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Training für 10 km und HM nach Matt Fitzgerald und/oder Brad Hudson

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leviathan hat geschrieben:Neben dem Elsaß und Südtirol fallen mir nicht so viele Regionen ein, die mit Sonnentagen, toller Umgebung und leckerster Schlemmerei inkl. herrlicher Weinkarte gesegnet sind :)
Georgien. Liegt leider nicht eben mal so am Weg.
Das wird nicht leicht und wird schon gar nicht gleichzeitig funktionieren. Da sich die Radsaison im September ihrem Ende zuneigt, sollte das aber dennoch machbar sein. Über die Alpen willst Du sicher auch Spaß haben und nicht nur leiden? Dann wäre der erste Fokus wohl eher beim Rad.
Bekanntlich gibt es ja weder Bugs noch Probleme, sondern nur Features und Herausforderungen. :zwinker5: Im Moment ist mir vor allem die Machbarkeitsstudie bezüglich der Trois Ballons wichtig. der Radmarathon ist am 11.6. Alles andere (d.h. 10 km usw.) wäre erst was für Juli oder Anfang August. Zeitlich ist das also recht entzerrt. Wobei natürlich Ende August schon wieder das Alpenbrevet dräut - gesetzt natürlich den Fall, das wird alles überhaupt was. Im August liegen 2 Wochen Dänemark an - nicht gerade eine Vorzugsregion für Bergtraining, aber wenn ich es geschickt anstelle, erwische ich bestimmt auch mal zünftigen Gegenwind.
Du willst die drei Lauf QTE´s schön einbetten in Rad QTE´s? Das wird wohl schief gehen. Die drei QTE, unabhängig vom Sport, würde ich als Höchstmarke ansetzen.
QTE scheint mir ein dehnbarer Begriff zu sein. Was man darunter versteht, muß wahrscheinlich jeder für sich selbst definieren. Für mich z.B. wären die in vielen Marathonplänen gängigen langsamen 35er eher Quantitäts- als Qualitätseinheiten, weil ich am Tag danach durchaus wieder etwas Flottes machen könnte, i.d.R. aber darauf verzichte, weil es suboptimal von der Hand gehen würde. Meine Schwächen sind eher orthopädischer Art, und deshalb haben QTE für mich eben auch eher mit Tempo zu tun als mit Distanz. Kurz und knackig verlangt mir mehr Regeneration ab als lang und lahm.

Deshalb empfinde ich Radfahren auch generell als weniger belastend als Laufen. Ich könnte mir also probehalber folgendes Grundgerüst vorstellen:

Di Q1
Do Q2
Sa Rad mittel bis lang, profiliert
So "Q3" = LL

Nach reiner Hudsonscher Lehre sollte man ja einen Tag freimachen. Das wäre vorzugsweise Mo. Mi und Fr blieben dann für weitere Radeinheiten. Außerdem wären noch Doubles machbar (morgens Laufen, nachmittags Radfahren; meine Erfahrungen damit sind gut), Koppeltraining in unterschiedlichen Intensitätsbereichen usw.
Da könnte zu Beginn der Schwerpunkt auf dem Rad liegen (vielleicht 3xRad/0xLauf oder 2/1) und das Crosstraining im Laufschuh stattfinden. Nach dem Alpen Brevet könnte sich das drehen. Dann wärst Du zu Beginn der Saison eher in einer Ausdauer- und Kraftausdauer Sportart in Form und könntest diese Grundlage gut in Dein etwas intensiveres Lauftraining mitnehmen.

Das klingt nach einer klugen Periodisierung! Jedenfalls in sportlicher Hinsicht. Die eigentliche Herausforderung dürfte darin liegen, das der Herrin der Nudelhölzer schmackhaft zu machen. Für eine zielführende Konditionierung wird es wohl mindestens eines akribischen Kochbuchstudiums und intensiver meditativer Versenkung im Weinkeller bedürfen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben: Di Q1
Do Q2
Sa Rad mittel bis lang, profiliert
So "Q3" = LL
Ich weiss nicht wie gut die die langen Läufe verträgst. Mir fällte es normalerweise schwer am Tag nach einer längeren Radeinheit zu laufen. Das ist dann immer ein elendes Gestocher. Daher würde ich Samstag und Sonntag eher tauschen. Ansonsten klingt das plausibel.
Das klingt nach einer klugen Periodisierung! Jedenfalls in sportlicher Hinsicht. Die eigentliche Herausforderung dürfte darin liegen, das der Herrin der Nudelhölzer schmackhaft zu machen. Für eine zielführende Konditionierung wird es wohl mindestens eines akribischen Kochbuchstudiums und intensiver meditativer Versenkung im Weinkeller bedürfen.
Ach, da fällt Dir schon etwas ein. Obwohl ich mir vorstellen kann, daß man in so einem Umfeld lieber zweimal überlegt :)

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aghamemnun hat geschrieben: Dafür hat mich jetzt die Identitätskrise fest im Griff. Bin ich ein Läufer? Oder ein Radfahrer? Oder irgendwas von beidem? Keine Ahnung!
...
Mal sehen, ob das Konzept funktioniert.
Ich gebe Dir Brief und Siegel: es wird nicht funktionieren. Empirische Studien in meinem näheren Vereinsumfeld haben ergeben, dass es keinem ehemaligen Läufer; und jetzt Multisportler; es auch nur ansatzweise gelingt, beides vernünftig unter einen Hut zu bringen. Jeder Ansatz scheitert schon nach kürzester Zeit, bzw. wird nicht eingehalten. Spaß haben alle aber trotzdem. Von daher: mach einfach! :D

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aghamemnun hat geschrieben:Ist der Spagat zwischen einer oder mehreren anspruchsvollen Radsportveranstaltungen und ambitioniert gelaufenen 10ern und/oder Halbmarathons irgendwie zu bewältigen? Wenn ja, wie?
Hallo Agha, tolle Pläne! Ich hab gute Erfahrungen mit gelaufenen Billat-artigen 2'/2' Intervallen auf einer steilen Rampe (10+%). Mit jeweils ein wenig Nachbereitung/Spezialisierung konnte ich die gewonnene Kraft gut (erst) beim Laufen und (dann) am Rad umsetzen.

