Rumlaeufer hat geschrieben:Mein Rückblick auf das Laufjahr 2014 fällt im Großen und Ganzen positiv aus, denn mit den Rückschlägen, die es leider auch gab, kann ich inzwischen recht gut umgehen, so dass die positiven Lauferlebnisse eindeutig überwiegen.
Nach den langwierigen Problemen mit den Plantarsehnen im letzten Jahr bin ich ab Mitte Februar wieder langsam zurück in die Laufspur gekommen. Dabei habe ich die Umfänge langsam erhöht und auf Tempo noch weitgehend verzichtet, so dass ich im April im
Kyffhäuser meinen ersten Marathon des Jahres laufen konnte. Die erreichte Zeit von 3:58:25 war zwar nix dolles, aber ich war zurück, und die Plantarsehnen haben mir bei 80 – 90 km/Woche keine Probleme mehr bereitet.
So konnte ich dann Ende April zwar auch den
Hermannslauf ohne Probleme mitlaufen, aber dass es 3 Monate nach dem Wiedereinstieg noch nicht für meinen Lieblingslauf, den Rennsteig-SM, reichen würde, war absehbar. Entsprechend habe ich also auf den Lauf im Thüringer Wald verzichtet, und mich stattdessen für eine Teilnahme bei den
Riesenbecker Sixdays Ende Mai entschieden. Dieser Etappenlauf, der als sechstägige Läuferparty im Tecklenburger Land angepriesen wird, bot eine würdige Alternative mit durchaus anspruchsvollen Läufen. Bei meiner ersten Teilnahme bin ich insgesamt gut zurechtgekommen und konnte dabei ganz tolle neue Erfahrungen sammeln, so dass er das läuferische Highlight des ersten Halbjahres bildete.
Nachdem ich im ersten Halbjahr also wieder recht gut ins Laufen zurückgefunden und nach den Sixdays auch ein paar ruhigere Tage eingeschoben hatte, begann ich bereits ab Mitte Juni mit den ersten Vorbereitungsläufen für einen schnellen Marathon im Herbst. Dabei sollte im September in Münster die 3 h Grenze fallen, und entsprechend forcierte ich das Tempo. Mit der Hochrechnung aus zwei 10’ern bzw. einem Halbmarathon Ende Juni in Löningen lag ich zwar noch ein paar Minuten über der angepeilten Zeit, aber Mitte Juli stieg ich trotzdem in einen entsprechenden Greif-CD ein. Leider verlief das Training dann recht holprig, d.h. meine Plantarsehnen verhielten sich zwar weiterhin ruhig, aber ich bekam Probleme mit der Wadenmuskulatur, so dass ich knapp 2 Wochen pausieren und neu einsteigen musste. Damit war der ursprünglich für Münster geplante Versuch nicht mehr möglich, so dass ich den Marathon dort „nur“ als langen Trainingslauf mitnahm und das Training auf den 5 Wochen später in Oldenburg stattfindenden Marathon ausrichtete. Dabei lief es dann wg. erneuter Wadenprobleme zwar auch nicht richtig rund, jedoch im Großen und Ganzen fühlte ich mich schon gut vorbereitet. Vom ursprünglichen Ziel hatte ich mich zwar verabschiedet, aber eine Verbesserung in Richtung 3:03 – 3:05 h hätte eigentlich drin sein sollen. Eigentlich, aber nachdem ich in Oldenburg die ersten 25 km noch problemlos im geplanten Tempo lau*fen konnte, wurde es zunehmend zäh. So bin ich dann auf den verbleibenden Kilometern ziemlich eingebrochen, denn – im Nachhinein ist man ja immer schlauer – die leichten Kopfschmerzen am Vortag waren leider die Vorboten einer Infektion, die ich mir eingefangen hatte, und die mir schlussendlich einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Obwohl dieser Versuch, der das Highlight für das zweite Halbjahr bilden sollte, gründlich in die Hose gegangen war, konnte ich, nachdem der erste Ärger vorbei war, einigermaßen damit umgehen. Geholfen hat mir dabei neben einigen Jahren an Erfahrung auch die Analyse der eigenen Fehler. Denn anders als im ersten Halbjahr, als ich nach dem Wiedereinstieg vorsich*tig aufgebaut hatte, habe ich es beim Einstieg ins Tempotraining einfach übertrieben; hier wäre ein paar ruhige Tage vor dem CD sicherlich hilfreich gewesen. Um derartige Prob*leme zukünftig zu vermeiden, muss ich also die erforderlichen Regenerationszeiten unbe*dingt einhalten! So weit, so gut, aber die Infektion war einfach nur Pech.
Zum Glück war das Laufjahr jedoch Ende Oktober noch nicht vorbei, sondern es boten sich noch Gelegenheiten zum Ausgleich. So schon Ende November beim
Twistesee Adventsmarathon in Bad Arolsen, einem kleinen aber feinen Landschaftsmarathon durch das Waldecker Land, wo ich dieses Jahr bereits zum dritten Mal gelaufen bin. Das Streckenprofil ist mit ca. 600 Hm zwar nicht ganz anspruchslos, aber ich konnte relativ locker und gleichmäßig durchlaufen, so dass meine Marathonsaison 6 Wochen nach dem Einbruch in Oldenburg doch noch einen guten Abschluss bekommen hat. Und dann war da ja auch noch der traditionelle OTB-Silvesterlauf am Rubbenbruchsee in Osnabrück, bei dem ich am letzten Tag des (Lauf-)Jahres ebenfalls gut zurechtgekommen bin. Diese beiden Läufe haben schließlich dafür gesorgt, dass mein Laufjahr 2014 noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden hat. Und wenn ich dann in die Gesamtbewertung auch noch das gute erste Halbjahr einbeziehe, überwiegen die positiven Erlebnisse und Erfahrungen ganz eindeutig!
Bleibt zum Schluss noch ein bisschen Statistik zum Laufjahr 2014, das angesichts der Verteilung eindeutig ein Laufjahr war, denn ich bin bescheidene 1.640 km mit dem Rennrad gefahren, aber insgesamt 3.385 km gelaufen. Davon entfielen 394 km auf Wettkämpfe, die ich bei drei 10’ern, zwei Halbmarathons, dem Hermann (31,1 km), vier Marathons und den Riesenbecker Sixdays (120,5 km) gelaufen bin.