Um den TV-Faden nicht zu sprengen, könnt Ihr hier weiter machen.

Kommt mir bekannt vor. Folgender Dialog ist noch nicht lange her:-Auftrags-Griller- hat geschrieben:Wenn mir gegenüber Bewunderung ausgedrückt wird, dann erzähle ich zuerst mal darüber, mit wievielen Wochenkilometern das zustande kommt, so nach dem Motto: "Von Nix kommt nix". Ich habe nämlich oft den Eindruck, dass Leute glauben, gute Laufleistungen in die Wiege gelegt zu bekommen. Mit Fleiß rechnen die oft nicht.
Deinen Ansatz finde ich gut und auch richtig. Jeder giert ein wenig nach Anerkennung, was vollkommen richtig ist. Ist es aber "Toll", wenn jemand z.B. an einem Marathon teilnimmt, obwohl ihm klar wäre, das er sportlich dazu nicht in der Lage ist, und deswegen den Großteil der Strecke geht?leviathan hat geschrieben:Erstmal vielen Dank für die Rettung des anderen Fadens
Bezogen auf die Ausgangsfrage hier, bin ich mir immer noch nicht sicher, was prahlen bedeutet. Ist das allein schon die Teilnahme an einer Laufveranstaltung? Ist es der verächtliche Blick, wenn eine andere Person beim Treppen steigen schnaubt? Ist es der Austausch von Trainings- und/oder Wettkampfergebnissen? Das alles sind, wenn auch defensiv, Formen von Prahlerei. Es gibt hier sehr gute Möglichkeiten diese Prahlereien angenehm auszuleben ohne andere zu belästigen. Die Anzahl der Fäden und ihrer Themenvielfalt ist unerschöpflich. Und wenn´s nicht reicht, kann man ja einen neuen eröffnen.
Etwas anstrengend finde ich es dann, wenn jemand ohne inhaltlichen, an den Haaren herbeigezogenen oder irreführenden Bezugeinen Faden kapert und dort "sein" Publikum quält. Nun kenne ich lediglich einen Bruchteil der Fäden. Dort passiert das aber relativ selten und irgendwie bereinigen das die Teilnehmer in der Regel selbst. Von daher sehe ich kein großes Thema.
Es ist doch eigentlich vollkommen natürlich, daß man sich als Läufer über sein Hobby austauschen möchte. Wir bereits geschrieben lässt sich auch der Koch gern für sein Werk loben, der Modellbauer freut sich über anerkennende Worte, etc...
Ich kann da nicht viel anrüchiges dran finden.
Wenn der- oder diejenige ein Publikum dafür findet, ist das doch legitim. Ob ich das toll finde, ist doch gar nicht relevant.Sven K. hat geschrieben:Ist es aber "Toll", wenn jemand z.B. an einem Marathon teilnimmt, obwohl ihm klar wäre, das er sportlich dazu nicht in der Lage ist, und deswegen den Großteil der Strecke geht?
Man darf sich in unserer Gesellschaft auch ein Auto kaufen, daß man sich nicht leisten kann, einen Job annehmen für den man nicht ausreichend qualifiziert ist usw."Darf" ich einen Triathlon "überleben", ohne (richtig) dafür trainiert zu haben, um danach damit bei Freunden angeben zu können?
Also wenn jemand eine bestimmte Strecke, sagen wir mal Marathon, nicht in einer bestimmten Zeit, sagen wir mal 5 Stunden, läuft, darf ich dann offene Worte wählen?bones hat geschrieben: Allerdings beinhaltet die Nennung von erzielten Zeiten auch die Ermöglichung eines Leistungsvergleichs. Und da werden dann einige sehr dünnhäutig, wenn andere sie nicht ausreichend loben oder gar auf eine erbärmliche Leistung hinweisen. Da werden offene Worte gerne als Arroganz des vermeintlich besseren Läufers interpretiert.
