RaviniII hat geschrieben: 19.05.2025, 09:33
@Bonfire307 Herzlichen Glückwunsch zum gesunden Finish! Klingt zwar nicht nach Spaß, aber immerhin nicht nach gesundheitlichen Problemen.
Abgesehen von deinem Rennverlauf, war das "Event" so, wie du es dir vorgestellt hattest?
Bekannte waren dort und klangen etwas enttäuscht, warum genau erzählen sie noch nach angemessener Erholung.
Ich ging ja schon etwas lädiert in den Lauf: Links hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten mit der Achillessehne und rechts die Sehne vom Schienbein zum Übergang in den Spann. Keine Ahnung wie die Sehen heissen, normalerweise bin ich orthopädisch relativ stabil. Für einen DNS waren die Schmerzen aber auch nicht groß genug. Hatte mir aber schon vergenommen, daß ich ggfs. abbreche oder zumindest dann am Grenzadler aussteige. Linker Fuss hatte problemlos gehalten, rechts wars manchmal bergab etwas schlimmer, aber nicht tragisch. Gestern wars dann aber schon etwas angeschwollen und rot, wohl etwas entzündet, heute aber schon wieder merklich besser und schon fast wieder schmerzfrei.
Zum Lauf selbst: Ich bin schon am Donnerstag mit dem Motorrad nach Eisenach gefahren um am Freitag neben Startunterlagen auch noch etwas Sightseeing zu betreiben. Ich war etwas hin und hergerissen, ob der Übernachtung in Eisenach oder Schmiedefeld. Lieber vor oder nach dem Lauf im Bus sitzen? Hab mich dann für ein Hotel in Eisenach entschieden, welches nur 2 Minuten vom Marktplatz entfernt war. Musste für das letzte Pipi also gar nicht mal das Dixi benutzen, sondern ging nochmal ins Hotel zurück. Luxus muss sein....
Wer sich ein bisschen für Technik und jüngere Geschichte (Wendezeit) interessiert, dem ist das Automobilmuseum zu empfehlen. Hat mir sehr gut gefallen. Das Abholen der Startunterlagen war easy und ohne Wartezeiten, die Helfer dort freundlich, nett und hilfsbereit. Glaub es kann nicht jeder so freundlich sein, wenn man zum xten male erklärt, dass die Rückfahrt nach Eisenach 15€ kosten und wohl stündlich fährt und und und....
Ausnahmsweise hab ich mir auch ein Finishershirt gegönnt... aber über die Größen müsste man sich mal unterhalten :-D Während ich in der Regel immer zwischen irgendwas mit "L ist zu gross" und "M ist zu klein" schwanke, würde in dieses M-Shirt zur Not wohl auch ein XL-Mensch passen. Aber kein Problem, man wird ja mit dem Alter eher nicht schlanker.
Abends bin ich dann auf die Kloßparty und war überrascht, das es hier nicht "nur" Klöße gab, sondern einen riesigen Teller mit einer Art Gulasch und Blaukraut, war sehr lecker und die recht üppige Portion hätte ich auch fast nicht ganz geschafft. Hier auch noch ein paar wirklich nette Bekanntschaften gemacht, was natürlich immer schön ist, wenn man alleine unterwegs ist. Um ca 20 Uhr dann ins Hotel und noch den Rest für den Start hergerichet. Also viel hab ich ja nicht, Startnummer aufs Shirt, fertig. Verpflegung gibts ja alle paar Kilometer an der Strecke, also wozu irgendwas mitschleppen.
Nach einer unruhigen Nacht dann am Samstag um ca 5 Uhr aufgestanden, Kurze Hose, kurzes Shirt, Uhr und Käppi-> fertig.
Leider hatte das Hotel kein Marathon-Frühstück angeboten, so dass ich mein Toastbrot und eine Banane statt mit Kaffee eben mit Mineralwasser gegessen hatte.