PS Steffen: bin einfach bis Mai gelaufen, dann Rad. Kombination wär nichts für mich, mach nur 4-5h brutto/Woche Sport, nicht 20 :D .
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Steffen42 hat geschrieben:Empirische Studien in meinem näheren Vereinsumfeld haben ergeben, dass es keinem ehemaligen Läufer; und jetzt Multisportler; es auch nur ansatzweise gelingt, beides vernünftig unter einen Hut zu bringen. Jeder Ansatz scheitert schon nach kürzester Zeit, bzw. wird nicht eingehalten. Spaß haben alle aber trotzdem. Von daher: mach einfach! :D
Das erinnert mich an meinen Wiedereinstieg letztes Jahr im Mai nach der Verletzungspause. Da war vollkommen klar, daß ich nicht mehr auf Radfahren verzichten werde. Und nun finde ich über Monate genau 0 Kilometer auf dem Teil. Ich bin so schwach und undiszipliniert :peinlich:

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Unwucht hat geschrieben:Hallo Agha, tolle Pläne! Ich hab gute Erfahrungen mit gelaufenen Billat-artigen 2'/2' Intervallen auf einer steilen Rampe (10+%).
Ja, auf sowas freu ich mich auch schon. Dafür habe ich hier und hier zwei prima Adressen. Man fährt einfach so lange hin und zurück, bis man vom Rad fällt. :teufel:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Ja, auf sowas freu ich mich auch schon. Dafür habe ich hier und hier zwei prima Adressen. Man fährt einfach so lange hin und zurück, bis man vom Rad fällt. :teufel:
Für Radintervalle bin ich von den steilsten (zweistelligen) Rampen wieder etwas abgekommen. Bei 5-8% fällt es mir leichter, Arme und Oberkörper noch locker und ruhig zu halten und die Atmung nicht zu beeinträchtigen, während die Beine alles geben.

Hach meine letzte Radsaison ist auch schon zu lange her ... 5 unaufgebaute Rahmen im Keller und fast alle Teile dazu. :peinlich:
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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leviathan hat geschrieben:Das erinnert mich an meinen Wiedereinstieg letztes Jahr im Mai nach der Verletzungspause. Da war vollkommen klar, daß ich nicht mehr auf Radfahren verzichten werde. Und nun finde ich über Monate genau 0 Kilometer auf dem Teil. Ich bin so schwach und undiszipliniert :peinlich:
Alles eine Frage der Priorisierung. :teufel:

Bei mir entwickeln sich die Radkilometer mit zunehmender Außentemperatur meist kontraproduktiv zu meinen Laufzielen. So hab ich vor zwei Jahren mir ziemlich sicher meine 10er PB versaut, weil ich meinte, dass man bei so einem schönen Sonnentag doch nicht an Christi Himmelfahrt Laufen oder gar die Füße still halten kann, sondern lieber mit einem Kumpel mit dem Rennrad schöne viele Höhenmeter in der Eifel sammeln sollte. Hat mich dann im Ziel des Wettkampfs zwei Tage später ein wenig geärgert.

Dieses Jahr liegen besagter Wettkampf und der Feiertag ganz eng beeinander. :D

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Rajazy, kennst du den "StadtLauf München" (26.6.)? Könnte günstig an nen Startplatz kommen, wär das eine Gelegenheit einen flotten 5er oder 10er zu liefern, oder ist da eh zu viel los?
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Unwucht hat geschrieben:Rajazy, kennst du den "StadtLauf München" (26.6.)? Könnte günstig an nen Startplatz kommen, wär das eine Gelegenheit einen flotten 5er oder 10er zu liefern, oder ist da eh zu viel los?
Sehr gerne Unwucht! Wenn du auch dabei bist, umso schöner! Endlich jemand von hier in real life kennenlernen :D Ich bin für beide offen, einen flotten 5er oder 10er :zwinker2:

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Radfahren ist auch sehr schön und ich kann euch 100% verstehen! Vor allem jetzt im Frühling sind lange Radfahrten sehr schön.
Unwucht hat geschrieben: Hach meine letzte Radsaison ist auch schon zu lange her ... 5 unaufgebaute Rahmen im Keller und fast alle Teile dazu. :peinlich:
5?! :tocktock: Was für Rahmen sind sie denn? Ich habe nur noch einen unaufgebauten Stahl-Rahmen für mich und einen für meine Freundin. Ich suche noch nach jemanden, der die Dinger für mich lackiert (strahlen). Das Projekt schiebe ich vor mir hin seit Monaten... Die anderen Rahmen sind schon fertig: dieses Mal 2 single speed Räder (single speed sind für das flache Ingolstadt ideal): ein city bike und ein Hardtail-Mountainbike (ich weiß, single-speed Mountainbike nicht sehr sinnvoll aber macht trotzdem riesig Spaß für kleine Spaß-Touren).

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So jetzt wieder was über mein Training...

Heute wiedermal "Uhrwerk"-Training mit 4x1600m @ 4:01/km mit 400m TP (2:35-2:40 min) in:
6:25, 6:26, 6:26, 6:25 min.

Danach 800m locker und 4x200m in ~36s mit 200m TP (1:30 min) in:
39.1, 37.1, 36.3, 34.5 sek.

Heute spezifischer als die zu schnellen 1000er in 3:51/km von letzter Woche. Wollte ursprünglich 5x1600m machen, aber nach dem vierten habe ich mich so gefühlt, dass der fünfte zu hart zu laufen wäre, um bei 6:25 min zu bleiben. Und ich habe auch an den härtesten spezifischen langen Lauf in ein paar Tagen gedacht, dann habe ich bei 4 belassen und stattdessen 4 Repetitions 200er drangehängt... 200er bin ich ja auch seit Ewigkeiten nicht mehr gelaufen. Sie waren auch sehr kontrolliert und sauber gelaufen - immer einen Gang höher geschaltet. Hoffentlich war das nicht zu viel. Mal schauen morgen :D

Anbei sind die Kurven vom heutigen Intervalltraining und von letzter Woche (wo ich übrigens endlich mal in der roten Zone unterwegs war). Also 2 verschiedene Reize und spezifischer werdend. Passt. Das Pace in den Kurven ist vom Stride-Sensor und stimmt nicht ganz...

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Unwucht hat geschrieben:Rajazy, kennst du den "StadtLauf München" (26.6.)? Könnte günstig an nen Startplatz kommen, wär das eine Gelegenheit einen flotten 5er oder 10er zu liefern, oder ist da eh zu viel los?
Als Warnung, auch wenn ich den Münchner Stadtlauf im Speziellen nicht kenne und die SportScheck Stadtläufe nicht ganz so kritisch wie manche andere hier im Forum sehe:

Für einen ernsthaften Versuch eine PB zu laufen, ist der Lauf wohl denkbar ungeeignet. Einerseits ist bei dem Lauf wohl extrem viel los und es ist wohl auch ziemlich eng. Und anderseits ist der Lauf nicht offiziell vermessen!

(siehe z.B. auch: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... nchen.html)

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Rajazy hat geschrieben:So jetzt wieder was über mein Training...

Heute wiedermal "Uhrwerk"-Training mit 4x1600m @ 4:01/km mit 400m TP (2:35-2:40 min) in:
6:25, 6:26, 6:26, 6:25 min.

Danach 800m locker und 4x200m in ~36s mit 200m TP (1:30 min) in:
39.1, 37.1, 36.3, 34.5 sek.

