10km läuft, dessen Leistung ist zu gering, um sich Hoffnungen auf sub40 zu machen. Das ist, wie wenn ich sage: Der Polo hat ne Höchstgeschwindigkeit von 182km/h. Das reicht als Aussage völlig aus, dass jeder sofort weiß, dass der Polo nicht einfach so 200km/h schafft. Das muss ich nicht noch extra erwähnen. Du nimmst einfach die Pace von 43min und überträgst sie auf den HM. Was natürlich Unsinn ist (was du aber erkennst und mit dem Wörtchen "selbst" andeutest), weil 4:18 auf 10km gelaufen bedeutet, dass dieser auf keinen Fall 4:18 auf 21,1km schafft, außer er hat im 10er gebummelt. Aber immerhin hast du die "richtige" HM-Zeit genannt, die mit der Leistung von sub40 auf 10 zu vergleichen ist. Hast du etwa die Laufzeitvorhersage nach Daniels benutzt?

Jetzt nochmal ohne Sarkasmus: Es ging darum, dass du die Zielsetzung von 43 auf sub40 als überheblich bezeichnet hast, aber den Beweis schuldig bleibst, was daran überheblich sein soll. Es ist ein ambitioniertes Ziel, was man, mit gutem Training, innerhalb weniger Monate schaffen kann. Dafür braucht es neue Reize im Training, wie du richtig schreibst. In meinem Beispiel müsste man dem Polo vielleicht nen neuen Motor verpassen oder Geschwindigkeitslöcher in die Karosserie bohren (man sieht, ich bin der absolute Auto-Freak). Hoffnungen kann sich der Polo also machen. Wenn er an die Kraft der Veränderung glaubt (so obamamäßig, der ist doch noch in, oder?). Und der Läufer kann sich diese auch machen, weil eine solche Leistungssteigerung ganz und gar nicht unrealistisch ist. Ich bin selbst von 42 auf sub39 innerhalb weniger Monate gekommen (ich hab von dir gelernt und schreibe jetzt zu jeder Gelegenheit über michmichmich und meine Leistungen:steinigen

Überheblich ist an dem Vorhaben außerdem gar nix. Wenn er geschrieben hätte: "Ich bin gerade auf der letzten Rille 43min gelaufen, aber eigentlich hab ich die 40 schon drauf, die mach ich dann bald aus der kalten Hose.", wäre es überheblich gewesen. Hatter aber nicht. Ein Ziel kann somit nicht überheblich sein, höchstens seine Formulierung.
sbm80 hat geschrieben:Zum Thema talentfrei: Ohne Lauftraining aber mit guter Grundlagenausdauer durch Aquajoggen: 58 min auf 10 km mit 150 HM. Ein Jahr später nur durch Radtraining 45 min auf der selben Strecke. Und wieder ein Jahr später durch Lauftraining 40 min. Allerdings mit ca. 200 m gekürzter Strecke. Es ist eben die Frage was man macht. Mit Aquajoggen hatte ich eine Ausdauer, die sicher zum durchbummeln eines Marathons gereicht hätte. Aber die Pumpe war nichts gewohnt. Mit Radfahren hatte ich die besten Beinen, aber die Pumpe konnte sie nicht voll umsetzen, da kein Lauftraining und mit Lauftraining hatte ich halt den optimalen Mix aus GA, Kraft und Pumpe. Es liegt eben daran was man macht und nicht was man kann.

Ich habe nirgends gesagt, dass man 39:xx geschenkt bekommt. Aber man muss auch keine 70 km für trainieren und sich mit Wissenschaft beschäftigen.
Naja, dann sag aber doch nicht, dass man sub40 mit wenig Aufwand erreichen kann. Du stellst dich so dar, als hättest du den goldenen Weg gefunden, der dich im Schlafwagen ohne Talent zur sub40 (auf 9,8km?) gebracht hat. Ist ja nicht so. Eine gute Grundlagenausdauer aus verwandten Ausdauersportarten + nicht komplett idiotisches oder wissenschaftsfreies Training + Talent. Wie viel Talent, ist ja immer Ansichtssache bzw. ergibt sich diese aus den allgemein vorhandenen Leistungsfähigkeiten unserer Mitmenschen (der Mensch als soziales Wesen sieht sich immer in Relation zu seinen Artgenossen

). Liegst du damit über dem Durchschnitt? Nach meiner Ansicht auf jeden Fall. Überleg' nur mal, wie viele Leute Sport machen und sich nie zu nem 10er anmelden, weil sie kaum unter 60min kommen. Denen würde ein bisschen Nachhilfe in Trainingslehre gut tun. Trotzdem kämen sie womöglich nie unter 40min. Aber wahrscheinlich hast du diese Philosophie vom alten Greif einfach übernommen. Stimmt's? Also schätz' dich glücklich, dass du ganz gut dabei bist und mit ein bisschen weniger Ignoranz, Bockigkeit und etwas mehr Neugier, Interesse und Unvoreingenommenheit sogar noch sehr viel besser werden kannst.
