Natürlich ist es einfacher, auf absolut flacher Strecke schnell oder Bestzeit zu laufen. Aber lass dich von pauschalen Berechnungen nicht abhalten. Das sind - ähnlich wie bei den "HF-Formeln" - bestenfalls Durchschnittsbetrachtungen. Im individuellen Einzelfall kann der Effekt recht unterschiedlich ausfallen. Greif selbst schreibt bei seinem Rechner "Dieser Rechner ist bar jeder Wissenschaftlichkeit, er beruht nur auf praktischen Erfahrungen" und weiter "Die Resultate werden darum auch niemals exakt sein können, die Näherungswerte werden aber gut bis sehr gut sein." Wenn er ehrlich wäre, würde er hinzusetzen: "Sie können aber auch weit daneben liegen."anna_r hat geschrieben:Habe mir die Strecke für den 10er am 20.3. mal angesehen: Sieht nach ~60 Höhenmetern aus: 4 Runden auf einem Rundkurs und pro Runde diverse (über 10) Kurven durch die Stadt und ca. 16 Höhenmeter pro Runde. Nicht gerade optimal...
Es gibt 2 einfache Gründe, die das nahelegen:
1. Läufer, die auf flacher Strecke nahezu gleichauf liegen, haben teilweise größere Abweichungen, wenn's nicht mehr gar so flach ist. Also kann es keine pauschale "Umrechnung" geben.
2. Wenn du gezielt hügelig trainierst, wirst du auf profilierter Strecke nach einiger Zeit merklich schneller. Dieses und weitere Faktoren bildet so ein pauschaler Rechner aber nicht ab.
1 1/2 min zur 40 min-Zeit ist schon einiges, und ob du bei deinem 10 km-Wettkampf bereits so weit bist, diese Lücke zu schließen, ist offen. Aber es gibt kein aus dem Höhenunterschied abgeleitetes "Geht nicht".
Ein Wort auch zu den Kurven: Die sind eigentlich nicht zeitfressend. Das Problem, das viele haben, ist jedoch, dass sie aus Ängstllichkeit Tempo herausnehmen. Das ist ein doppelter Nachteil. Einerseits verliert man dadurch wertvolle Zeit. Andererseits durchbricht es den Rhythmus. Das muss nicht sein. In aller Regel kann man ohne Tempo rauszunehmen Kurven durchlaufen.
Ich würde an deiner Stelle da offen herangehen. 60 m auf 10 km ist auch nicht übermäßig viel. Es kommt natürlich darauf an, wie sich diese verteilen. Hierzu noch ein eigenes Beispiel. Ich bin schon zigfach den Düsseldorfer Brückenlauf mitgelaufen. Das ist eine 5 km-Runde mit - welch Wunder - 2 Brücken und somit bei 10 km vier An- und Abstiegen. Laut SportTracks mit Höhenkorrektur sind das knapp über 60 m. Das passt auch. Meine Zeiten dort sind nur unwesentlich langsamer als Läufe im Flachen. Nun will ich das nicht übertragen, aber es zeigt, dass Pauschalaussagen immer sehr fragwürdig sind, auch wenn viele Läufer gerne ihre Zeiten vorher ausrechnen möchten.
Ich laufe nun schon wirklich seit vielen Jahren Wettkämpfe, und wenn ich daraus ein Fazit ziehen soll, dann gibt es außer der banalen Erkenntnis, dass mehr Training meistens (nicht immer) zu besseren Ergebnissen führt, folgende Erkenntnisse:
1. Es gibt keine Gewissheiten, keine absoluten Wahrheiten, erst recht keine mathematischen Beziehungen der Art "Wenn ich x trainiere, dann erziele ich Zeit y" oder "Wenn Bedingung a herrscht, dann kommt Ergebnis z heraus."
2. Manchmal trainiert man gut, und das Ergebnis ist schlecht. Öfter aber bin ich auf das Phänomen gestoßen: Training und Form ließen auf ein schlechtes oder mittelmäßiges Ergebnis schließen, und heraus gekommen ist eine Bombenzeit.
Der Mensch im allgemeinen und der Läufer im speziellen lässt sich nicht mit Formeln berechnen, so sehr das mancher auch gerne hätte.
Wo willst du eigentlich am 20.3. laufen? In Braunschweig gibt's ja einen Lauf, aber der ist eine Woche vorher.
Bernd