Heute spezifischer als die zu schnellen 1000er in 3:51/km von letzter Woche. Wollte ursprünglich 5x1600m machen, aber nach dem vierten habe ich mich so gefühlt, dass der fünfte zu hart zu laufen wäre, um bei 6:25 min zu bleiben. Und ich habe auch an den härtesten spezifischen langen Lauf in ein paar Tagen gedacht, dann habe ich bei 4 belassen und stattdessen 4 Repetitions 200er drangehängt... 200er bin ich ja auch seit Ewigkeiten nicht mehr gelaufen. Sie waren auch sehr kontrolliert und sauber gelaufen - immer einen Gang höher geschaltet. Hoffentlich war das nicht zu viel. Mal schauen morgen :D
Wieder mal starke Einheit. Schade ist der Lauf nächste Woche kein vermessener 10er, wäre interessant zu sehen, ob die sub40 klappen würden. Andererseits hast du das Tempo drauf und ob du das jetzt knackst oder irgendwann später dieses Jahr macht keinen großen Unterschied.

Den Lauf habe ich übrigens irgendwie außer Acht gelassen bei meinem Vorschlag, die "Peak-Einheit" härter zu laufen. Nehme das zurück und rate: Lieber nichts riskieren, es wäre schade um das ganze schöne Training.


Bei mir sieht es aktuell übrigens so aus, als würde ich die Peak-Einheit einfach streichen. Habe noch Muskelkater in den Waden vom langen Lauf am Sonntag. Habe nach ca. der Hälfte Blasen bekommen, was ich mit anderen Laufschuhen noch nie hatte und nachdem dann irgendwann die kompletten Füße angefangen haben zu schmerzen (gab leider keine Möglichkeit, abzukürzen) habe ich dann wohl irgendwie durch stärkeres Vorfußlaufen kompensiert oder so. Von daher werde ich diese Woche jetzt einfach spontan von Tag zu Tag planen. Die Form, um an der 40 zu kratzen, habe ich. Von daher ist das zwar nicht ideal aber eine ausgefallene Einheit ist kein Weltuntergang.

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Dartan hat geschrieben:Für einen ernsthaften Versuch eine PB zu laufen, ist der Lauf wohl denkbar ungeeignet. Einerseits ist bei dem Lauf wohl extrem viel los und es ist wohl auch ziemlich eng. Und anderseits ist der Lauf nicht offiziell vermessen!
Ok danke, dann werd ichs wohl lassen. Da hab ich eine nette Alternative ganz in der Nähe.

Rajazy: Ebay-Fundstücke, nichts teures. Sammlung wird wohl aufgelöst ...
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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alcano hat geschrieben: Wieder mal starke Einheit. Schade ist der Lauf nächste Woche kein vermessener 10er, wäre interessant zu sehen, ob die sub40 klappen würden. Andererseits hast du das Tempo drauf und ob du das jetzt knackst oder irgendwann später dieses Jahr macht keinen großen Unterschied.*
Danke Alcano! Ja, finde ich auch schade, das der Lauf nicht vermessen ist. Er ist auch länger als 10k (10,6) und findet komplett auf einen nicht sehr griffigen Schotterweg um den Baggersee in Ingolstadt. Ist aber eine schöne Heim- und Trainingsstrecke :) Ich glaube, ich habe die sub40 sowieso noch nicht drin, sub41 sollte aber drin sein. Ich schätze mich eher um die 40:30 wenn alles gut läuft aber das weiß man eh nicht genau.

Und abgesehen davon, je mehr ich vom Lydiard-Buch lese, umso mehr bekomme ich Bock auf wieder Grundlagen :hihi: Ich kann jetzt kaum warten bis das HM vorbei ist, dass ich mit einer schönen Grundlage, dieses mal nach Lydiard statt Hudson anfange (unterscheiden sich eh nicht viel). Irgendwie habe ich extrem Bock drauf und das Buch ist übrigens sehr interessant. Danke dass du es hier erwähnt hattest :zwinker2:
Den Lauf habe ich übrigens irgendwie außer Acht gelassen bei meinem Vorschlag, die "Peak-Einheit" härter zu laufen. Nehme das zurück und rate: Lieber nichts riskieren, es wäre schade um das ganze schöne Training.
Ok, danke für den Hinweis. Werde auch sehr wahrscheinlich eine nicht zu harte Peak-Einheit machen. Ich überlege mir nochmal kurz davor, welche genau, je nachdem wie mein Training bis dahin läuft :)

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alcano hat geschrieben: Bei mir sieht es aktuell übrigens so aus, als würde ich die Peak-Einheit einfach streichen. Habe noch Muskelkater in den Waden vom langen Lauf am Sonntag. Habe nach ca. der Hälfte Blasen bekommen, was ich mit anderen Laufschuhen noch nie hatte und nachdem dann irgendwann die kompletten Füße angefangen haben zu schmerzen (gab leider keine Möglichkeit, abzukürzen) habe ich dann wohl irgendwie durch stärkeres Vorfußlaufen kompensiert oder so. Von daher werde ich diese Woche jetzt einfach spontan von Tag zu Tag planen.
Schade wegen deinem Fuß und Waden. Klingt auch nach einer Kettenreaktion. Hoffe ist alles bald wieder ok. Vielleicht geht heute was? Aber hast ja erwähnt, mittwochs organisatorisch schwierig bei dir. Dein Rennen ist auch am Sonntag und nicht Samstag, von daher vielleicht ginge auch morgen noch eine Peak-Einheit. Und auch wenn nicht, du hast bis jetzt gut trainiert und Form entwickelt und der Ausfall einer einzigen auch wenn wichtigen QTE nicht sehr dramatisch ist. Genau wie du es beschreibst:
Die Form, um an der 40 zu kratzen, habe ich. Von daher ist das zwar nicht ideal aber eine ausgefallene Einheit ist kein Weltuntergang.
:daumen:
Schnelle Besserung wünsche ich dir.

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Dartan hat geschrieben:Als Warnung, auch wenn ich den Münchner Stadtlauf im Speziellen nicht kenne und die SportScheck Stadtläufe nicht ganz so kritisch wie manche andere hier im Forum sehe:

Für einen ernsthaften Versuch eine PB zu laufen, ist der Lauf wohl denkbar ungeeignet. Einerseits ist bei dem Lauf wohl extrem viel los und es ist wohl auch ziemlich eng. Und anderseits ist der Lauf nicht offiziell vermessen!

(siehe z.B. auch: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... nchen.html)
Danke für den Hinweis, Dartan! Dann werde ich mir noch überlegen, aber falls ich an diesem Wochenende hier sein sollte, dann werde ich vielleicht doch als Spaß dann teilnehmen. Ich werde dann spontan entscheiden.

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Unwucht hat geschrieben:Ok danke, dann werd ichs wohl lassen. Da hab ich eine nette Alternative ganz in der Nähe.

