Hallo an die fröhliche Runde hier! Auch wenn ich nicht wirklich ins Threadthema passe, würde ich doch gern ein bisschen hier rumweinen, wenns geht, vor allem weil hier so eine nette und unterstützende Atmosphäre herrscht! Nach dem Urteilen über eure Berichte und Laufumfänge passt aber bald ohnehin niemand mehr ins Threadthema
Also ich wollte am Sonntag wie voxel (der ja anscheinend die sub3 abschießen wird) und coldfire30 auch in Mainz starten, zum Halbmarathon. Die Vergangenheitsform lässt natürlich Schlimmstes befürchten.
Ich hatte für meine Verhältnisse super trainiert und konnte endlich nach 3 Jahren mal wieder die sub40 auf 10km knacken. In den letzten Wochen war ich so gut drauf, dass ich mir vorgenommen hatte meine Bestzeit, auch von vor 3 Jahren, auf der HM-Distanz anzugreifen (1:25:Blumenkohl). Diese Woche standen nur noch eine kurze Intervalleinheit am Dienstag, ein lockerer Lauf heute und am Samstag an.
Gestern war aber so schönes Wetter (bis auf den Wind), dass ich nochmal für ne kurze Runde (max.7km) raus bin. Schön am Rhein entlang geschlappt, Puls im Schlafwagenbereich und trotzdem recht "flott" unterwegs. Dem Straßenläufer passiert ja in der Regel nix, wenn er auf trockenem Asphalt unterwegs ist. In meiner Läuferkarriere bin ich bislang ein Mal richtig hingefallen, das war aber, weils spiegelglatt war. Bis gestern. Ich drehte also meine Runde und lief auf einer wenig befahrenen Straße und genoss den Sonnenschein. Auf einmal jedoch - KRACH - KNICK - STÜRZ - AUA. Ich trat auf einen fetten Stein, der da einfach so rumlag. Weit und breit nix anderes als Straße und ich latsch auf dieses Teil drauf. Umknicken beim Laufen passiert ja öfter mal, vor allem auf unebenen Feldwegen. Das war das erste Mal auf offener Straße. Und dann auch noch gleich schön mit Hinfallen
Ich hätte ihn normalerweise sehen müssen, war aber irgendwie mit den Gedanken woanders und schaute wohl nicht so genau hin. Fies war allerdings, dass der Stein die exakt gleiche Farbe wie der Boden darunter hatte. Ich rollte also über den Knöchel, der sich nach innen knickte, ab und ließ mich instinktiv unelegant auf den Asphalt plumpsen, damit nicht alles im Fuß gleich kaputt geht. Ich kenne so Umknickaktionen zu Genüge aus dem Fußball (laaaang ists her) und weiß wie es sich anfühlt, wenn da was reißt. Glücklicherweise hat nichts im Gelenk geknarzt, als ich umfiel. Ich rappelte mich also auf, ging ca. 100m und dachte, okay, da hab ich ja nochmal Glück gehabt. Dann lief ich wieder los und noch lockere 2km nach Hause. Als ich dort dann die Schuhe auszog, wusste ich aber, dass es doch nicht so glimpflich abgegangen sein könnte. Ich konnte den Fuß nicht mehr schmerzfrei belasten. Heute, am nächsten Tag, war er natürlich geschwollen. Ich hatte gestern schon Eis draufgemacht und heute natürlich auch wieder. Eben hatte ich nen Termin beim Unfallchirurgen, der mir direkt als er meinen dicken Knöchel sah, sagte, das mit dem Halbmarathon könne ich vergessen (mit solchen Botschaften sind die ja total empathielos und hauen sie einfach mal raus, die Schwester, die mir den Verband anlegte, war da schon sehr viel mitfühlender

). Dann wurde geröntgt, um nen Bruch oder nen Riss auszuschließen. Beides lag zum Glück nicht vor, es ist nur ne Zerrung. Das ist das Gute. Laufen könnte ich theoretisch sogar, wenn die Schwellung bis Sonntag weg wäre, was aber kaum möglich sein wird. So wie sich der Fuß jetzt anfühlt, ist daran nicht zu denken und mein Spaziergehtempo liegt bei ungefähr 25min/km.
So, das wollte ich mal loswerden. Ärgern tut es mich natürlich schon, andererseits hab ich mich, als ich auf dem blöden Röntgentisch saß, schon im OP-Saal gesehen. Von daher muss ich mir jetzt einfach in den nächsten Monaten ein neues Ziel suchen. Ich denke mal, dass ich nicht länger als zwei Wochen aussetzen werde. Aber so ne Verletzung rückt die Perspektive mal wieder richtig. Ich bin heilfroh, dass es nicht allzu schlimm ist und ich bald wieder laufen kann. Die letzten Tage hab ich schon wieder nur rumgerechnet, wie ich denn nun das Rennen angehen will und was ich vielleicht möglicherweise am Ende erreichen könnte. Alles nicht so wichtig, wenn einem so ein Unsinn dazwischen kommt. Und vielleicht ein Hinweis an alle anderen Asphaltläufer, auch da wachsam nach Hindernissen zu gucken, wo sonst einfach niemals eins da ist. Die Chance ist wahrscheinlich ähnlich gering wie im Lotto zu gewinnen, aber bei den vielen Schritten, die man so macht, ist es auch fast zwangsläufig, dass einer mal daneben geht
Allen Startern am Sonntag wünsch ich natürlich viel Erfolg! Ich guck mir das Rennen auf jeden Fall an der Strecke an, da es quasi vor meinem Fenster entlang läuft
Grüße
Jan