DoktorAlbern hat geschrieben:Ich bin begeistert. Ich hatte ja schon ein paar Mal versucht das Thema „DL zu schnell“ zu platzieren und irgendwie ist sonst niemand darauf eingestiegen.
Jetzt komm‘ ich mal mit ner ganz steilen These um die Ecke:
Viele laufen ihre GA1-Läufe einfach schon deshalb schneller, als es vielleicht angebracht wäre, weil die Einheit dann schneller vorbei ist.
GA1-Läufe sind nun mal Teil eines ausgewogenen Trainings, „müssen“ also wohl oder übel gelaufen werden. Es hat aber nicht jeder immer Bock drauf, 1 - 2,5 Stunden in einem Tempo unterwegs zu sein, das eine entspannte Konversation zulässt, vor allem dann nicht, wenn er alleine unterwegs ist und überhaupt keine Konversation führen kann. (Die These kommt nicht von ungefähr - mir ging es da anfangs nicht anders. Ich laufe meine L-Läufe heute noch am unteren Ende, was aber vorwiegend einen anderen Grund hat, auf den ich etwas weiter unten eingehe).
In dieser These findet sich selbstverständlich nicht jeder wieder, aber mal ehrlich, wenn die Woche über nach Feierabend noch eine L-Einheit über 10 - 15km ansteht, fehlt einem - gerade, wenn es dunkel, kalt und nass ist - oftmals die Lust darauf, gleich noch eine oder anderthalb Stunden durch die Gegend zu traben. Mit den Langen am Wochenende sieht es ähnlich aus. Steht hingegen was Schnelles an, kommt dieser Gedanke deutlich seltener auf. Vielleicht scharrt man sogar den ganzen Tag über schon mit den Hufen, um endlich die Intervalle auf die Bahn oder den TDL auf die Straße zu bringen. Diese Einheiten sind eben i.a.R. sehr kurzweilig und zudem belastend genug. Die wird man selten deutlich schneller laufen wollen, als man sie geplant hat bzw. als die VDOT-Tabellen das vorgeben.
Wenn ich die lockeren Läufe um 5:00 laufe da kostet mich das Körner, bringt aber spezifisch kaum was und bei der nächsten Q-Einheit kann ich nicht vernünftig Gas geben bzw. die Regeneration von der vorigen Q-Einheit verzögert sich.
Genau den Eindruck, dass es mich Körner kostet, bekomme ich nicht, wenn ich die L-Läufe in 4:50, statt in 5:20 laufe. Der primäre Grund, warum ich das Easy-Zeug heutzutage noch eher etwas schneller als langsamer laufe ist, dass sich meine Beine davon besser zu erholen scheinen. Wenn ich länger in gemäßigtem Tempo unterwegs bin, bekomme ich fast ausnahmslos Schmerzen in den Knien, die ich auch bei der Folgeeinheit noch spüre. Ich bevorzuge es deshalb, bei solchen Einheiten schlicht und einfach laufen zu lassen. So ergibt sich immer eine Pace, die sich locker anfühlt, weder gebremst noch gedrückt. Das sind dann an einem Tag 4:45 und am anderen 5:15, je nach Tagesform. Dass dann keine entspannte Konversation mehr möglich ist, macht mir nix.