Rajazy: Ebay-Fundstücke, nichts teures. Sammlung wird wohl aufgelöst ...
Unwucht, wo ist denn "deine Nähe"? :D Vielleicht ist das auch eine Nähe für mich, dann könnten wir uns kennenlernen :zwinker2:

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Rajazy hat geschrieben:Danke für den Hinweis, Dartan! Dann werde ich mir noch überlegen, aber falls ich an diesem Wochenende hier sein sollte, dann werde ich vielleicht doch als Spaß dann teilnehmen. Ich werde dann spontan entscheiden.
:daumen:

Ich will den Lauf auch sicher nicht schlechtreden, ich habe selbst schon an einigen Stadtläufen teilgenommen. Man sollte nur einfach wissen, auf was man sich einlässt:

Ein professionell organisiertes Massenevent mit starken Werbecharakter (u.a. Zwang in deren Shirts zu laufen), mit extrem vielen Laufanfängern, mit tendenziell attraktiven, aber unvermessenen Strecken, generell einer sehr "event"-artigen Atmosphäre und einem eher im Hintergrund stehenden (leistungs-)sportlichen Charakter. Wenn man das weiß und sich darauf einlässt, kann man da aber trotzdem viel Spaß haben. :nick:

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Rajazy hat geschrieben:Und abgesehen davon, je mehr ich vom Lydiard-Buch lese, umso mehr bekomme ich Bock auf wieder Grundlagen :hihi: Ich kann jetzt kaum warten bis das HM vorbei ist, dass ich mit einer schönen Grundlage, dieses mal nach Lydiard statt Hudson anfange (unterscheiden sich eh nicht viel). Irgendwie habe ich extrem Bock drauf und das Buch ist übrigens sehr interessant. Danke dass du es hier erwähnt hattest :zwinker2:
Du bist aktuell ja auch schon sehr lange am trainieren, da wird es irgendwann schwierig, die Spannung (auch im Kopf) aufrecht zu halten, finde ich. Der Unterschied Lydiard/Hudson während der Grundlagenphase ist tatsächlich nicht sehr groß, zumindest auf den ersten Blick. Allerdings unterscheiden sie sich bezüglich Periodisierung ja schon sehr stark (Lydiard: linear, Hudson: "funnel", also "Trichter"). Das wird bei mir ziemlich sicher darauf hinauslaufen, dass ich während der Grundlagenphase trotzdem mehr oder weniger wöchentlich etwas kurzes, lockeres im Bereich 3k-10k-Tempo machen werde. Auch auf die Bergsprints will ich nicht verzichten. Mal schauen, was dann auch andere noch dazu zu sagen haben.

Rajazy hat geschrieben:Schade wegen deinem Fuß und Waden. Klingt auch nach einer Kettenreaktion. Hoffe ist alles bald wieder ok. Vielleicht geht heute was? Aber hast ja erwähnt, mittwochs organisatorisch schwierig bei dir. Dein Rennen ist auch am Sonntag und nicht Samstag, von daher vielleicht ginge auch morgen noch eine Peak-Einheit. Und auch wenn nicht, du hast bis jetzt gut trainiert und Form entwickelt und der Ausfall einer einzigen auch wenn wichtigen QTE nicht sehr dramatisch ist.
[...]
Schnelle Besserung wünsche ich dir.
Danke. War auch einfach dumm von mir, hätte den Schuh schon lange aussortieren sollen Auch wenn es noch nie so extrem war mit dem Problemen, Blasen hatte ich auch zuvor schon. Dachte halt irgendwie, es wäre besser geworden, da eingelaufen. Falsch gedacht. :peinlich:

Bezüglich Peak-Einheit hast du natürlich recht, könnte ich auch morgen noch machen.

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alcano hat geschrieben:Auch auf die Bergsprints will ich nicht verzichten. Mal schauen, was dann auch andere noch dazu zu sagen haben.
Ich hab diese Saison ja erstmals welche gemacht. Möchte die auch nicht mehr missen, habe aber die muskuläre Regeneration (und vermutlich auch die neurokoordinative) deutlich unterschätzt. In meinem Grundlagenblock hat das zusammen mit plyometrischen Krafttrainingsübungen im Studio bzw. als Kombitraining mit Maximalkraft + Plyometrie und WorkoutKursen oder Treppensprüngen noch gut funktioniert, zusammen mit steigender spezifischer Laufintensität war es dann aber doch zuviel, obwohl ich es insgesamt schon deutlich reduziert habe (und von Anfang an in den Ruhewochen alles weggelassen hatte). Heikel ist, dass ich mich nach der Einheit (also den Bergsprints) selten wirklich platt fühle, aber der neuromuskuläre Reiz scheint doch stärker als gefühlt. Über die Wochen sind dann die Muskeln schnell mal platt.

Ich würde also sagen, wirksames Gift. Wenn man noch ähnliches im Trainingsplan hat, aufpassen. Vor allem, wenn man in der Midlifecrisis ist. :D

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Mein Vorteil: Für den ganzen zusätzlichen Kram à la Plyos und Krafttraining im Studio bin ich viel zu faul, da besteht also keine allzu große Gefahr. :D Bergsprints mache ich ja mittlerweile auch schon seit ca. 1 1/2 Jahren mehr oder weniger regelmäßig (bei 2 Jahren laufen insgesamt), da kann ich eigentlich relativ gut einschätzen, was ich sonst noch machen kann.

Allerdings vermute ich, dass ich letzte Woche tatsächlich übertrieben habe in dem Bereich (hill sprints, hill repetitions und dann noch >500hm beim langen Lauf kombiniert mit den Schuhproblemen). Das zusammen war für meine Wade wohl einfach zu viel, insbesondere da ich schon länger keine Bergsprints mehr gemacht hatte (deshalb auch nur 7 statt 10, wobei nur 5 wohl schlauer gewesen wären) und die letzten drei Wochen eher flach und schnell unterwegs war. Im Nachhinein und so...

Wäre aber auch langweilig, wenn wir keine Fehler machen würden im Training, da würde man viel weniger lernen. :klatsch:

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alcano hat geschrieben:Wäre aber auch langweilig, wenn wir keine Fehler machen würden im Training, da würde man viel weniger lernen. :klatsch:
Du darfst auch nicht vergessen wie schwierig es ist, sich selbst von Außen zu betrachten. Es ist viel einfacher das Training eines anderen aufzusetzen oder zu adjustieren. Beim Blick auf sich selbst ist man da wohl eher großzügiger. Und man findet auch immer gute Erklärungen, warum noch keine Änderung notwendig sei. Auch hier gilt eben in Teilen, was Omi immer so sagte: "Der Schuster hat immer die schlechtesten Leisten." :D

