Hallo Robert!schoaf hat geschrieben: ...
ebensowenig, wie ich im nachhinein die ewigen 35er für sinnvoll halte. da hätte ich den einen oder anderen einfach auslassen sollen, vor allem in zeiten, wo es mir ohnehin nicht so gut damit gegangen ist. ich wollte zeitweise über eine gewisse müdigkeit hinaustrainieren, warum auch immer.
ich denke das ich grundsätzlich nach dem hm gar nicht mehr allzu überzogen habe, sondern einfach ein wenig die sünden des frühjahrs büssen mußte, weil ich eine gewisse grundmüdigkeit einfach nicht mehr wegbekam. freilich hätte ich da eben mit deutlich geringeren umfängen reagieren können, keine frage. aber irgendwie neigt man auch in meinem alter noch ein wenig dazu, an wunder zu glauben! ;-)
Besser hätte ich selbst meinen Zustand von vor einem Jahr nicht in Worte fassen können. War übrigens auch mein erstes Greifjahr! Da bin ich nach meinem Frühjahrshöhepunkt (war kein Marathon, aber auch anspruchsvoll) meinen langsamsten 10er seit 6 oder 7 Jahren gelaufen und echt ins Zweifeln gekommen.
Im Frühjahr ging's mir auch so, dass ich das Training immer voll durchgezogen habe, sowohl die Tempoeinheiten immer übererfüllt habe als auch die 35er noch mit Hügelläufen kombiniert habe - und dazu bin ich noch ein höheres Durchschnittstempo als früher gelaufen . Und das alles auch, als ich mich schon ausgelaugt fühlte. Immer in dem (blinden) Vertrauen, dass das schon in Ordnung ist, wenn es so im Plan steht! (Und weil ich in meiner Phantasie ja sowieso viel besser bin als es meine bisherigen Ergebnisse widerspiegeln, kann ich ja auch noch ein bißchen draufpacken ) Bis zum HM Anfang April (mit PB) ging das auch noch gut, aber dann war die Luft raus bis nach der Sommerpause...
In diesem Jahr hab ich mich dank meiner Pulsuhr dazu durchgerungen, mein Trainingstempo zu reduzieren. Im Winter bin ich dann ohne großartiges Tempotraining plötzlich und für mich unerklärlich Superzeiten gelaufen - und das hat in mir die Ahnung geweckt, dass mehr vielleicht doch nicht immer mehr ist. Seitdem versuche ich immer beim Training genau auf mein Körpergefühl zu achten und die von Greif vorgegebenen Tempobereiche auch an mein Körpergefühl anzupassen und nicht das schnellere Dauerlauftempo als MUSS zu betrachten (habe ich dieses Jahr noch nicht einmal erreicht!). Die Maßgabe ist jetzt für mich: Es muss immer noch ein bißchen Energie übrig bleiben!
Ich glaube, dass ich noch eine Menge lernen muss, um mit dem Greiftraining auch im Marathon erfolgreich zu sein, aber zumindest bin ich schon einen Schritt weiter als im letzten Jahr. Nach einem solchen Plan zu trainieren ist halt auch Übungssache
Meine Erfahrungen müssen natürlich nicht auch für dich gelten, aber ich hoffe, das baut dich ein bißchen auf und ermutigt dich, auch den Trainingsplan einfach mal Plan sein zu lassen und dir selbst die Entscheidungshoheit zu lassen!
Schöne Grüße
qb