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Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

2101
Nun, ich muss sagen, dass ich diese Zeit natürlich nur ungerne lange so stehen lassen will. Hamburg würde sich wahrlich anbieten, das schnellstmöglich gerade zu rücken. Was mich jedoch (noch) etwas an der Anmeldung hindert, ist die Tatsache, dass wir 2 Wochen vorher wohl einen kurzen Abstecher nach Florida machen und ich weiß nicht, wie ich da zum trainieren komme. Aber die Zeit kann ich mir bestimmt nehmen.

Dazu stehen im Sommer zwei Monate Ausland an (wahrscheinlich Südostasien). Da weiß ich auch nicht wie es mit dem Training klappt, zumal wenn es in einer smogreichen Metropole ist. Aber mit Sicherheit wird man auch dort eine nette Grünanlage antreffen. Aber das sind Gedanken, die ich mir jetzt so nicht machen will. Werde mir die nächsten Tage Gedanken machen und das Geschehene verarbeiten und dann einen Plan schmieden. Am liebsten wie gesagt Hamburg, wenn hier sowieso fast jeder am Start ist.

Wie ich mein Training bis dahin gestalte weiß ich noch nicht so genau. Greif wäre eine Alternative und würde mich wohl auch nahe an mein Optimum bringen wie Rudi richtig sagt. Derzeit lese ich mich noch bei Jack Daniels ein. Bei ihm stört mich allerdings etwas, dass er mehr oder weniger nur die Q-Einheiten vorgibt in seinen Plänen und mit dem Rest wird man alleine gelassen. Dazu noch die Rechnerei. :D
Aber ich denke ich werde mich trotzdem mal an JD rantrauen und schauen wie ich damit so zurecht komme.

Danke nochmal für die aufbauenden Worte und nein, ich beabsichtige die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen. Wie gesagt, die Zeit will ich so nicht stehen lassen. :teufel:
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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2102
kappel1719 hat geschrieben:Was mich jedoch (noch) etwas an der Anmeldung hindert, ist die Tatsache, dass wir 2 Wochen vorher wohl einen kurzen Abstecher nach Florida machen und ich weiß nicht, wie ich da zum trainieren komme.
Meine PB bin ich beim Bienwald Marathon im März gelaufen. Die erste Taper-Woche war ich Alpin-Skifahren mit 0 Laufkilometer. Geschadet hat das offensichtlich nicht wirklich.
There are no answers. Only choices.

2103
Rumlaeufer hat geschrieben:aktuell wirklich tiefenentspannt und regeneriert,
Tiefenentspannt (was die Lauferei angeht), regeneriert und 3 Kilo schwerer als vorm Marathon :nick:
Rumlaeufer hat geschrieben:einfach mal über den Twistesee Adventsmarathon am 29.11.2014 nachdenken solltest. Korinna hat sich auch angemeldet, so dass wir dann zu dritt im lockeren Tempo durch das Waldecker Land laufen könnten. :hallo:
Einfach mal zu nem 42km-Fun-Lauf anmelden, der war gut :hihi: . Ich befürchte, Du überschätzt mich da ein wenig. Ich bin vor 6 Wochen das zweite Mal überhaupt soweit gelaufen. Prinzipiell würd ich ja gerne mal mit Euch laufen (ob das für mich locker wäre, lass ich mal dahingestellt) und ich lauf ja gerne weit und lange. Aber gestern war mein "langer Lauf" 22km lang und das nächste Jahr wird (wenn alles planmäßig läuft) das erste Jahr werden, in dem ich mir die Distanz zweimal gebe. Und das mit etwas Abstand (geplant ist HH und natürlich Münster).

Unabhängig davon bin ich zu dem Zehner schon angemeldet. Start und Ziel sind am Aasee, also 2 Minuten mit dem Fahrrad von hier und ich hab zur Zeit (laufunabhängig) zuviel um die Ohren, als dass ich so einen Tagesausflug mal eben dazwischen schieben könnte (wollte).

Grüße,
Markus

2104
hier nun die extended version:

Vorab: ein Debut war es für mich nicht, nur der erste Mara-Lauf in meiner Forumszeit.
Ich bin bereits zweimal den Rennsteig (43 km) mitgelaufen (allerdings nur auf "Ankommen")
sowie letztes Jahr Berlin in 4:03 und Hannover im Frühjahr 2014 in 3:50, somit war es quasi der 3. Lauf.