OK, eine Langdistanz oder Mitteldistanz überlebst du nicht, ohne dafür wenigstens halbwegs richtig trainiert zu haben (oder mit einer extrem soliden Trainingsgrundlage als Marathonläufer oder Radfahrer). Wenn man die nicht hat, fällt man vermutlich winselnd vom Fahrrad wie der Klops in Frankfurt.Sven K. hat geschrieben:Deinen Ansatz finde ich gut und auch richtig. Jeder giert ein wenig nach Anerkennung, was vollkommen richtig ist. Ist es aber "Toll", wenn jemand z.B. an einem Marathon teilnimmt, obwohl ihm klar wäre, das er sportlich dazu nicht in der Lage ist, und deswegen den Großteil der Strecke geht?
"Darf" ich einen Triathlon "überleben", ohne (richtig) dafür trainiert zu haben, um danach damit bei Freunden angeben zu können?
Du überträgst mir die Entscheidung über das, was Du sagen darfst oder nicht? Danke für das Vertrauen, aber es ist mir eigentlich wurscht, was Du einem 2, 3, 4 oder 5 Stunden Marathonläufer an offenen oder geschlossenen Worten sagen willst.Santander hat geschrieben:Also wenn jemand eine bestimmte Strecke, sagen wir mal Marathon, nicht in einer bestimmten Zeit, sagen wir mal 5 Stunden, läuft, darf ich dann offene Worte wählen?
Dies ist auch nötig, wenn man sehen möchte ob man gut oder schlecht ist. Ab einem gewissen Interesse des Hobby sind Vergleiche vorprogrammiert. Man beschäftigt sich mit seinem Hobby und erfährt die "Wahrheit" über seine erbrachten Leistungen im Training. Ist der Vergleich da, muss jeder für sich selber festlegen ob die erbrachten Leistungen mit diversen Lebenssituationen gut oder schlecht sind. Das Interesse des Vergleichs ist zwar bei jedem unterschiedlich groß, aber das Interesse war vorhanden, denn ansonsten hätte man sich nicht mit der Materie auseinander gesetzt. Solche Vergleiche sind für Sportler, die besser werden möchten sehr wichtig. Würde man nicht erfahren das man schlecht ist, wird man garantiert eher luschig trainieren. Man geht ja sonst davon aus, das man bereits gut ist.Vögelchen hat geschrieben:Was ich aber durchaus gerne tu, ist mich zu vergleichen, also z.B.in Ergebnislisten, wievielter Platz oder im Vergleich zu anderen die ich kenne. Aber das eher als eigene Standortbestimmung.
Ab dem Zeitpunkt, wo irgendein anderer Typ aus dem Dorf ohne Training oder sonstigem Background schneller ist, als einer selbst mit Training,Malu68 hat geschrieben: Aber ab wann ist ein Marathon, HM, 10km-WK noch ein"anerkennungswürdiger" Marathon, HM oder 10 km Wettkampf?
welche Kriterien geben den Ausschlag?
Sehr schön!d'Oma joggt hat geschrieben: Da ich die Geschichten der anderen Läufern nicht kenne, freue ich mich mit allen, die sich über ihre persönliche Leistung freuen - denn sie kennen den Grund der Freude
ErstaunlichRolli hat geschrieben: Aber wenn mein Nachbar, 3 Wochen lang eine Party feiert, sich hoch jubeln lässt und die Zeitung anschreibt, dass sie über seine Leistung unbedingt schreiben müssen... weil er doch einen Maraton in 5 Stunde 22 gerannt ist...
