Wiede geiht...
JensR hat geschrieben:@Jan ist das noch die Verletzungspause von Anfang November oder eine neue?
Sowohl als auch. Am 03.12. hat die MRT-Untersuchung ergeben, dass meine vermeintliche Wadenverhärtung in Wirklichkeit ein Ermüdungsbruch ist, welcher auf den "normalen" Röntgenbildern (angeblich) nicht zu erkennen war. Damit bin ich sogar noch in Oldenburg gelaufen. Einen Ermüdungsbruch wie eine Muskelverhärtung zu behandeln, ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kontraproduktiv. Mein Masseur hat die Stelle jeden zweiten Tag wie bekloppt "bearbeitet", um es milde zu formulieren. Meine Laufversuche hätte ich mir folglich sparen können/sollen.
Naja, das ist nur ein Bruchteil (obacht:Wortspiel) meiner Gefühlsachterbahnfahrt. Als die richtige Diagnose feststand, war ich einfach nur erleichtert; keiner hatte verstanden, warum es nicht besser wurde. Zu der Zeit war ich auch ziemlich dünnhäutig, was mir/uns beziehungsmäßig nicht zugute kam. Aber jetzt ist alles wieder gut, wir haben keine Beziehung mehr.
Genug Trübsal geblasen: Gestern mein erster Lauf seit ziemlich genau zwei Monaten! 5 km auf dem Laufband: 8 -11 km/h!!! Herrlich! Noch etwas unrund, dafür kaum Schmerzen. So ein Bruch bedeutet i.d.R. 8-12 Wochen Pause. Meine gesamte Saisonplanung ist natürlich nur noch Makulatur. Deshalb habe ich gestern angefangen ein wenig rumzurechen. Herr Daniels empfiehlt bei einem Ausfall von um die 8 Wochen folgende Herangehensweise für den Wiedereinstieg, wie ich es auch umsetzen werde bzw. umzusetzten gedenke:
18-21 Tage 1/3 des normalen Umfangs, die nächsten 18-21 Tage 50%, anschließend nochmal um drei Wochen mit 75%. Sprich: Die nächsten drei Wochen um die 30 km, danach 50 km und abschließend um die 75 km. Damit sind Januar und Februar komplett verplant, "nur" um wieder reinzukommen. Finde ich zwar etwas defensiv, aber ein gebranntes Kind scheut das Feuer.
Was haltet Ihr denn davon? Irgenwelche Erfahrungswerte mit längeren Ausfällen bzw. dem anschließenden Wiedereinstieg?
Von anderen Sportarten weiß ich, dass man ungefähr die Ausfallzeit benötigt, um wieder auf den alten Stand zu kommen. Passt mit JD überein. Nach meiner 7-wöchigen Laufpause aufgrund von Leistenproblemen bin ich sehr schnell wieder reingekommen und in Ol immerhin kurze Zeit später mit Bruch und unter miesen Wetterbedingungen sub 37 gelaufen. Damit will ich nicht angeben, sondern verdeutlichen, dass ich schnell wieder in Form komme (ob wahr oder nicht, dass ist mein Silberstreif). Allerdings war ich damals bis auf 3 Wochen - da ging nix - täglich Radfahren oder Schwimmen.
Tempo habe ich ebenfalls errechnet, wie es JD vorschlägt - unter Berücksichtung der Ausfallzeit und Gewichtszunahme (minimal). Mit Crosstraining während der Ausfallzeit würde mein VDOT-Wert um die 50 betragen, ohne Crosstraining 45. Ich habe fast täglich Crosstraining betrieben, aber Ausdauersport war aufgrund der Schmerzen nicht möglich - weder Rad noch Schwimmen. Wähle dann als Kompromiss 47-48, das entspricht in etwa einem Tempo von 5:30m/km. Das werden langsame zwei Monate...Naja, wenn das alles so ungefähr hinkommt, kann ich ab März wieder richtig trainieren. Wofür? Weiß ich nicht. Wird eine ruhige Saison - und wenn ich ein Jahr hauptsächlich Grundlagen trainiere. Ein M- steht nicht auf der Agenda.
Das letzte Halbjahr war läuferisch gar nix, dafür habe ich meine Gesamtsituation schonungslos analysiert: Geht (bei mir) wohl auch nur mit dem nötigen Abstand. Das erste Laufjahr war super, im 2. wollte ich zu viel. Euphorie ist eine gute Motivation, aber auch gefährlich. Mein ganzes Training und der kindliche Enthusiasmus sind mir rückblickend suspekt. Oder - ich schrieb es schon Kai - wie meine Oma immer zu sagen pflegte: "Jung, du hast kein Middelschkött".
Geplant (und gebucht) ist mein erster HM, der am 28.06.14 in Hamburg stattfindet. Gerne würde ich - der Hamburg-M. ist abgesagt - den Ossiloop im Mai laufen. Aber nur, wenn ich völlig austrainiert bin, sonst macht das weder Sinn noch Spaß. Ob dafür zwei Monate Training reichen? Ich weiß/glaube es nicht.
Die nächsten zwei Monate werde ich also (weiterhin) viel Crosstraining betreiben. Ich habe zwei Straßen weiter noch ein paar ungenutze Räumlichkeiten (mein früheres Partydomizil), dort habe ich mir ein kleines "Fitnessstudio" eingerichtet - mit Laufband, Rad, Stepper, Rudergerät, Beinpresse, Hantelbank samt Hanteln und einer Klimmzugstange. Habe die letzten Monate meinen Austritt (Studio) ein wenig bereut, dafür bin ich jetzt unabhängig von den nicht nachvollziehbaren Öffnungszeiten.
So, das war´s.
VG Jan