Chaotisch war in Frankfurt das Startblockprocedere, da konnte man sich fast hinstellen, wo man wollte, das war in Berlin ganz anders. Ich stand plötzlich bei den 3:15 Läufern, was sich nach dem Startschuss auch gleich bemerkbar machte, denn so viel bin ich in diesem Jahr noch in keinem Rennen überholt worden wie hier auf den 2-3 Kilometern.
Andererseits wusste ich: solange dich der unweit hinter mir gestartete 3:30 Ballonläufer nicht überholt, stimmt die Pace.

Frankfurt war, wie hier in anderen Threads schon beschrieben, am Anfang schwierig. Obwohl es Ende Oktober war, schwitzte ich wie blöd auf den ersten Kilometern. Außerdem konnte man die GPS Anzeige der Pulsuhr verbrennen, da ich trotz subjektiv gleichmäßigem Lauftempo Anzeigen zwischen 3:20 und 7:00 min/km auf der Uhr hatte. Für beides mache ich die Hochhäuser in Mainhatten verantwortlich, die führen vermutlich dazu, dass die Körperwärme der Läufer schlecht abtransportiert und das GPS Signal der Satelliten reflektiert wird. Jedenfalls hatte ich an der 5 km Marke schon 5.5 km auf der Uhr, die Pace passte gerade so (24:48).
Ich habe dann das Tempo einen Tick erhöht und mich an zwei anderen Läufern orientiert, die offenbar dasselbe Ziel hatten wie ich.

Etwa bei km 12 kam fingen dann das erste Mal meine Fusssohlen an, leicht zu schmerzen, das Gefühl verschwand dann aber wieder (um bei km 37 mit Wucht wiederzukommen). Mein Tempo war bis km 30 fast so gleichmäßig wie ein Uhrwerk, die 5 km Splits lagen bei 24:48, 24:33, 24:22, 24.24, 24:20, 24:28, immer schön im Zielkorridor. Eine leichte Entspannung setzte ein, denn ich hatte fast 3 min an Vorsprung auf mein Ziel herausgelaufen und Probleme waren nicht in Sicht, alles lief, phasenweise hatte sogar ein "Flow-Gefühl". Alle 10 km ein Gel, alle 5 km ein halber Becher Wasser, auch das passte. Bis zur Halbmara Marke wurde ich mehr überholt als ich selbst überholt habe (stand allerdings auch ziemlich weit vorne), ab etwa km 25 änderte sich das Verhältnis und es gab auch schon die ersten "Fußgänger" mit Krämpfen, Übelkeit, Akku leer u.ä.

Es kam km 31, die ewig lange Mainzer Landstraße und auch meine Probleme fingen an. Das erste war relativ trivial. Ich "musste" mal.
Also ab ins Dixie, aber das dauerte irgendwie ewig. Gefühlte 2-3 min habe ich da verloren. Als ich wieder auf der Strecke war, fand ich mich bei den Läufern wieder, die ich so bei km 25 überholt hatte. SCH**!! Der schöne Vorsprung war weitgehend weg.

Was tun? Ich entschied mich dazu, das Tempo zu erhöhen, vermutlich keine gute Entscheidung, denn ich lief dadurch vermutlich zu schnell und dies noch im heiklen Segment zwischen km 30 und 35. Bei km 35 hatte ich den Zeitverlust fast wieder aufgeholt (Split 25:05) aber jetzt kamen die brennenden Fusssohlen wieder. 2 km lang konnte ich das noch relativ gut ignorieren, aber dann kam der Schmerz. Zwischen den Hochhäusern der City, die wieder erreicht waren, brannten die Füße wie die Hölle und ich wäre am liebsten gegangen, aber das ging nicht, dazu war der Vorsprung schon zu sehr geschrumpft.