Bitte nicht falsch verstehen, aber diese Forderung finde ich wirklich unangemessen. Wo sind denn die ganzen Mahner bei der Party, um alle anzumotzen: "Sauf nicht soviel!" oder im Sommer vorm Cafe: "Zuviel Zucker im Eis!". Eigentlich müsste man überall rufen: "Zuviel, Zuviel, Zuviel...!" Warum aber nun ausgerechnet hier?klnonni hat geschrieben:Wer halbwegs vorbereitet einen Lauf zu Ende bringt ohne ohne sich selbst gesundheitlich zu gefährden, hat doch für sich vieles richtig gemacht
Entschuldigung... WIE lange bist du noch mal in diesem Forum?Die meisten Menschen, die ich kenne und nicht in der Pubertät sind, sind selbstkritisch genug um hilfreiche Tipps für ein nächstes mal Besser anzunehmen und freuen sich darüber sicher mehr als über einen oberflächlichen Lob.
Sorry, aber Blödsinn.klnonni hat geschrieben:@leviathan
Welche Forderung habe ich den aufgestellt?
Was Du zitiert hast, ist doch bloß meine Meinung.
Wenn Du jetzt fragen würdest, was für mich eine "halbwegs Vorbereitung" ist dann könnte ich Dir sagen, dass ich mit halbwegs vorbereitet meine, dass jemand durch regelmäßiges Training sich in der Lage versetzt, die angestrebte Distanz ohne gesundheitliche Einschränkungen durch zu Laufen.
Und wer soweit trainiert ist, hat für seine Gesundheit und damit auch zur Entlastung der Krankenkassen viel erreicht.
Wer unvorbereitet sich zu solch einen Lauf anmelde, riskiert seine Gesundheit. Aber damit kann er dann auch nicht Prahlen.
Wie will man aber solche überergeizigen "Sportler" vor ihrem eigenem Ergeiz schützen?
Darauf habe ich auch keine Antwort - habe ich aber auch nie behauptet eine Antwort darauf zu haben und eine Teilnahme solch überergeizigen habe ich auch nie gefordert.
Habe nur gesagt, wer prahlen will, darf ruhig prahlen - spätestens wenn er an einem Sportlerkollegen kommt, fliegt er auf.
Und wenn ich solch einen Vogel treffe, dann erlaube ich mir aber auch meine Meinung zu seinen Leistungen zu sagen.
Wer mit seinen Leistungen prahlt, muss auch damit rechnen das diese Leistung bewertet wird..
Außer du hast dir im Familienkreis, so wie ich, den Ruf eines Top-Athleten erarbeitet.AchatSchnecke hat geschrieben:
auf der nächsten Familienfeier angeben kann, die sportlich (meiner Meinung nach) mehr Wert ist, aber über der nicht das ehrfurchtserweckende Logo "Marathon" prangt?
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... und ich gehe davon aus, dass Du das auch locker schaffen würdest.Santander hat geschrieben:Außer du hast dir im Familienkreis, so wie ich, den Ruf eines Top-Athleten erarbeitet.
Wenn also auf einer Familienfeier Onkel Hubert erzählt, er sei 3 fach Marathon in x Stunden gelaufen, geht jeder stillschweigend davon aus, das ich mindestens doppelt so schnell gewesen wäre, wenn ich denn auch gestartet wäre.
klnonni hat geschrieben:Und wem das gelingt, hat nicht nur für seine Gesundheit sondern auch für die Gemeinschaft viel erbracht, schliesslich sind die meisten Wohlstandserkrankungen schon durch ein wenig und regelmäßiger Bewegung zu vermeiden!
Naja, der gesunde Volkskörper ist nur scheinbar ein Argument. Gerade die Lauferei ist ja enorm verletzungsträchtig, was wiederum Arztkosten verursacht, vor allem durch Läufer, die zu schnell zu viel wollen (mich eingeschlossen). Und so manch 60-Jähriger, der 40 Jahre hart gebuckelt hat und dann mit der Lauferei anfängt, verlängert im Grunde ja nur unnötig seine Rentenzeit, anstatt sozialverträglich zeitiger ins Gras zu beißen. (Was ich damit sagen will: Solche Argumente anzuführen, wenn man die Lauferei als ne feine Sache bewerben will, halte ich für hanebüchen. Und am Thema vorbei.)klnonni hat geschrieben: Und wer soweit trainiert ist, hat für seine Gesundheit und damit auch zur Entlastung der Krankenkassen viel erreicht.
