Steffen42 hat geschrieben:
Dann mach mal hinne und berichte
Bin jetzt mit den ersten sieben Kapiteln oder so durch. Ich hätte mir ja teilweise einen etwas wissenschaftlicheren Ansatz gewünscht und weniger eine Sammlung von kurzen Artikeln, die auch Reden aus Motivationsseminaren sein könnten und eher einfach gehalten sind. Aber ich bin nun mal so, dass ich bei allem immer ganz genau wissen will, wieso es denn so ist.
In Kapitel 1 spricht er kurz verschiedene Punkte wie Placebos und Nocebos oder den "conscious mind" und seinen Einfluss auf den "unconscious mind" an: "Your current performance, whether you are an employee or an athlete, is the sum of your belief system, which is subconscious (i.e., made up of beliefs you do not actively think about whether or not you know the basis of those beliefs)" und "Beliefs control biology, biology controls behavior, and behavior determines success." an, geht dann jedoch - zumindest bisher, ich habe ja noch über zehn Kapitel vor mir - nicht mehr ausführlicher darauf ein.
Vielmehr kommt er pro Kapitel auf einen bestimmten - für ihn wichtigen Punkt - zu sprechen. Dieser wird dann etwas ausgeführt und mit einigen Key Takeways "geschmückt", z.B. ist in Kapitel 3, The Intention of Why, einer dieser Key Takeaways: "If you know where you want to go, you will find the way there, and your way will likely be a route never taken before. The "what" comes before the "how", and the "why" should come before the "what"."
Die verschiedenen Punkte/Kapitel sind dabei durchaus interessant, auch wenn sie nicht wirklich in die Tiefe gehen (zumindest beim bisher gelesenen nicht) und regen zum reflektieren an. So geht es in Kapitel 4 um "Doing the impossible":
"First do what is necessary.
When you are beginning a task, a day, a job, or even something that feels impossible, just do what you can. That’s what necessary means. Do the “have to” stuff first; complete your to-do list.
[...]
Then do the possible.
Once you have mastered the basics, the fundamentals, it’s time to challenge yourself to see what you are truly capable of: the possible.
[...]
And then you will find yourself doing the impossible.
If you are able to commit yourself to doing all that is possible each and every day, a wonderful and marvelous thing will happen to you. You will find that what you once thought of as impossible, you now view as possible."
Mir persönlich ist das teilweise etwas zu seicht. Bei Sätzen wie "Remember: Fear is your opponent. No one is better or faster than you— only less afraid." verdrehe ich erstmal die Augen. Nichtsdestotrotz hat er natürlich nicht unrecht, wenn er schreibt, dass diese Angst uns oftmals davon abhält, gewisse Dinge überhaupt zu versuchen, da wir uns davor fürchten, was passieren könnte, wenn es denn nicht klappen sollte. Von daher gehen wir auf Nummer sicher und werden deshalb nie herausfinden, wozu wir fähig wären.
Wie auch in der hilfreichsten Bewertung auf Amazon steht, handelt es sich um ein Buch, das man sich auf den Nachttisch legen kann, um immer mal wieder ein Kapitel zu lesen. Es regt dabei durchaus immer wieder dazu dazu an, eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen, z.B. Wozu hat man einen Plan B? Glaubt man gar nicht daran, dass der eigentliche Plan A funktionieren wird? Und ist er dadurch schon von vornherein zum Scheitern verurteilt, da man ja im Hinterkopf immer eine - mit weniger Anstrengung verbundene - Notlösung hat? Von daher, wenn man mit dieser Erwartungshaltung an das Buch herangeht und nicht eine hochwissenschaftliche Abwandlung über "elite minds" erwartet, ist es durchaus empfehlenswert.