[quote="WinfriedK"]Dann hat er wohl was verkehrt gemacht.
Dann hat er wohl was richtig gemacht.
Was soll das? Je schlechter trainiert, desto größer der Held?
Oder was willst du hier verkaufen?
Zu deinen erschöpften Marathon-in-5h-Finishern-die-alles-gegeben-haben: gibt es die wirklich?
Ich habe mir in Biel die Finisher im Bereich 19-20h angeschaut, das war recht interessant. Nach deiner Meinung müssten die ja geradezu übermenschliches geleistet haben, dem war aber nicht so.
Die meisten kamen gut gelaunt und zufrieden ins Ziel. In realistischer Selbsteinschätzung sind sie wohl von vorne herein marschiert und haben das konsequent durchgehalten. Da war keiner "am Limit".
Einige wenige sahen allerdings aus, als ob sie nicht freiwillig so lange benötigt hätten. ]
zu deinem abschluss:
wieder mal die OBJEKTIVE messlatte: zeit/strecke
worüber ich aber rede, habe ich schon mehrfach sagen müssen.
ich war letztes jahr in biel.
es war eine spontane entscheidung.
ich hatte husten. musste morgens mehrere minuten lang dauerhusten.
logisch war es unvernünftig da mitzulaufen.
aber ich war da und zu ehrgeizig, um einfach nur zuzusehen.
bis ca. 55 km konnte ich laufen. dann waren wegen der welligen strecke, die ich als flachlandläufer nicht kannte meine muskeln verkrampft.
es ging nur noch mit schmerzen gehend voran.
an einer stelle der strecke, ging es mir wegen salzmangel so dreckig, dass ich kurz vorm zusammenbruch war.
für die letzen 20 km habe ich über 5 stunden gebraucht.
ich hab noch 6 km vor dem ziel über das aufgeben nachgedacht.
so dreckig ist es mir in meinem leben noch nie gegangen.
nach 18:46 h kam ich an.
ich habs vom ziel kaum in die halle mehr geschafft, wo es das finisher t-shirt gab.
da gingen die vielen anderen läufer, die vor mir da waren. ich konnte unmöglich gehen und musste sitzen.
an diesem tag ist mir das klar geworden, worüber ich hier die ganze zeit labere.
kann der typ, der da so locker langgeht, auch nur annähernd das durchgemacht haben, was ich durchgemacht habe??
ok, er ist die gleiche strecke gelaufen. er war sogar schneller.
aber er hat ganz offensichtlich nicht annähernd so leiden und kämpfen müssen wie ich. dann könnte er nämlich in dem moment nicht so umher gehen.
dass ich trotz der größeren qualen nicht aufgegeben habe und das ziel erreicht habe, wertet meine leistung gegenüber seiner leistung auf.
er musste sich weniger quälen.
das ist ein punkt, der in der rangliste nicht gemessen wird.
aber auf diesen punkt bin ich stolz und darf ich stolz sein.
er hat objektiv mehr geleistet.
subjektiv ( messbar in form von körpererschöpfungsgrad) war meine leistung höher.
auch jemand, der fast als letzter ins ziel kommt, kann eine riesige subjektive leistung vollbracht haben.