Im Prinzip hast du recht.McAwesome hat geschrieben:Naja, der gesunde Volkskörper ist nur scheinbar ein Argument. Gerade die Lauferei ist ja enorm verletzungsträchtig, was wiederum Arztkosten verursacht, vor allem durch Läufer, die zu schnell zu viel wollen (mich eingeschlossen). Und so manch 60-Jähriger, der 40 Jahre hart gebuckelt hat und dann mit der Lauferei anfängt, verlängert im Grunde ja nur unnötig seine Rentenzeit, anstatt sozialverträglich zeitiger ins Gras zu beißen. (Was ich damit sagen will: Solche Argumente anzuführen, wenn man die Lauferei als ne feine Sache bewerben will, halte ich für hanebüchen. Und am Thema vorbei.)
Ansichtssache. Die Japaner sind dies Jahr auf die revolutionäre Idee gekommen, das Alter anders zu definieren. Man wird ab sofort nicht mehr mit 65 sondern erst mit 75 Jahren alt.Malu68 hat geschrieben: Verlängerte Rentenzahlzeiten sind natürlich ein anderes Argument.
Dem kann ich nur zustimmen. Durch unrepräsentative Beobachtungen in der Uniklinik als Studentin fällt mir auch auf, dass die WIRKLICH teuren Sachen, also Hüft-, Knie-TEP, eher den übergewichtigen Personen zukommen, weniger denen, die viel Sport machen.Malu68 hat geschrieben:Im Prinzip hast du recht.
Aber gerade in den letzten Tagen habe ich das Gefühl, überall nur noch schwer adipöse Menschen zu sehen. Ich bin Krankenschwester in einer orthopädischen Praxis und wenn man sieht, wie schwer eingeschränkt diese Leute sind, welch fortgeschrittenen Arthrosen und Rückenprobleme diese Menschen schon im jungen Alter plagen, von Herz- Kreislauferkrankungen mal ganz zu schweigen, dann halte ich die Kosten, die eine Sehnenansatzentzündung, ein umgeknickter Fuß oder ein Meniskusschaden, meinetwegen auch noch ein Bandscheibenvorfall ( der ja doch eher nicht vom Laufen, sondern vom nicht -Laufen kommt) für eher minderwertig.
Gerade Arthrosetherapien, Knie- und Hüftprothesen-OPs mit anschließender Reha und Dauerbesuch bei Orthopäden, Herz- und Lungenerkrankungen, Schlaganfall, Herzinfarkte verschlingen ein Vielfaches von Kosten durch Verletzungen.
Verlängerte Rentenzahlzeiten sind natürlich ein anderes Argument.
Ich bin persönlich der Meinung, jeder hat das Recht zu übertreiben und ungesund zu leben ohne sich irgendwelche Gedanken darum machen zu müssen, wie teuer er für die Gesellschaft ist (diese Rechnungen gehen sowieso nie auf, wegen Pflege/Rente und die meisten Gesundheitskosten gehen im letzten halben Jahr des Lebens drauf, egal wie alt der Sterbende ist..). Und selbst wenn man es ausrechnen könnte, gibt es trotzdem ein Recht auf ungesundes Leben. Egal ob es um Übertreibungen beim Sport, Drogen oder Essen geht....leviathan hat geschrieben:Bitte nicht falsch verstehen, aber diese Forderung finde ich wirklich unangemessen. Wo sind denn die ganzen Mahner bei der Party, um alle anzumotzen: "Sauf nicht soviel!" oder im Sommer vorm Cafe: "Zuviel Zucker im Eis!". Eigentlich müsste man überall rufen: "Zuviel, Zuviel, Zuviel...!" Warum aber nun ausgerechnet hier?
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