Eigentlich wollte ich das gar nicht. Ich hoffe schon daß deutlich rüberkam, daß ich die Woche vor und den Renntag selbst eher in der Rubrik "einfach kein Glück gehabt" verbuchen würde.farhadsun hat geschrieben:Ich glaube du willst mich aus der Reserve locken, geschafft.
Das ist mir nicht entgangen. Ich fand das eher sehr beeindruckend und habe mich darüber gefreut und auch gestaunt.Die Form hat sich diesmal eigentlich genauso entwickelt wie geplant. Die Steigerung konnte ich nicht nur spüren, sondern im Vergleich zum letzten Jahr, wo ich absolut nach dem selben Schema trainiert habe (nur irgendwie weiß es keiner mehr) auch schwarz auf weiß sehen, einschließlich Donnerstag vor dem Marathon mit 5 x 1 km MRT
Wie oben geschrieben "kein Glück gehabt". Das ist kein Widerspruch.Die gesamte Orthopädie, die Muskulatur, das Knie, die Wade ja sogar die Plantarsehne hat trotz deiner Meinung nach zu hartem Training bis zum Schluss mitgemacht, ich war nicht verletzt. Also muss ich widersprechen.
Letzendlich ist (zumindest ist das meine Meinung) die Kontinuität im Training die wichtigste Komponente, um sich langfristig zu verbessern. Das geht nur mit Motivation. Und ohne Spaß wird die wohl auf der Strecke bleiben. Wobei es sicher auch den einen oder die andere gibt, denen ausschließlich das Ergebnis wichtig ist. Das macht´s aber sicher nicht leichterDas Laufen ist schön und gibt mir viel, und ist mittlerweile für mich unverzichtbar, aber zu viel drüber zu diskutieren und zu theoritisieren ist nicht in meinem Sinne. Das Training muss Spaß machen und man muss immer auf seine Körpersignale hören, und nicht nur auf einen Trainingsplan von der Stange. Unter anderem deswegen habe ich im Laufe der letzten Monate alles locker gesehen bin auch jetzt ziemlich gelassen.

Das wollte ich eigentlich gern trennen. Mir ging es eigentlich nur um die Wochen vor dem Marathon. Ich trainiere da auch gern besonders hart. Die Trainingsleistungen konnte ich dann aber in diesem speziellen langen Rennen nicht umsetzen. Mich hat einfach an der Stelle ganz persönlich interessiert, ob das bei Dir ähnlich sein wird. Angenommen Dein Training lässt auf eine 2:55 hoffen. Dann wäre eine 2:58 immer noch eine geile Zeit, für die Du Monate hart trainiert hast. Es wäre aber keine gute Umsetzung der realen Leistungsfähigkeit. Lediglich diesen Punkt meinte ich.Na ja, ich finde, ich habe die These mit dem zu harten Training mindestens 20 mal seit September widerlegt, aber nun kann man wieder das so finden, nachdem der Marathon nicht als Beweis dienen kann. Die Wette können wir leider nicht auflösen.
Bzgl. der Rennstrategie glaube ich nicht an den negativen Split als das Wundermittel. Manchmal kommt mir das eher vor wie der Yeti. Jeder hat von ihm gehört, aber noch keiner hat ihn jemals gesehen. Und wenn, dann war es nur ein Kostüm. Für uns Läufer wäre das Kostüm einfach eine schlechtere Zeit als machbar gewesen wäre. Es ist schon klar, daß die ersten Kilometer entscheidend sein können. Beim Rest ist viel Esoterik im Spiel. Einer meiner absoluten Lieblingsläufer ist Steve Jones. Folgend ist kurz beschrieben wie er 1985 ohne Hasen einen einen Weltrekord gelaufen ist:
Wir schreiben hier über 1985. Und hier schließt sich auch der Kreis zu Farhads oder voxel´s Training:With a blue-collar work ethic and a tough-as-nails demeanor, Jones took the world by storm, running away from a deep field at the 1984 Chicago Marathon and setting a new world record of 2:08:05. He returned to Chicago in 1985 and, after going through the halfway point with an unthinkable split of 1:01:42, won in 2:07:13.
King of Pain: Interview with Marathon Legend Steve Jones | Competitor.com