Was macht man(n) in so einer Situation? Man denkt an ähnliche Geschehnisse in der Vergangenheit und da kamen mir -ungelogen- aufgrund dieses Threads meine beiden Schlachten mit dem Rennrad gegen das Timmelsjoch ins Gedächtnis. Auch da hatte ich das Gefühl, "das kannst du jetzt nicht mehr, den Berg kommst du nie hoch" und dann bin ich einfach gefahren, gefahren und gefahren und am Ende war ich doch oben. Das "Frankfurter Timmelsjoch" bei km 38-39-40-41 war optisch nicht zu sehen, aber es war da, *isch schwör* ;)

Nervig war auch, dass man auf der letzten Runde durch die City teilweise die Absperrgitter entfernt hatte, offenbar um ein Alpe d'Huez Gefühl durch die eng stehenden Zuschauer zu erzeugen. Das war vermutlich gut gemeint, aber nicht gut. Der Korridor war an manchen Stellen bedenklich eng und wenn dann auch noch Läufer in den Walking Modus fielen, weil ihre Kräfte am Ende waren, kam es zu Rempeleien, Vorwürfen u.ä. mehr. Direkt behindert wurde ich zwar nicht wirklich, aber es war mehrfach knapp und wenn man eh schon im Notfallbetrieb unterwegs ist, braucht man das erst recht nicht.

Die Füße schmerzten, die rechte Wade hatte Krampfansätze, die Körperstabilität war im Eimer und ich merkte, dass ich langsamer werde. Ich habe mich nicht mehr getraut auf die Uhr zu schauen, nur noch Tunnelblick, durch den Schmerz durchlaufen, Tempo so schnell als möglich, Augen zu und durch. Bei der Verpflegung km 40 noch ein Iso in den Rachen, wollte eigentlich Cola, aber die habe ich nicht gesehen (Tunnel eben) und weiter. Ab km 40 ging es marginal bergab, das kam mir entgegen, außerdem überholte mich kurz hinter km 41 eine 5er Gruppe Spanier im Nationaltrikot, an die habe ich mich bis kurz vor der Messehalle angehängt. Als ich an der letzten Abzweigung, bei km 42, die Bruttozeit von 3:30 sah, wusste ich, dass es reichen wird, denn da waren es nur noch 200 m und ich hatte netto rund 2 Minuten Puffer auf die offizielle Laufzeit.

Meine Freunde, die am Eingang der Halle standen, meinten hinterher, ich hätte richtig gut ausgesehen, keine Ahnung wie ich das hinbekommen habe, vielleicht die Euphorie, es geschafft zu haben?

Am Ende war es etwas mehr als eine Minute Vorsprung auf die erhoffte Zeit, nicht viel Puffer, aber genug.
Als Belohnung habe ich mir auf der Messe ein paar neue Laufschuhe geschenkt und meine Freunde auf nicht nur ein Weizenbier eingeladen ;)

2105
Wahnsinn voxel. Den Mararthon hast du ja mal richtig gerockt. Wie vorher gesagt, ist das bei dir ja immer wie bei einem Überraschungsei. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dir diese Zeit (noch) nicht zugetraut habe. Mein Respekt, mit der Vorbereitung so ein Ergebnis. Hut ab!!!
@Dennis: naja, das ist ja kein Beinbruch. Etwas mehr Kilometer und Erfahrung und du wirst deine klasse Unterdistanzzeiten bestimmt auf die volle Distanz übertragen können, Und du hast dich trotz allem durchgebissen.
@Nils: also wie ein Anfänger würde ich dein Rennverhalten nicht beschreiben. Bei mir hat ähnliches Verhalten letztes Jahr in München ganz gut geklappt. Wenn man sich gut fühlt, kann man ruhig mal was riskieren.
@MarcYa: 3:24h klingt doch mehr als OK. Mit richtigen Schmerzen zu laufen ist ja nicht ohne.

@Martin: ich würde an deiner Stelle jetzt nicht gleich das komplette Training in Frage stellen. erstens war es bei deinem Marahon recht warm, zweitens bist du anscheinend keine Flüssigkeits - und Nahrungsaufnahme während des Laufens gewöhnt. Beides ist recht leicht zu verbessern.. Außerdem muss man ja einfach neidlos zugeben, dass voxel einfach Talent hat und auch etwas "crazy" ist. :wink:
Und wenn du z.B. deine guten Unterdistanzzeiten mit denen von Dennis vergleichst, dann siehst du, dass es nicht nur dir so geht.

