emel hat geschrieben: 19.06.2025, 14:11Hitzeschlacht bei 30 Grad mit 22 Minuten glatt in Ordnung!
Klasse Zeit in der Sauna!
Die Hitzeschlacht ist am letzten Sonntag beim EVL Halbmarathon in Leverkusen zum Glück ausgeblieben. Durch das Wetter lästig war nur eine 80%ige Luftfeuchtigkeit, die aber der guten Laune der Teilnehmer und mir keinen Abbruch tat. Hier mein kleiner "Rennbericht":
Bis auf die Luftfeuchte war das Wetter ein absoluter Glücksfall an diesem Sonntag. Aufgrund meiner sehr widrigen Vorbereitung war ich im Vorfeld und auf der Anfahrt ein bisschen unsicher und nervös. Wegen des Wetters habe ich mich entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten schon at home bis auf das Schuhwerk inklusive Startnummer fix und fertig gemacht, und bin mit Straßen- und Bundesbahn von Köln nach Leverkusen gefahren. Am Ort des Geschehens traf ich einige alte Bekannte und quatschte erstmal ein paar Runden mit denen, denn es war noch Zeit bis zum Startschuss. Für den Lauf über die Asphalt-, Wald- und Wiesenwege vertraute ich einem Paar Schuhe aus der zweiten Reihe meiner Sammlung - den Li Ning Feidian Challenger. Mein Umkleiden beschränkte sich auf den Schuhwechsel und der Abgabe des Kleiderbeutel in einer Halle. Vor der Location traf ich zwei Mitglieder von meinem #teamkölschemeile, mit denen ich mich mit dem Hintergedanken verabredet hatte den EVL gemeinsam zu laufen. Nach einem kurzen Schnack löste ich mich zum Warmlaufen aus der Gruppe, und wir verabredeten einen Fixpunkt zum Wiederfinden in der Startaufstellung - was leider in die Hose gegangen ist, und ich den Lauf ohne die gegenseitige Unterstützung in Angriff nehmen musste.
Kurz vor dem Startschuss latschte mir noch ein Zappelphilipp der vor mir stand auf meinen rechten Fuß - das fing schon mal gut an! Als der Startschuss fiel setzten sich gut 2500 Halbmarathonis und eine mir unbekannte Anzahl an Teilnehmern des 5km Laufes langsam in Bewegung. Witzig: ein großer Teil der 5km Läufer waren Kinder und Jugendliche, und so war ich in der Anfangsphase für ein paar Minuten mit meinen 1,60m der Größte.

Wie bei den Volksläufen üblich halte ich mich gern in den Randbereichen auf, um die Möglichkeit des Überholens zu haben um nicht zuviel Zeit durch die in den Anfangsphasen genauso üblichen Stauungen zu vertrödeln. Aufgrund des Streckenprofils war mein Schlachtplan die ersten 10 km verhalten und etwas langsamer als die zweite Hälfte anzugehen. Außer der Bergwertung bei km 7 (ein kurzer schmaler Anstieg im Wald auf festem Lehmboden) lauert bis km 10 nichts wildes, und in Hälfte 2 wird es wellig und teilweise winklig und die Bodenbeschaffenheit ist anspruchsvoll und wechselhaft. KM 1 war in etwas über 5 Minuten abgelaufen, und der Lauf entwickelte sich ganz ordentlich und war von permanenten Überholvorgängen geprägt. Das ging alles erstaunlich locker auch teils deutlich unter 5 und recht unspektakulär vonstatten. Deshalb suchte und fand ich dann auch so bei km 8 einen Gesprächspartner in meiner Altersklasse - der Austausch gestaltete sich dann thematisch ganz folgerichtig über die Wehwechen die man so im Alter hat.

Nach dieser für ein paar Kilometer willkommenen Abwechslung lief ich langsam aber sicher auf eine Mitläuferin aus dem Team auf. Es blieb dann bei einem kurzen Hallo weil unsere Pace in dem Abschnitt für einen gemeinsamen Angriff auf die zweite Hälfte zu unterschiedlich war. So ab km 13 setzte langsam aber sicher die Vorermüdung bei mir ein, und es wurde wie erwartet einen Ticken härter. Die Wellen des Kurses darf man in Leverkusen auf gar keinen Fall unterschätzen, denn die kosten ordentlich Körner! Ich konnte die Pace trotzdem gut hoch halten, und irgendwann tauchten am Horizont zwei Pacer auf, denen ich mich langsam aber stetig näherte. Ich spekulierte welche das wohl sind, und in einem Anflug von Größenwahn

dachte ich dass es vielleicht die 1:35er sind. Es waren aber "leider" nur die 1:45er, die ich bei km 16 überholte. Das gab mir natürlich ein gutes Gefühl den EVL unter 1:45 rocken zu können, und verleihte mir noch einmal einen kleinen Schub für das Finish. In dieser Schlussphase durchläuft man eine Gerade in der Bayarena, und dann weiß man dass es nur noch ein paar Hundert Meter bis zum Zielstrich sind, den ich bei glatt 1:43:00 überquert habe. Das fand ich doch sehr ordentlich, und ist für mich nach dem Seuchenjahr 2024 wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Die glatte NullNull am Ende meiner Zeit ist für mich als Zahlenmonk natürlich ein Fest! Meine Startnummer war wie im letzten Jahr dann auch keine "normale", sondern die 2222.
Vielleicht geht da noch was beim HM in Köln im Oktober. Wäre schön. Übrigens: eine Band trat auf der Bühne nach dem Lauf leider nicht wie im letzten Jahr auf, aber sonst war alles sehr schön. Ich traf noch jede Menge bekannte Gesichter aus meinem Team, und der harte Kern inklusive meiner Wenigkeit ließ diesen schönen Tag bei ein paar Kölsch auf der Festzeltgarnitur ausklingen. Hat alles gut gepasst!
Danke fürs Lesen und haut rein!
Karl