McAwesome hat geschrieben:Hey, ist hier jetzt schon Kehraus, oder wie oder was? Verstehe die Aufregung nicht so ganz. Da ist ein Irrer, der total abgedrehte Sachen schreibt und fordert. Den kann man ernst nehmen oder auch nicht. Ich finde sein Gesabbel 1. höchst unterhaltsam und 2. motivierend. Egal, wie unrealistisch seine Erwartungen an ihn selbst oder an andere sind, wie bekloppt die Vorstellungen einer anständigen Trainingswoche - im Kern ist doch was Wahres dran: Wer etwas erreichen will - und sub3 ist nicht mal einfach so zu erreichen (und je schneller es wird umso höher der Aufwand) - der muss sich Ziele setzen, der soll träumen und der muss sich motivieren. Auf dieser Ebene kann man die ganze Sache doch vielleicht etwas wertneutraler sehen, oder?
Übrigens hier meine Trainingswoche:
Mo 10km 5:30min/km
Di 45min schwimmen + 70min Krafttraining
Mi 13km 5:20min/km +70min Krafttraining
Do 12km 5:04min/km (mit 8km "TDL" in 4:36min/km) + 50min Krafttraining
Fr 10km in 5:40min/km + 70min Krafttraining
So 20km in 5:40min/km
Gesamt: 65km, Anmerkung: Die WKM werden jetzt noch mehr, aber ganz sicher nicht mehr als 100 in den nächsten Wochen. Das Krafttraining und die Schwimmerei sind für mich der perfekte Ausgleich zum Laufen - ich hab keine Lust in ein paar Jahren gegen die läuferische Wand zu rennen und dann am Rollator zu krepieren
Fazit: Ich schäme mich immer noch heftig, wenn ich sehe, was hier teilweise für Trainingszeiten und -umfänge gelaufen werden. Allerdings: Hinten ist die Ente fett. Ich bin wie Jan Ullrich. Von 0 auf 100 in drei Wochen - die Extreme in die eine Richtung, Nutellaglas in der Mikro warm machen und austrinken, sowie in die andere - dopen mit allem was da ist, lass ich aber weg
Wenn ich sehe, wie hier manch einer trainiert, schlackern mir echt die Ohren. Selbst in Bestform vor meinem sub3 Marathon letztes Jahr bin ich fast immer im Schnitt 5-5:15min/km gelaufen. Da ist doch sub3 bei manchem viel zu tief gestapelt... oder manche sind nur im Training richtig gut und sterben dann den Heldentod im Rennen - nicht empfehlenswert, weil: ich überhol euch dann im gleichmäßigen Lauf mit einem Lächeln im Gesicht
Es wird immer wieder der Fehler der
nicht zulässigen Vereinfachung im menschlichen Denken geben. Eine dieser Vereinfachungen besteht darin zu glauben, Laufleistung wäre weitgehend eine Frage des Trainings. Richtig ist, dass die Gene von noch höherer Wichtigkeit sind. Das lässt sich trivial beweisen, denn mit den falschen Genen könnte man beinlos sein. Es geht aber auch subtiler, weil man mit entsprechenden Genen ungeeignete Muskelfasern oder zu enge Blutgefäße oder einen schlechten Fettstoffwechsel oder zu wenig Mitochondrienmasse hat, die andere mit ihren Genen fast ohne jedes Training einfach von Natur aus so geschenkt bekommen.
Die von Natur fürs Laufen begünstigten Menschen brauchen wesentlich weniger Training um weit mehr als andere zu leisten im Wettkampf.
Daher kann man leider keine Pauschalaussagen machen, wieviel Wochenkm für eine sub 3 Zeit erforderlich ist.
Eins kann man aber definitiv sagen: Wer unter 100km pro Woche trainiert und damit im Wettkampf eine sub3 Zeit bekommt, ist Showläufer, aber kein ambitionierter Wettkampfläufer. Denn wer seine INDIVIDUELLE bestmögliche Wettkampfzeit will, muss dafür auch den Körper an seine Grenzen im Training bringen. Und zwar an die Grenzen des maximal möglichen Energieumsatzes pro Woche. Das bedeutet für einen Läufer, dass er die Wochenkm in möglichst hohe Bereiche bringen muss über viele Wochen und Monate des aufbauenden Trainings. Tut er dies nicht, ist er ein Showläufer der hartes Training heuchelt, weil er Dank seiner Gene schneller läuft als die wahrhaft ambitionierten Läufer, die nur wegen ihres genetischen Nachteils für gleiche oder sogar schlechtere Laufleistung wesentlich mehr gerackert haben mussten.
Der Showläufer holr seine Anerkennung aus der Illusion der anderen, dass gute Leistung nur auf gutes Training zurückzuführen sei. Wer unter 100km pro Woche trainiert, aber nach der Anerkennung lechzt, Leistung durch hartes und intelligentes Training vollbringen zu können, der wird immer versuchen die falsche Illusion am Leben zu halten. Der wied immer behaupten, viel Umfang sei kontraproduktiv und nicht zeitgemäß.
Die Wahrheit sehwn wir aber bei der Weltelite, die sich Showläufertum nicht leisten kann, weil nur die allerbesten Geld bekommen. Und dort, wo diese Wahrheit ist, sehen wir auch die vielwn Wochenkm im Training.