sportfan hat geschrieben:heraus, welcher Typ man ist ? Meine Marathon-Zeit ist z.B. im Verhältnis zur 10k-Zeit wesentlich besser, liegt das denn nun daran, dass ich ein ST-Typ bin ?
Das ist ein Indiz dafür. Wenn du jetzt Zeiten über z. B. 100, 400 und 1000m angeben könnte, kann man sich noch eher ein Bild machen.
Eine gute Umsetzung 10k-Marathon kann auch täuschen. Man sollte sich z. B. durchaus mal fragen, ob man nicht am Tag des Marathons eine deutlich schnellere 10k-Zeit drauf gehabt hätte. Also prinzipiell darfst du eigentlich nur voll getaperte Rennen am Saisonhöhepunkt vergleichen.
sportfan hat geschrieben:
Ich habe mich recht früh (Laufalter) auf die längeren Distanzen begeben, vielleicht liegt es ja auch einfach daran.
Was du in deinem Läuferleben gemacht hats, spielt natürlich eine Rolle für deine Schwächen und Stärken. Aber Sprintfähigkeit z. B. ist sehr weit durch die FT-Fasern bestimmt und lässt sich nur begrenzt trainieren.
Meine wenigkeit z. B. wird die 100 nie unter 11,5 laufen können, wahrscheinlich auch nie unter 12 (was vielelicht mit 20 drin gewesen wäre, mit 19 12,13s). Alwinesrunner hat in dem Bereich mehr Talent. Aber immerhin laufe ich die 100 regelmäßig unter 13, und selbst ohne training deutlich unter 14.
Manche Langläufer kommen dagegen nicht unter 14s, egal was sie tun. Spricht z. B. dafür dass sie eher ST Typen sind. Die können dann keine Weltklasse Langstreckler werden, aber z. B. immerhin um die 2:30 im Marathon laufen.
sportfan hat geschrieben: Ist es denn nicht auch im Training so, daß der Läufer lieber die Einheiten macht, bei denen er ohnehin glänzt und die unangenehmen weg läßt ?
Je nach Disziplin ist das schon so. Aber es gibt schon Läufer, die denken, sie müssten jetzt die VO2 Max Intervalle so und so schnell laufen, weil ein Trainingsguru das anweist. Möglicherweise wäre eine andere Einheit besser für sie.
Es geht auch nicht darum, sich komplett vor unangenehmen Einheiten zu drücken. Es geht darum den Weg zu finden, der die eigene Leistung optimiert.
sportfan hat geschrieben:
Aussteigen gehört ja auch dazu.
Es gibt starke Indizien dafür, dass der FT-Typ im Schnitt weniger richtig gute Rennen hinkriegt als der ST-Typ. Das ist aber imo eher eine Kopf- als eine Muskelsache, ob man einen WK lieber vorzeitig beendet oder mit einem mittelmäßigen bis schlechten Resultat ins Ziel kommt.
Aussteigen ist ja manchmal durchaus vernünftig. Je länger der WK, desto eher kann es sinnvoll sein, die Quälerei rechtzeitig zu beenden. Wenn du im Marathon nach 25-30km rausgehst, hält sich nötige Regeneration noch in Grenzen und du kannst es evtl ein paar Wochen später nochmal versuchen.
Psychisch komme ich z. B., mit Aussteigen nicht so gut klar, deswegen versuche ich es zu vermeiden und habe von einer deutlich 3stelligen Zahl an WK bisher nur einen aufgegeben.
Gruß
C.