Zum Lauf selber: Zum Start hatte ich mich sehr weit hinten eingeordnet, wollte ja den schnellen Jungs und Mädels nicht im Weg stehen. Die Stimmung hier eher so "naja". Mein "Plan" war es, bis zum Inselberg sehr sehr vorschtig anzugehen und die "Berge" möglichst zu gehen. Musste man ja auch, weil es die ersten 20km schon ziemlich voll war, aber das passte mir ja auch ins Konzept. Nach dem Inselberg bei 25km gehts dann ans "Kilometerfressen" und man schleppt sich von VP zu VP. Schöner "Lichtblick" dann die Halbzeit bei der Ebertswiese, danach wieder stumpfes Ablaufen von VP zu VP. Hier hab ich mir schon ein paar mal gedacht "am Grenzandler steigst du aus" was sich dort dann aber ganz schnell in "das Stückchen packst jetzt auch noch" wandelte.
Und während man am Anfang des Laufs noch viel (fast nerviges) Geschnatter und Gebrabbel hörte, Wortfetzen und Halbsätze aufschnappte, wurde es spätestens hier dann sehr ruhig, jeder lief (oder ging) wortkarg vor sich hin. Eine eigenartige Wandlung der Stimmung.
Nun kam mir der verhaltene Start zu Gute: Ab dem VP Schmücke ca 10km vor dem Ziel hatte ich nochmal Gas geben können und während sehr viele nur noch gegangen sind, lief ich hier eine wesentlich schnellere Pace als im Gesamtdurchschnitt. Immerhin hatte ich so dann ab dem Inselberg bis ins Ziel weit über 200 Läufer überholen können.
Aber wo war jetzt der Punkt, wo man angeblich schon kilometerweit das Ziel in Schmiedefeld hören können sollte? Die letzte arbeitsmedizinische Untersuchung ergab bei mir zwar schlechtes Sehen aber ein sehr überdurchnittliches Hörvermögen, doch vom Ziel nahm ich wirklich bis ein paar hundert Meter vor diesem nichts wahr. Vielleicht kam der Wind auch nur ungünstig. Richtig Stimmung mit Zuschauern nur im Zieleinlauf auf ca 200m vielleicht(?) Das hätte ich mir schon anders vorgestellt.
Mit meiner Zielzeit bin ich zufrieden. So richtig spezifisch vorbereitet hatte ich mich ja auch nicht, trotzem sollte es mindestens sub 10h werden, was ich sogar weit unterbieten konnte.
Nach dem Lauf: Kleiderbeute holen, Duschen und den Weg runter zu den Shuttlebussen. Ca eine Stunde dauert die Fahrt zurück nach Eisenach, durch ein paar Gespräche verging die Zeit recht flott und so kam ich wieder in Eisenach an.
Tops und Flops (für alle die sich den Wall of Text nicht antun wollen):
+ Der Rennsteiglauf ist perfekt organisiert, die unglaublich vielen Helferinnen und Helfer durch die Bank freundlich, nett, hilfsbereit und mit guter Laune. Ein ganz herzliches "Danke schön" dafür.
+ Die Verpflegung ist Megagut, der Schleim mit Heidelbeeren war äusserst lecker. Und die Bananen mit Salz waren laut Aussage einer Helferin wohl dieses Jahr "der Renner". Auf Würstchen und Prosecco hab allerdings verzichtet :-) -
+ Perfekte Organisation in allen Bereichen wie Kleiderbeutel, Duschen, Shuttlebusse, Verpflegung und und und....
- die etwas eigenartige Stimmung im Teilnehmerfeld, aber das ist bei so langen Kanten wohl so.
- stundenlanges vor sich hintraben (oder gehen) macht gar nicht mal so viel Spass. (ist aber eben nur mein persönliches Empfinden)
- 75km vor dem Start oder nach dem Ziel im Bus sind ziemlich anstrengend.
Fazit:
Muss man mal gemacht haben und vielleicht(sic!) mach ich es irgendwann auch mal wieder. Doch es ist nichts, wo ich unbedingt einmal im Jahr teilnehmen muss. Es geht schon viel Vorbereitungszeit für so wenig Spass drauf.
Und um noch die Frage von
@RaviniII zu beantworten: Ja, ich hab mir das schon so ähnlich vorgestellt und bin auch keineswegs enttäuscht von der Veranstaltung.