Dartan hat geschrieben: 19.11.2025, 11:27
Hier bestätigt sich wohl wieder mein schon oft geäußertes Gefühl, dass ich ein recht ungewöhnliches Mittelding aus "ambitionierten Sportler" und reinen "Freizeitläufer" bin, was auf beiden Seiten oft zu Unverständnis führt. Ich bin bei weiten nicht so fokussiert wie viele der
wirklich ambitionierten Hobbyläufer. Aber
etwas mehr Aufwand und Planung als der Mehrheit der "Freizeitläufer" stecke ich dann doch wieder ins Training. Und die Ergebnisse die dabei raus springen sind mir schon nicht unwichtig, aber sie sind eben auch nicht alles.
Dieses "recht ungewöhnliche Mittelding" ist halt schwer fassbar und provoziert halt aus meiner Sicht des öfteren von Dir wahrscheinlich ungewollte (aber in der Regel gut gemeinte) Ratschläge - aber das sind bekanntlich auch Schläge.
Auf mich wirkte beispeilsweise Deine Sub3-Vorbereitung im letzten Jahr schon sehr fokussiert und die Enttäuschung in diesem Jahr (trotz der positiven Berichte über Boston und Chicago) sehr massiv. Da sind dann halt schon Entscheidungen wie trotzdem wieder ein Festival einzuschieben oder das Ganze jetzt so planlos anzugehen nicht unmittelbar verständlich. Wenn Du halt nochmal in Erinnerung bringst, dass Du diese Mischung zum Wohlbefinden brauchst, finde ich das dann schon nachvollziehbarer und Enttäuschung und Fokussierung wirken vermutlich von Außen stärker als sie wirklich sind.
Jeder muss halt sein persönliches Mittelding finden. Wichtig ist am Ende, dass man zufrieden ist. Mein langjähriger Laufkumpel, der Sub3 gelaufen ist und auch einen Ironman gefinished hat und dann eigentlich im nächsten Jahr zum Angriff auf ambitionierte IM-Zeiten blasen wollte, macht mittlerweile gar keinen Wettkampfsport mehr, weil die Flamme plötzlich erloschen war. Nach massiver Gewichtszunahme kämpft er gerade darum, den Kontakt zum Sport nicht ganz zu verlieren. Zufrieden wirkt er nicht. Ich denke aber, das ist das wichtigste.
Ich hab gerade auch schon diskutieren müssen, warum ich aktuell keine Sub3 mehr angreife oder keine schnelle Langdistanzzeit und ich verstehe auch die Beweggründe, weil ich halt nicht jünger werde und jetzt vielleicht nochmal die Gelegenheit wäre. Aber ich hab halt Bock auf was anderes und bei mir ist Motivation das wichtigste, ich muss für etwas brennen und dann läufts auch. Das sind halt im Moment diese Extrem-Triathlons, wo es eher um Finsihen als um eine möglichst flotte Zeit geht. Die aber schon eine echte Challenge sind und auch eine gute umfangreiche Vorbereitung brauchen. Aber das ist halt auch ein bisserl Abenteuer oder zumindest mehr, als Ironman Frankfurt.
Man muss halt immer in sich reinhören. Ich trainiere auch gerne sehr zielorientiert, aber hab jetzt auch mal 3 Monate Coachingpause gemacht. Von Außen wirkt das alles sehr strukturiert, aber ich mache in Wahrheit vor allem das, worauf ich aktuell Bock habe ( Viel Krafttraining und viel Laufen) und Schwimmen und Rad halte ich warm, bis es ab Dezember wieder mit strukturiertem Training losgeht.
Für mich passt das, um dranzublieben. Und es erfüllt seinen Zweck, nicht verletzt zu sein und ich fühle mich beim Laufen besser aufgrund der endlich wieder hohen Umfänge (aus Sicht eine Triathleten). Ich fahre halt auch lieber im Urlaub zum Zelten nach Norwegen als zum Radfahren nach Lanzarote. Das ist auch nicht für jeden ambitionierten Triathleten verständlich.
Insofern passt es doch, wenn Du das machst, dass Dich zufrieden(er) werden lässt und wirst vermutlich immer zwischen Deinen beiden Polen "Zielorientierung" und "Nach Lust und Laune" aus pendeln müssen.
PS: Hab den
@Dude77 erst nachher gelesen, insofern gibts da Überschneidungen