Heute gab es ein ''Tempolauf Spezial a la Jules''. Nach einer trainingsreichen Woche hatte ich mir ein besonderes Schmankerl im Rahmen des Feldkirchener Stadtlaufs vorgenommen. Ich sage extra Stadtlauf, weil meine Renntaktik nicht WK-würdig ist
Aber erstmal zu den Rahmenbedingungen:
- Di 7 km loDL
- Mi 10 km inkl. 15 x 100 m Sprints
- Sa 10 km LoDL mit 5 Steigerungen und ABC
- So 5 km einlaufen und Lauf ABC
- 29 Grad

- Null Schatten!!!

- Schotterwege
Meine Idee war es von Anfang an eine Pace von unter 5:00 zu drücken so lange es geht und dann danach Intervallartig abwechseln zwischen ''so schnell noch geht'' und 100 m traben. Da es doch sehr heiß war, nahm ich mir auch vor die drei VP mitzunehmen.
Das Teilnehmerfeld war mit knapp 150 Leuten eher klein, daher viel mir die Startaufstellung wie immer schwer. Hab mich dann in das erste Drittel geschoben

Pünktlich fiel der Startschuss und durch die Hitze war ich nach 200 Metern schon am Schwitzen

die ersten Gedankenspiele kamen auf: das wird Sterben-mit-Anlauf! Vor mir tat sich ein Bild auf wie aus einem Westernfilm: staubiger, weißer Schotterweg, durch die Wärme stiegen leichte Dampfwolken auf und um uns herum nur mm hohes Gras. So zog sich das Teilnehmerfeld in die Länge und zog durch die Savanna. Das kann heute nicht gut gehen, sagt mein Kopf

Kilometer 1 stand mit 4:54

ab Kilometer zwei fing die Wärme an sich bemerkbar zu machen. Nicht schlimm, aber für den Kopf nicht gut. Die Gedanken kreisten um mein Unterfangen sub5...
Kilometer 2 Durchgangszeit 9:48. Okayyyyy, gefühlt habe ich schon langsamer gemacht. Körpergefühl ist was anderes. Auf unserer 2 km langen Gerade in der Savanna konnte man Horizont eine Baumallee auf der linken Seite sehen. Die muss von Göttern dahin gestellt worden sein. Alles lief an mir herunter. Kein Wind. Gefühlt 40 Grad. Kein Schatten. Sind das wirklich Bäume oder ist das ein Traum.
Während ich dem Traum hinterher jagde, passierte ich noch Kilometer 3 unter 15 Minuten. Sub5 ist schön einfach für Kopfrechnen

dann endlich leichter Schatten von links. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Leider hielt es nur für 200 m an. Dann gab es wieder ein Hauch von nichts

ich war mittlerweile genervt! Langgezogenes Feld an einer Perlenkette und ich hatte keinen zum Überholen. Und ich hatte jetzt schon Durst! Zum Glück kam gleich der VP. Angehalten. Wasser über den Kopf. Stück gegangen. Wasser getrunken. Weiter ging es. Kilometer 4 stand mit 20:15. Ein wenig langsamer plus VP Stopp...alles im Rahmen
Dann machte sich Müdigkeit breit und mein Kopf signalisierte, dass wird der letzte schnelle Kilometer. Jetzt Tempo hoch halten so lange es geht und dann umsteigen auf schnelle Intervalle. Die zweite Hälfte.des Trainings beginnt. Bei Kilometer 4,9 war es soweit. Das Tempo konnte ich nicht mehr halten, also kurze Trabpause und dann Intervallartig weiter. Kilometer 5 stand dadurch bei 25:50
Meine Intervalle müssen andere Teilnehmer genervt haben. Ich überhole, laufe gut 900 Meter und dann gehe/trabe ich, so dass sie mich wieder einholen und dann überhole ich wieder beim Laufen
Beim.nächsten VP habe ich eine.längere Pause gemacht, weil ich doch das.Dixi benutzen musste

bei meiner Renntaktik kommt es dann doch auf die paar Sekunden nicht an. Meine Intervalle gingen gut weg. Alle unter 5:00. Die Trabpausen wurden dann aber leider Gehpausen gegen Ende
Den.letzten Kilometer habe ich dann nochmal voll durchgezogen bzw es waren glaube ich 1,6 Kilometer. Im Ziel war ich mit knapp über 54 Minuten. Finde ich jetzt eigentlich nicht schlecht, dafür das ich bei der Hitze doch so eine tolle Taktik hatte

So jetzt kann der Hauptwettkampf in zwei Wochen kommen. Ich bete für kühleres Wetter. Dann sehe ich mich doch recht nah an 50 Minuten laufen...mit ein bisschen Tapering, quälen und richtiger WK-Einstellung.
Edit: hab ich einen Sonnenbrand! Himmel, Arsch und Zwirn! Ich hätte nicht in den Spiegel schauen sollen
