sportfan hat geschrieben:
Wer macht das ? Ich jedenfalls nicht und ich kenne auch niemanden der das so lehrt.
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Jack Daniels bis etwa 24km MRT Hottenrott und Neumann 30km @ ca 85% HfMax - für viele nah am MRT. Renato Canova (Salina Kosgei, Daniel Rono etc) bis über 30k im MRT. Ryan Hall, Wanjiru und fast alle anderen Top-Läufer laufen bis 2h bei 95-100% MRT.
In Rotterdam sind 4 Leute unter 2:05'30 geblieben. Die Leistungsexplosion im Marathon in den letzten Jahren kommt u. a. durch lange schnelle Läufe. Carloz Lopez hat sie aber auch schon gemacht vor 25 Jahren.
sportfan hat geschrieben: versuche ich mit meiner Trainingseinheit gezielt Vorgänge in meinem Organismus zu steuern und zu verbessern. Bei einem langen Lauf also den Fettstoffwechsel. Wenn ich den gut trainiert habe, dann würde ich später (ähnlich wie bei der Endbeschleunigung bei Greif) versuchen weitere Energiequellen zu mobilisieren.
Weiter oben schreibst du es richtig, es gibt immer einen Mix aus Fetten und KH bei allen Intensitäten von langsamen DL bis ca. 90% HFMax. Du hast aber scheinbar dennoch eine falsche Vorstellung von dem, was abläuft im Körper.
Bei der Endbeschleunigung geht es darum, dem Körper beizubringen, aus den nicht mehr vollen Speichern schnell genug Energie bereitzustellen. Es sind keine anderen Energiequellen, sondern prinzipiell diesselben, Fett und KH. Möglicherweise kann man durch Einheiten, die lang und schnell verbinden, lernen, die Fette mit dem höheren Brennwert zuerst zu verbrennen, um schnell genug Energie für das hohe Tempo zu bekommen. jedenfals muss die Energie bereitgestellt werden, und die Energie für 4'50 reicht nicht für 4'10
Wenn MRT 4'10 ist, brauchst du dafür mehr Energie als für 5'. Wenn du die langen Läufe nur bei 5' machst, lernt dein Körper dadurch auch nur, die Energie für 5' TEmpo bereitzustellen. Du willst aber nicht auf 5'/k einbrechen, wenn du unter 3h bleiben willst! Du musst den Stoffwechselmix trainieren, den du im Rennen brauchst!
Die langen schnellen Läufe dienen dem selben Zweck wie die EB. Deswegen kannst du auch recht gute Marathonergebnisse ohne lange schnelle Läufe erreichen, aber "ang und schnell" muss verbunden werden.
Aber bei z. B 25km im MRT tust du natürlich mehr für die Energieeffizienz bei dem Tempo. Der Körper soll ja auch absolut so wenig wie möglich Energie bei dem Tempo verbrauchen.
Jedem ist klar, dass ich beim Marathon, denn ich ja im MRT laufe, den FSW brauche. Zum optimalen Trainieren desseben solli ich aber viel langsamer laufen, obwohl da ein anderer Energiemix mit weniger Energievrbrauch trainiert wird? Das ist nicht logisch.
Einer der wenigen logische Gründe dafür, langsamer als Renntempo zu laufen, ist, dass es sonst zu hart werden und der gesamte Trainingsumfang darunter leiden könnte. Theoretisch sind Läufe im MRT natürlich das beste Stoffwechsel-Training für den Marathon, weshalb viele der besten Marathonläufer auch praktisch versuchen, möglichst viele km möglichst nah am MRT ins Training zu integrieren.
sportfan hat geschrieben:mir wäre das zu schnell. Ich liege da eher bei 4:50-5:00
Das ist dein Tempo, bei dem du dich wohlfühlst. Dennoch würdest du bei 4'20 auch noch sehr viel Fett verbrauchen, und 4'20 wäre ein sehr gutes TRainingstempo für einen Marathn in 4'10.
sportfan hat geschrieben:
Bei mir liegt die anaerobe Schwelle bei ca. 170 Schlägen, das wäre so ein Tempo um die 4:10.
4'10 kann eigentlich nicht sein. Sogenannte "Anaerobe Schwelle" ist in etwa Stundentempo, das muss bei dir deutlich schneller sein bei guter Form, oder du bist im falschen Thread. "Aerobe Schwelle" könnte bei dir 4'10 sein.
sportfan hat geschrieben:
Bist Du Dir da sicher mit 3:45 bis 3:50 ? Das ist 10K Wettkampftempo und "nennenswerter FSW" hört meiner Meinung nach schon deutlich früher auf.
Ja ich bin mir sicher. Die Tempoangabe bezog sich auf Flos selsbtgeschätztes Leistungsvermögen (10k 36:30) und sollte in etwa "Schwellentempo" sein, nicht 10k Wettkampftempo, das hat Flo mit etwa 3'39 angegeben. Und wenn das Stundenlauftempo nur 3'55 wäre, so läuft er die im langen Lauf auch nicht. Du kannst den langen Lauf gar nicht so schnel laufen, dass du den FSW nicht gut genug trainierst!!!
sportfan hat geschrieben:Wenn man dasselbe im langen Lauf mit weniger Körnern erreichen kann und dafür für das nächste Highspeed Training auf der Bahn ausgeruhter ist, ist das sicher keine schlechte Option.
Man kann nicht dasselbe mit weniger Körnern erreichen. 10km in 40' bringen isoliert betrachtet immer mehr Fitness als 10km in 42'.
Man kann mit weniger Körnern auch eine ausreichende Wirkung erzielen, klar. Aber kaum exakt diesselbe.
Klar, man kann nicht immer voll laufen, (das tut Flo glaube ich auch nicht) und natürlich kommt es auf die gesamte Balance an. Aber das heißt eben nicht zwingend, dass Hi-Speed Training auf der Bahn das wichtigste ist, vor allem nicht für einen Ultra.
Der lange Lauf kann eine Tempoeinheit sein, eine "halbe Tempoeinheit" oder eine "normale Einheit". Kommt eben auch darauf an, was man sonst noch so im Training machen will.
sportfan hat geschrieben:
Wie schon gesagt, ich verfüge über keine Erfahrungen im Ultra-Bereich. Aber das ich etwas leisten kann im Training bedeutet ja nicht, daß es mich auch schneller verbessert als etwas anders, auch wenn es eventuell weniger "hart" ist.
Isoliert betrachtet, bringt die schnellere Einheit bei gleicher Dauer fast immer mehr Fitness. Aber natürlich muss man das gesamte Training betrachten, und nach reiflicher Überlegung entscheiden, wann man welche harten Belastungen einsetzt.
Auch ich hab keine Ultra-Erfahrung, aber man kann sich ja reindenken, und der Ultra funktioniert auch nicht so viel anderes als ein Marathon, ist nur langsamer und länger. Scheint schon logisch, dass die langen Läufe Schlüsseleinheiten dafür sind und daher auch mal hart sein dürfen. Der einzige Vorteil von langsamerem Tempo könnte sein, dass ich auf eine höhere Belastungsdauer kommen kann, ansonsten sollte das Renntempo im Ultra ja noch weniger Intesniv sein als im Marathon, also kann ich auch näher am Renntempo laufen im TRaining.
Gruß
C.