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Rajazy hat geschrieben:Unwucht, wo ist denn "deine Nähe"? :D Vielleicht ist das auch eine Nähe für mich, dann könnten wir uns kennenlernen :zwinker2:
Leider nicht so nahe -> PN.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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leviathan hat geschrieben:Du darfst auch nicht vergessen wie schwierig es ist, sich selbst von Außen zu betrachten. Es ist viel einfacher das Training eines anderen aufzusetzen oder zu adjustieren. Beim Blick auf sich selbst ist man da wohl eher großzügiger. Und man findet auch immer gute Erklärungen, warum noch keine Änderung notwendig sei. Auch hier gilt eben in Teilen, was Omi immer so sagte: "Der Schuster hat immer die schlechtesten Leisten." :D
Das stimmt allerdings. Auch wenn ich immer versuche, mir bei meinem Training zu überlegen "was würdest du Rajazy raten", klappt das nur bis zu einem bestimmten Grad. :zwinker5:

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alcano hat geschrieben:Das stimmt allerdings. Auch wenn ich immer versuche, mir bei meinem Training zu überlegen "was würdest du Rajazy raten", klappt das nur bis zu einem bestimmten Grad. :zwinker5:
Dafür klappt es das mit deiner Empfehlung bei mir zu einem sehr guten Grad :zwinker2:

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:prof:
"Many people think that somehow VO2 max represents the upper level of aerobic capacity and is therefore "aerobic" training. Uh-uh. Nope."
Healthy Intelligent Training, p. 64.

Ich bin einer dieser many people... hmm :confused: . Erstmal weiter lesen...

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Rajazy hat geschrieben: :prof:

Healthy Intelligent Training, p. 64.

Ich bin einer dieser many people... hmm :confused: . Erstmal weiter lesen...
Etwas aus dem Zusammenhang gerissen.
Es gibt doch kein aerob oder anaerob... immer nur eine Mischung von beiden.

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Definitiv Rolli! Deswegen erstmal weiterlesen.

Mir ist klar dass bei jeder Geschwindigkeit immer eine Mischung von beiden gibt. Egal wie langsam, egal wie schnell. Ich habe immer gedacht, dass man bei VO2max Training die aerobe Kapazität am effizientesten trainiert wird und dass man dabei hauptsächlich aerob unterwegs ist. Deswegen teile ich meine Gedanken hier mit. Ich finde das interessant. Vielleicht ist anderen bekannt, aber mir war es nicht. Ich schreibe gleich was dazu; vielleicht interessiert den einen oder den anderen.

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Ich kriege keine ordentliche Zusammenfassung auf deutsch. Deswegen zitiere ich einfach gleich vom Buch (s. 64-66). Ich habe ein paar Gedanken dazu, aber ich schaffe das heute nicht mehr, Vielleicht morgen im Zug.
At VO2Max, your heart rate is near its maximum, and at this maximal work rate, huge amounts of oxygen are consumed. However, the amount of oxygen consumed is nowhere near enough to meet the demands of the muscles, and the work rate can only be maintained for several minutes at most in a fit athlete. The working muscle cells are being asked to do two things at once: extract whatever oxygen they still can from an increasingly acidic bloodstream and extract anaerobic energy by glycolysis.
So even though this level of work represents the highest level of oxygen consumption possible, we must remember that the work intensity is anaerobic and mounting acidosis in the working muscles will force the exercise to stop at the maximal rate.
Brief periods of training at this pace can be very beneficial in elevating race potential over middle distances, but the changes in maximal oxygen consumption are mainly in body chemistry and muscle cell chemistry. Maximal oxygen can be extracted because of greatly increased concentrations of oxidative enzymes and buffering agents in the working muscle.
Brief periods of training at maximal rates can naturally train the top end of cardiopulmonary capacity as well (to get efficient at these work rates, the body has to be exposed to them), but capillary development and blood supply to the working muscle are best developed with prolonged endurance work at a much lower level.
Blood supply to the muscle cell isn't efficiently increased by VO2 max efforts because the very high work rate invokes acidosis that chemically suppresses normal aerobic functions and can inflame or rupture the muscle cell wall. VO2max pace is very close to the pace one can hold for 8 minutes. For good athletes, current 3000m pace is 100% VO2Max pace, and current 5000m pace is 96% VO2Max pace.

There Are Two Parts to VO2Max Development
The first and most important part is the aerobic base below the anaerobic threshold. Time spent running aerobically has been shown to be the biggest stimulus to the aerobic development of the body. Time spent exercising at lower intensities will encourage the safe development of the cardiovascular delivery systems of the body and the proliferation of mitochondria, which together constitute more or less the pure aerobic contribution to VO2max via the slow twitch muscle fibers being extended to their fullest capacity.
The second portion, where maximal oxygen is consumed, is of course, terribly anaerobic. This portion is the cellular chemistry contribution, where the biggest stimulus is really time spent at VO2Max (or, more safely, 95% Max – 5000m race pace for a good athlete). The safest and best stimulus for this is several 2-5 minute bursts of exercise at 5000m pace, with equal or shorter recovery, progressing over several weeks to 3000m pace intervals.
Physiologists may or may not agree with this breakdown of VO2Max but, for all practical purposes, it works. It provides a rational reason why different studies give different answers to the "best" way to raise VO2Max.

The answer is there isn't a "best" way to elevate VO2Max.
It depends on which contribution to VO2Max we're talking about: the pure aerobic or the anaerobic.
Any short-term scientific study done over only a few weeks automatically excludes the key requirement of sub-threshold aerobic development: time.

There is a clear two-fold progression, with the development of "pure" aerobic pathways at low intensities the first priority, (stimulating the type I slow twitch fibers, mitochondrial activity, capillarisation, and oxidative enzymes) followed by higher intensity exercise that is really well above the anaerobic threshold and stimulates the cell chemistry to buffer acidosis and extract energy anaerobically.
ANAEROBIC PART
Takes weeks to develop.
Maximal stroke volume of heart develops quickly
Biochemistry adapts quickly
Recruits IIA Muscle fibers
High intensity training
AEROBIC PART
Takes years to develop.
Capillarisation of muscle.
Recruits slow twitch muscle fibers.
Lower intensity training.

Nur eine kurzes Gedanke von mir dazu. Jetzt leuchtet mir ein warum ein polarisiertes Training sehr effektiv ist. Denn man trainiert beide "Parts" vom VO2Max-Entwicklung, die hier zitiert sind. Ähnlich wie Ihr Rolli und Leviathan mit dem POL Training experimentiert, das auch die sehr gut dosierten 4 min VO2Max Intervalle (oder die anderen Minutenintervallen) aber auch viele Kilometer in aerobic base beinhaltet.

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Ok, das terribly anaerobic hat mich wirklich zum schmunzeln gebracht, aber eigentlich bin ich am Grübeln.

