Es wird dunkel und es wird stiller auf dem Dach, es prasselt nicht mehr - wie schon den ganzen Tag.
Meine Chance heute noch meinen Lauf zu machen – Jahresabschluss.
Ok, eigentlich wäre morgen ja er letzte Tag, aber der ist schon recht voll und gestresst macht so ein Lauf auch kein Spaß.
Also runter von der Couch, rein in die Laufsachen.

Nun hat es den ganzen Tag schon geregnet, sollte ich noch schnell auf das Wetterradar schauen

Quatsch, auch Wolken müssen mal leer sein, außerdem wollte ich nur die 7,5 km Runde drehen.
Das unsichere Gefühl bleibt aber, weshalb ich mich für die Softshell entscheide,
falls es mal wieder kurz losgeht, dann hält die mehr ab – so dachte ich zu dem Zeitpunkt noch.
Vor der Tür die erste Verwunderung, recht warm, wärmer als erwartet. Na ja, 7,5 km ... auf geht es.
Keine 500 Meter weiter ein Gedankenblitz – Nee, oder? Herr im Himmel, was sind das für Wolken?
Ach, Petrus schüttelt die Wolken bestimmt nur noch schnell aus, wird gleich zu Ende sein.
Blick in den Himmel – Hey Chef, reicht langsam, waa!?

Kein Ende vom Regen in Sicht, es regnet sich wieder ein ...
Ok, ich bin nicht zum jammern raus, konzentriere Dich auf Dein Vorhaben – Dein Abschlusslauf für 2009.
Was? Wie bitte? Hat wer was gesagt? – Meine innere Stimme: "Hey Du Bekloppten, was machst Du hier eigentlich?"

Laufen, denke ich mir? Und dann erkenne ich den Unterschied zu den sonstigen Läufen.
Vom Schirm des Caps tropft es nicht mehr, es ist fast ein Wasserfall.
Die Softshell – reicht für leichten Regen – ist durch, ebenso die Lauftight.
Der Weg? Welcher Weg? Das scheint mir eher eine neue Seenplatte zu sein.
Die Füße sind nass. Nein, nicht feucht, ich sagte nass!

Das passiert halt, wenn man einer optisch tiefen Pfütze ausweicht und dann in einer noch tieferen den Prozess der Erdanziehung beendet.
Bei einer oder zwei Pfützen kein Problem, aber es wird leichter die Schritte zu zählen, die auf trockenem Grund landen.
Nächste Ampel erreicht, die Route geht gerade aus, ich entscheide mich dann für links,
denn das ist die Richtung, aus der ich die heiße Dusche und Suppe schon rufen höre.
Angekommen!
Schnell in die Wohnung aber zuvor aus den Klamotten, sonst kannst heute noch wischen. Bei den Schuhen denke ich kurz über einen Trip zur Zoohandlung nach, die Grundausstattung für Aquakulturen habe ich nun.
Aber gut lassen wir das, meine kalten roten Oberschenkel und die fortlaufende Durchnässung lässt das Bedürfnis nach der heißen Duschen ins Unermessliche steigen.
Resümee:
Exakt 3 km in 21 Minuten und ich verabschiede mein Laufjahr 2009.
Da es mein erstes Laufjahr ist keimt ein Gedanke auf, der mir ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubert – 2010 kann nur besser starten, als wie 2009 endet.
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten Rutsch ins Laufjahr 2009!
