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von farhadsun
Ich bin wieder da, Teil 1:
Hallo zusammen,
2 Wochen Abstinenz, vom Forum aber nicht vom Laufen, sind genug, dazu später mehr.
Ich habe mir einen Überblick verschafft, muss aber noch einiges nachlesen, nicht desto trotz fange ich mal an, da ich aus leidvoller Erfahrung zu beiden aktuellen Verletzungen etwas sagen will, wobei ich sehr hoffe, dass bei beiden schon eine Besserung eingetreten ist.
@Christian: Ich habe leider oft genug das Problem mit IT-Band gehabt (und habe), meistens ist das Problem nicht nur auf die Oberschenkelmuskulatur beschränkt, sondern sitzt etwas höher, nämlich bei den Gluteusmuskeln. Wenn du mit Blackroll weiter oben arbeitest, wirst du feststellen können, ob dies der Fall ist. Bei dir vermute ich, dass durch die ungewohnte Belastung beim Skifahren die Muskulatur schon ziemlich angespannt gewesen ist und die 20 km direkt danach das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Die diskutierten Dehnübungen finde ich gut, diese könnten aber bei einem heftigen Triggerpunkt, kontraproduktiv sein, bzw. wenig ausrichten Ich würde viel mit Blackroll in der gleichen Weise, wie ich für Dennis geschrieben hatte, arbeiten, immer streichend nur in einer Richtung, der Ball ist schwieriger einzusetzen, kann aber v.a. bei den Gluteusmusklen tiefer eindringen und ist effektiver. Ansonsten musst du geduldig sein, Laufpause richtet sich nach Grad der Schmerzen. Alles, was schmerzfrei geht, Fahrradergometer, Crosstrainer, Laufen mit Gehpausen, ist besser als eine komplette Pause. Ansonsten tape ich mich bei IT-Beschwerden gern und bekomme dadurch die Schmerzfreiheit, die ich brauche, um mit dem Training nicht ganz aussetzten zu müssen. Allerdings muss man je nachdem, wo und bei was genau die Schmerzen kommen, anders tapen. Beschreibe bitte doch genauer die Schmerzen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du bald beschwerdefrei wirst und deine tolle Form bis Hamburg doch halten kannst. Ob eine MRT-Aufnahme hier etwas bringt, bezweifle ich. Man könnte sie nur als Ausschlussdiagnose einsetzten, ansonsten ist die klinische Daignose ausschlaggebend.
@Steffen: Ich bin ebenfalls ein Problemfall, was den Rücken angeht. Ich neige häufig zu diesen sogenannten Hexenschüssen, die meistens so heftig sind, dass ich mich absolut nicht bewegen kann.
Bei mir wurde seinerzeit aber festgestellt, dass die Bandscheiben OK sind, die Wirbelfortsätze aber offenbar nicht, wobei hier dir Diagnose, auch per MRT, sehr schwierig ist. Das liegt wohl wie so viele andere Sachen in den Genen und heißt Spondylolysis, d.h., dass die Wirbelfortsätze kleine Risse haben und bei bestimmen Belastungen bzw, Bewegungen sich etwa von der normalen Position weg bewegen, dabei auf die austretenden Nerven drücken und außerdem zu einer starken Verspannung der Rückenmuskulatur führen, was dann die eigentlichen Probleme und anhaltende Schmerzen verursacht. Du neigst ebenfalls zu Rückenproblemen, wenn ich mich recht erinnere, und machst auch deine Übungen dagegen, dennoch kann es dich oder mich jederzeit erwischen. Du hattest die Verspannungen im Po-Bereich, die wahrscheinlich zu einer kleinen Dysbalance geführt haben, die dann bei deinem harten Training den Bogen etwas überspannt haben dürfte. Ich denke nicht, dass es ein Problem mit der Bandscheibe ist, ich glaube eher an eine schlimme Verspannung, die gelöst werden muss, auf welcher Weise auch immer. Mit Schmerzen zu laufen bedeutet immer eine (unbewusste) Schonhaltung, die irgendwann an anderer Stelle Probleme machen wird. Ich habe mir bei solchen Problemen des öfteren Spritzen geben lassen müssen, ohne diese hätte ich nicht arbeiten können, was bei einem Selbständigen etwas schwierig ist und ich wäre auch mit starken Schmerzen für meine Familie nicht zu ertragen gewesen. Die Kombination aus Cortison, Schmerzmittel und Muskelrelaxantien lindert die Schmerzen und erlaubt einen besseren schnelleren Einstieg ins Training. Solange man solche Medikamente nicht über Monate einnehmen muss, sind sicher keine Nachteile zu erwarten. Gegen kurzzeitigem Einsatz von Tabletten wie Arcoxia ist meiner Ansicht nach auch nichts einzuwenden. Wenn die Schmerzen nach einem Tag nicht auf 30% zurückgehen, muss man was tun. Auch bei Christian könnte eine Woche Arcoxia 90, einmal täglich, den Einstieg erleichtern.
Ich muss hier aber betonen, dass ich normalerweise keinerlei Medikamente nehme, diese bei speziellen Problemen für sinnvoll halte, und nicht kategorisch ablehne.
Bei Rückenproblemen trage ich einen Gurt und halte den Rücken damit warm und stabil. Der Gurt erinnert mich dann auch im Alltag, dass ich hastige Bewegungen meiden soll. Ich bearbeite den Rücken außerdem mit einer Pilatesrolle (weicher als Blackroll auf jeden Fall), 90 cm lang und 15 cm im Durchmesser. Die Blackrollübungen kann man damit etwas weicher durchführen und was ich auch mache, ich lege mich auf der Rolle so, dass die Wirbelsäule vom Becken bis Kopf darauF abgestützt ist, also in Längsrichtung, und hebe ein bein angewinkelt hoch und versuche mit so wenig Armeinsatz wie möglich die Balance für 15-30 sec zu halten und wechsele und wiederhole die Übung einige male. Ich würde mich auch vom Physio, oder vom Orthopäden, tapen lassen, das hat mir immer etwas gebracht. Ich hoffe sehr, dass du bald wieder ganz fit bist. Bis Düsseldorf ist ja noch Zeit und dann bin ich auf das Fernduell zwischen dir und den Hamburg-Läufern sehr gespannt.