More aerobic than people think?
Training Better Distance Runners
Martin, D.E. and P. N. Coe 1991; Leisure Press, Champaign Il, USA p127
Table 3.4
The difference in energy sources that contribute to racing performances in Olympic Distance Events
800m: Phosphate 5%, Lactate 38%, Aerobic 57%
1500m: Phosphate 2%, Lactate 22%, Aerobic 76%
3000m: Phosphate <1%, Lactate 12%, Aerobic 88%
5000m: Phosphate <1%, Lactate 7%, Aerobic 93%
10000m: Phosphate <1%, Lactate 3%, Aerobic 97%
Marathon: Phosphate <1%, Lactate <1%, Aerobic 99%
Wenn wir also ~3000m Pace als Geschwindigkeit für VO2max nehmen, werden fast 90% der Energie aerob bereitgestellt, bei 5000m Pace klar über 90%.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Danke Unwucht für den Link! Genau das wollte ich diskutieren aber leider immer noch keine Zeit. Ich hätte einen ähnlichen Link von D-Bus von ihm mal hier im Forum irgendwo gepostet und auf deutsch aber ich fand ihn nicht mehr gestern. Für mich als Orientierung habe ich mir die 2 min all-out pace immer gemerkt, dass es dort etwa 50/50 aerob/anaerob (daher 800m pace für schnelle Läufer).
Heute im Zug wieder geschlafen :D und nicht dazu gekommen was zu schreiben.
Ich glaube, was Livingstone meint ist nicht wieviel Anteil an aerobe oder anaerobe Energiebereitstellung bei Vo2max Training stattfindet, sondern Trainingseffekt. Es kann sein, dass wenn nur sagen wir mal 10% anaerob bei einem bestimmten Training bzw. Trainingsintervall ist, genügt das um die aerobe Entwicklung bemerkbar negativ zu beeinflussen. Ich weiß nicht ob ich gut formuliere gerade und ihr versteht was ich damit sagen will. Ich versuche in der Mittagspause vielleicht nochmal oder heute abend im Zug.

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Unwucht hat geschrieben: Das wäre ja dann gar nicht so terribly anaerobic?


Das ist es sicher auch nicht. Der Autor ist sicher auch ein bisschen im Lydiard Suff. Das ähnelt dem Genuss von Methylalkohol und macht blind :D

Trotzdem funktioniert das System ganz gut. Übrigens empfiehlt selbst die von Dir zitierte Quelle ein Grundlagentraining, daß nicht so immens von Lydiard abweicht. Das findet sich in den Fallbeispielen am besten wieder.

Die Ausbaufähigkeit der aeroben und anaeroben Komponente hat sich im Laufe der Jahre auch bestätigt. Du siehst selbst wie schnell Du Form mit ein paar VO2max nahen Einheiten aufbaust und wie schnell diese Kurve zumindest abflacht.

Trotzdem setzen sehr erfolgreiche Coaches, unter anderem der Namensgeber dieses Fadens, VO2max Training in der Aufbauphase ein, aber eben sehr dosiert. Wahrscheinlich hat das auch eher mechanische als physiologische Gründe. Bei bereits extrem entwickelten Sportlern kann das wohl auch ein Schlückchen mehr Intensität sein. Livingstone selbst stellt im Verlaufe des Buches noch John Walker´s und Hicham El Guerrouj´s Training gegenüber. Die haben auch in der Grundlagenphase eine ordentliche Portion VO2max Training im Repertoire.

Rajazy hat hier auch nur den Part eingestellt, der die Aufbauphase einleitet. Selbst Lydiard lässt es dann später ordentlich krachen. Nun ja, manche sagen sicher, daß wäre nicht genug. Aber es handelt sich definitiv, wie Rajazy auch schreibt, um eine lineare Periodisierung. Wenn wir uns Hudson anschauen, bezeichnet er seine Planung als "funnel" Periodisierung. Wenn ich mir die Grundlagenphase anschaue, muss ich hier allerdings Anhänger der Homöopathie sein, um das glauben zu können :zwinker5:

In Summe kann ich sagen, daß man mit dem Lydiard Base Training ein sehr gutes Ausgangsniveau erreichen kann. Drei Dinge würde ich beachten:

- wirklich nach Effort und nicht nach Pace laufen
- wissen, daß man sich durch dieses Training zwar sehr gut entwickeln kann, aber dann eben noch ein nächster Schritt kommen sollte
- das ist etwas für Cruiser; wer am liebsten ballert, wird hier einfach wenige Freude haben und sich zu Tode langweilen

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Rajazy hat geschrieben: Ich glaube, was Livingstone meint ist nicht wieviel Anteil an aerobe oder anaerobe Energiebereitstellung bei Vo2max Training stattfindet, sondern Trainingseffekt.
Genau das meint er - wie gerade beschrieben.
Es kann sein, dass wenn nur sagen wir mal 10% anaerob bei einem bestimmten Training bzw. Trainingsintervall ist, genügt das um die aerobe Entwicklung bemerkbar negativ zu beeinflussen.
Davon geht er wohl aus. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann sagen, daß bei einem 3/4 Effortlauf im Gelände immer wieder Passagen in die anaerobe Zone rutschen. Ich denke, daß macht den Effekt sicher nicht kaputt. Das Problem liegt eher darin, daß man bei der nächsten Einheit versucht die Zeit zu schlagen und so wird der Anteil der anaeroben Komponente größer. Das wiederum hat zumindest den negativen Effekt, daß man mehr Regenerationszeit benötigt, was ein Training im steady Tempo doch merklich beeinträchtigt.

787
Das ist doch sowieso die Hauptdebatte, wenn es um Lydiard geht: Schadet das "anaerobe" Training wirklich der aeroben Entwicklung? Bzw. Wie viel Training mit anaerobem Anteil (im Sinne von anaerob laktazid) darf und evtl. sogar sollte die Grundlagenphase umfassen? Im Prinzip sind sich auch moderne Anhänger von Lydiard (dazu zähle ich Hudson übrigens auch) einig, dass - wie leviathan schon schrieb - ein geringer anaerober Anteil auf jeden Fall sinnvoll ist. John Kellogg (Running writings: The Updated Training Wisdom of John Kellogg) empfiehlt z.B. auch ein wöchentliches (glaube ich zumindest) Fartlek mit 5-10min @ 3k-5k, wobei die schnellen Abschnitte 1-3 Minuten dauern und dazwischen "vollständige Erholung" liegt.

Das Thema wird auch hier behandelt:
https://canute1.wordpress.com/2009/04/0 ... maffetone/ & https://canute1.wordpress.com/2009/04/0 ... d-lydiard/https://canute1.wordpress.com/2009/04/09/where-does-hadd-fit-in-the-picture-with-maffetone-and-lydiard/

PS. Das JK-pdf habe ich für mich mal ins epub-, bzw. azw3-Format umgewandelt (ohne das allerdings allzu groß zu formatieren, vielleicht mache ich das die Tage aber noch), damit ich das auch bequem mobil lesen konnte.
https://canute1.wordpress.com/2009/04/09/where-does-hadd-fit-in-the-picture-with-maffetone-and-lydiard/

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Da ich hier ja auch ab und an mitlese und das Thema recht interessant finde, hätte ich da mal eine Frage bezüglich meines Trainings.

Ich habe das ganze ja so verstanden, dass ich mit meiner hauptsächlich "aeroben Grundlagenarbeit" meine VO2max schon ganz gut bediene.
Setze ich nun gezielt haupsächlich anaerobe Reize, pusht das zwar kurzzeitig meine VO2max (Vorbereitung für 5er 10er evtl HM) kostet mich aber Aerobe Kapazität, welche für mich momentan in Vorbereitung auf einen Ultratrail doch wichtiger sein sollte?
Also müsste ich ja meine Tempoeinheiten auf Cruiseintervalle und ganz kurze knackige Akzente reduzieren um das für mich beste Ergebnis zu erzielen - oder verstehe ich da was grundsätzlich falsch?

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frichdal hat geschrieben: Ich habe das ganze ja so verstanden, dass ich mit meiner hauptsächlich "aeroben Grundlagenarbeit" meine VO2max schon ganz gut bediene.
Ja, es geht aber dabei nicht nur um "Rumgegurke". Lydiard beschreibt seine Grundlagenphase als Laufen mit best Aerobic Effort. Das bedeutet, daß neben den den längeren und lockeren Einheiten ein bis zwei 60min Läufe in Richtung MRT zielen. Dazu kommt noch ein Fahrtspiel, daß stark auf die Geschwindigkeit setzt.
Setze ich nun gezielt haupsächlich anaerobe Reize, pusht das zwar kurzzeitig meine VO2max (Vorbereitung für 5er 10er evtl HM) kostet mich aber Aerobe Kapazität, welche für mich momentan in Vorbereitung auf einen Ultratrail doch wichtiger sein sollte?
Grundsätzlich stimmt das schon. Ich kann Dir aber definitiv sagen, daß die besten Ultraläufer nicht auf VO2max Training zumindest in verträglichen Dosen verzichten.
Also müsste ich ja meine Tempoeinheiten auf Cruiseintervalle und ganz kurze knackige Akzente reduzieren um das für mich beste Ergebnis zu erzielen - oder verstehe ich da was grundsätzlich falsch?
Das verstehst Du richtig. Die Frage ist nur, ob Lydiard hier Recht hatte. Ich muß allerdings zugestehen, daß ich noch nie einen Ultra gelaufen bin und hier sicher wie "der Blinde von der Farbe spricht".

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leviathan hat geschrieben:Das ist es sicher auch nicht. Der Autor ist sicher auch ein bisschen im Lydiard Suff. Das ähnelt dem Genuss von Methylalkohol und macht blind :D
Gegen Lydiard gibts doch wirklich nichts einzuwenden, oder? Ist es nicht die Folgegeneration an Autoren bei denen plötzlich Tempotraining "terribly anaerobic" und tendenziell "unsafe" (s.u.) war?
The safest and best stimulus for this is several 2-5 minute bursts of exercise at 5000m pace, with equal or shorter recovery, progressing over several weeks to 3000m pace intervals.
Da kommt vielleicht eine gewisse historische Komponente durch. Man mag von Crossfit Endurance halten was man will, aber die halten sich nicht mit sowas auf, da wird wohl auf Teufel komm raus Tempo geknallt. Das individuelle Optimum liegt möglicherweise zwischen den Extremen :D .
alcano hat geschrieben:Schadet das "anaerobe" Training wirklich der aeroben Entwicklung?
Zu viel "acidic" ist wohl nicht optimal meint Magness, darum "10 day aerobic refresh" nach einem diesbezüglichen Block.
Science of Running: Running Times Article and why scientists get it wrong.

Aber die wichtigere Frage ist doch oft, wo ist der momentane Leistungsbegrenzer, und wie würde ich gerne trainieren / was macht mir grade Spaß, oder?
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Unwucht hat geschrieben:Gegen Lydiard gibts doch wirklich nichts einzuwenden, oder? Ist es nicht die Folgegeneration an Autoren bei denen plötzlich Tempotraining "terribly anaerobic" und tendenziell "unsafe" (s.u.) war?
Du solltest dich nicht an einer (aus dem Zusammenhang gerissenen) Formulierung aufhängen. Er ließ aber tatsächlich nur ganz wenig anaerob laufen während des Grundlagentrainings (danach ist eine andere Geschichte, deshalb aus dem Zusammenhang gerissen).

Siehe auch: Just What is a Lydiard Base Phase? | Runner's World

Unwucht hat geschrieben:Da kommt vielleicht eine gewisse historische Komponente durch. Man mag von Crossfit Endurance halten was man will, aber die halten sich nicht mit sowas auf, da wird wohl auf Teufel komm raus Tempo geknallt. Das individuelle Optimum liegt möglicherweise zwischen den Extremen :D .
Tut es das nicht (fast) immer?

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Unwucht hat geschrieben:Aber die wichtigere Frage ist doch oft, wo ist der momentane Leistungsbegrenzer, und wie würde ich gerne trainieren / was macht mir grade Spaß, oder?
Je nach Ziel. :zwinker5:

Die Frage ist für mich eher "Wo will ich hin?" und dann muss ich mir überlegen, wie viel ich dafür bereit bin zu tun und wie viele Kompromisse ich eingehen möchte/kann bezüglich Spaß am Training, Zeitaufwand, kurzfristige/mittelfristige Ziele, etc.

Der momentane Leistungsbegrenzer kann z.B. etwas wie "Laktattoleranz" sein, da muss ich mir dann z.B. gut überlegen, ob mir das kurzfristig so wichtig ist (z.B. für einen einzelnen MD-Wettkampf), dass ich dafür mittelfristig etwas schwächere Resultate in Kauf nehme.

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alcano hat geschrieben:Der momentane Leistungsbegrenzer kann z.B. etwas wie "Laktattoleranz" sein, da muss ich mir dann z.B. gut überlegen, ob mir das kurzfristig so wichtig ist (z.B. für einen einzelnen MD-Wettkampf), dass ich dafür mittelfristig etwas schwächere Resultate in Kauf nehme.
Das würde ich gar nicht so wissentschaftlich bzw entweder/oder sehen. Ein herzhafter Tempoblock kann dich gesamt als Athlet auf eine neue Stufe bringen, wo du dann auch aerob (DL etc) eine Klasse besser bist, besonders wenn dieser Entwicklungsbereich noch eher brach liegt.

Die Unterschiede von LD Intervallen zu MD "Peak" Einheiten wurde ja von Rolli kürzlich dargelegt. 10-15x400+TP etc vs niedrige einstellige 400er / 600er / 800er Wiederholungen o.ä. mit Pausen bis 10min usw.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Unwucht hat geschrieben:Das würde ich gar nicht so wissentschaftlich bzw entweder/oder sehen. Ein herzhafter Tempoblock kann dich gesamt als Athlet auf eine neue Stufe bringen, wo du dann auch aerob (DL etc) eine Klasse besser bist, besonders wenn dieser Entwicklungsbereich noch eher brach liegt.
Die entscheidende Frage ist dann jedoch wiederum, ob ich diese Stufe auch halten kann, oder ob das vielmehr nur temporär ist und ich nachher wieder auf die vorherige Stufe zurückfalle. Und ob ich ohne diesen "Tempoblock" nicht langsamer, aber stetiger weiter gekommen wäre in meiner Entwicklung und deshalb dann längerfristig gesehen weiter wäre.

796
Alcano: da gibts nur eins: ausprobieren. Es darf ruhig mal was schief gehn, Frühform, wasauchimmer. Das Bestreben wirklich alles richtig zu machen sehe ich eher als hinderlich. Langfristiger Aufbau ist doch nie linear, oder? Man muss sich trauen im Training wie auch im WK mal ordentlich hinzulangen.

Unabhängig von dir jetzt, immer nur defensiv und auf Zielpace, da ist es schwer richtig den Durchbruch zu schaffen. Das Forum ist aber voll von solcher Herangehensweise. Sicher wird man mal abkacken, na und? Nachher wird drüber gelacht.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Unwucht hat geschrieben:Gegen Lydiard gibts doch wirklich nichts einzuwenden, oder? Ist es nicht die Folgegeneration an Autoren bei denen plötzlich Tempotraining "terribly anaerobic" und tendenziell "unsafe" (s.u.) war?
Wie Alcano bereits schrieb, berufen sie sich hier mit Recht auf Lydiard. Ich glaube nur nicht, daß Lydiard an diesem Punkt richtig lag.
Man mag von Crossfit Endurance halten was man will, aber die halten sich nicht mit sowas auf, da wird wohl auf Teufel komm raus Tempo geknallt. Das individuelle Optimum liegt möglicherweise zwischen den Extremen .
Nun werden viele Crossfitter sehr gut konditionierte Burschen sein. Du wirst sie aber eher selten bis niemals bei einem Langstreckenlauf vorn sehen. Dafür ist die B-Note sicher gelegentlich imposant :D
Aber die wichtigere Frage ist doch oft, wo ist der momentane Leistungsbegrenzer, und wie würde ich gerne trainieren / was macht mir grade Spaß, oder?
Ja logisch spielt das eine große Rolle. Vielleicht willst Du das ja auch gerade als Deinen Leistungsbegrenzer sehen, um eine Begründung für die Punkte 2 und 3 zu haben.
Alcano: da gibts nur eins: ausprobieren. Es darf ruhig mal was schief gehn, Frühform, wasauchimmer. Das Bestreben wirklich alles richtig zu machen sehe ich eher als hinderlich. Langfristiger Aufbau ist doch nie linear, oder? Man muss sich trauen im Training wie auch im WK mal ordentlich hinzulangen.
Auch das ist richtig.
Unabhängig von dir jetzt, immer nur defensiv und auf Zielpace, da ist es schwer richtig den Durchbruch zu schaffen.
Natürlich muß man das nicht und sollte es auch nicht tun. Man könnte trotzdem abwägen, wie viel Risiko man eingeht.
Das Forum ist aber voll von solcher Herangehensweise. Sicher wird man mal abkacken, na und?
Das Problem ist doch eher, daß das Forum voll von Leuten ist, die lange Verletzungspausen hinter sich haben. Damit waren sie nicht in der Lage den neben Talent wichtigsten Faktor für Erfolg und Spass auf den langen Strecken aufrecht zu halten: Kontinuität.

Solange keine Not besteht, gibt es wenig Gründe die Brechstange rauszuholen. Sollte es dann wirklich mal nicht weiter gehen, ist immer noch die Frage, ob man damit etwas erreicht.

Vor ein paar Jahren habe ich gern gesagt, daß ich lieber vorn im Feld als Held sterbe, als irgendwo im Mittelfeld einzutrudeln. Ich bin tatsächlich ein paarmal ganz gut durchgekommen. Die "Heldenrolle" durfte ich aber weitaus häufiger spielen :klatsch: Das hat sicher verhindert, daß langfristig eine bessere Entwicklung möglich war. Es war auch teilweise so frustrierend, daß der Spaß am Laufen unter die Räder kam.

Edit: das heisst überhaupt nicht, daß Du nicht schnell trainieren oder mal etwas neues ausprobieren solltest. Es ist aber durchaus hilfreich nicht so viel mehr als notwendig zu machen.

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Rolli hat geschrieben:Hier ist eine schöne Seite, wo man die Energiebereitstellung gut erklärt bekommt. (auch einige andere Geschichten)

Energiestoffwechsel bei maximalen Laufbelastungen von 10s bis 4 min - Teil 2
Da steht beschrieben welchen Anteil der aerobe und anaerobe Stoffwechsel bei Distanzen von 100m bis 1500m spielen. Dort steht aber nicht in welchem Umfang, in welcher Kombination und mit welchen Schwerpunkten diese über die Saison trainiert werden. Aussage ist nur, daß bei einer Belastung von ca. 2 Minuten die aerobe Versorgung überwiegt. Was wolltest Du an dieser Stelle damit sagen?

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Rajazy hat geschrieben:Danke Unwucht für den Link! Genau das wollte ich diskutieren aber leider immer noch keine Zeit. Ich hätte einen ähnlichen Link von D-Bus von ihm mal hier im Forum irgendwo gepostet und auf deutsch aber ich fand ihn nicht mehr gestern. Für mich als Orientierung habe ich mir die 2 min all-out pace immer gemerkt, dass es dort etwa 50/50 aerob/anaerob (daher 800m pace für schnelle Läufer).
Vermutlich von Moosburger. Auf Seite 8 findet man diese Tabelle: Ein Problem bei dieser Diskussion ist natürlich, dass oft eine Belastung als anaerob bezeichnet wird, wenn man damit über die sog. anaerobe Schwelle kommt, meinetwegen ab Stundenrenntempo aufwärts. In dem Sinne ist 5k-Renntempo natürlich im anaeroben Bereich, auch wenn nur um die 10% der Energie aus der anaeroben Glykolyse stammen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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leviathan hat geschrieben:Da steht beschrieben welchen Anteil der aerobe und anaerobe Stoffwechsel bei Distanzen von 100m bis 1500m spielen. Dort steht aber nicht in welchem Umfang, in welcher Kombination und mit welchen Schwerpunkten diese über die Saison trainiert werden. Aussage ist nur, daß bei einer Belastung von ca. 2 Minuten die aerobe Versorgung überwiegt. Was wolltest Du an dieser Stelle damit sagen?
Ich? Gar nix... Ich habe einfach nur ein Link reingestellt im Bezug auf diese Diskussion:
Mir ist klar dass bei jeder Geschwindigkeit immer eine Mischung von beiden gibt. Egal wie langsam, egal wie schnell. Ich habe immer gedacht, dass man bei VO2max Training die aerobe Kapazität am effizientesten trainiert wird und dass man dabei hauptsächlich aerob unterwegs ist. Deswegen teile ich meine Gedanken hier mit. Ich finde das interessant.
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