Bei mir steigt die Form übrigens endlich mal wieder an. Am Donnerstag 15km @4:38min/km gelaufen. Darin 10km @4:20min/km bzw. 13km @4:28min/km. Und das ganze war nicht am Limit.
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PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

2106
Tvaellen hat geschrieben:bei km 42, die Bruttozeit von 3:30 sah, wusste ich, dass es reichen wird,
Herzlichen Glückwunsch, tolle Leistung.
Grüße
Farhad

PS. Heute war mein erster normaler Arbeitstag nach 2 Wochen Renovierung und mehr. Ich hoffe nun langsam einsteigen zu können, damit man nicht zu lange auf mich warten muss, in Hamburg natürlich.

2107
@Tvaellen: cooler Bericht. Ich wünschte mir, es gäbe eine Laufzeitschrift mit ähnlich vielen unterhaltsamen Laufberichten wie die in diesem Forum (RW bietet das nicht - lange bin ich da auch kein Abonnent mehr).
Die Mainzer Landstraße ist wirklich der härteste Teil und ein Ausflug ins Dixie bei km 31 ist im wahrsten Sinne des Wortes schxxxx :D .
Trotzdem, oder gerade deswegen herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung.

@Farhad: egal wer in Hamburg auf wen warten muss: ein gemeinsames alkoholfreies Weizen muss es mindestens geben!
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PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

2108
Mal zwischenrein eine Frage in die Runde: Habe mir jetzt nochmal den CD von Greif genauer angeschaut. Die 8 Wochen Vollpower sagen mir schon zu. Wenn ich mir jetzt also mal Hamburg als nächstes Fernziel ausgucken sollte, dann begänne der CD Anfang März. Bis dahin im Winter nochmal den Fokus auf Grundlagen legen und vielleicht im Nov./Dez. noch einen 10er oder HM angehen und ohne Druck schauen was drin ist.

Ich weiß, dass dkf sehr gute Erfahrungen mit dem CD gemacht hat und auch voxel auf Greif vertraut. Meine Frage wäre jetzt: Er setzt ja die 35er auf Samstag und sonntags noch einen extensiven beim Plan mit 5 Einheiten pro Woche. Kann man diese beiden auch tauschen? Also den langen sonntags? Dann müsste ich den Plan nämlich völlig neu konstruieren, da es ja eher unvorteilhaft ist, am Tag nach einem 35er (mit EB) einen TDL zu absolvieren. Es gibt da aber eine klasse Excelvorlage, mit der man auch die Tage tauschen kann. Ich meine Korinna hat doch auch die 35er sonntags gemacht oder?

Jetzt stehen erst einmal minimum 2 Wochen Regeneration an. Maximal ein paar ganz gemütliche km, viel Sauna, etwas Fitness und am Donnerstag Massagetermin. Dann peu a peu wieder einsteigen, völlig ohne Druck, einfach um nicht raus zu kommen. Bis Dezember kann man sich noch für die aktuelle Startgebühr in HH anmelden. Hätte ja schon Bock darauf. :daumen:

@ Christian

Schön zu lesen, dass du wieder voll drin bist. Klasse.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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2109
Glückwunsch an alle Finisher!

Ich habe am 19.10.14 meinen 1. Marathon absolviert. Bottwartal in 3:26:30. Also kann das nächste Ziel nur sub3:20 heißen. Deshalb bin ich jetzt hier im Faden!

Ich hatte nur zwischenzeitlich heftiges Stechen an beiden Seiten. Die Tuben von Aktiv3 habe ich bisher gut vertragen. Ich vermute das lag eher am dort angebotenen iso. Das Stechen hat ca ne halbe Stunde angedauert. Durch konsequentes tiefes Ein-und Ausatmen ging es wieder. Beide Seiten taten mir noch 3 Tage lang weh.

Generell war mein Split noch nicht so gut. 1:40xx und 1:45:xx. Bin wohl etwas zu schnell angegangen.
Grüße
Sebastian

2110
kappel1719 hat geschrieben: Er setzt ja die 35er auf Samstag und sonntags noch einen extensiven beim Plan mit 5 Einheiten pro Woche. Kann man diese beiden auch tauschen? Also den langen sonntags? Dann müsste ich den Plan nämlich völlig neu konstruieren, da es ja eher unvorteilhaft ist, am Tag nach einem 35er (mit EB) einen TDL zu absolvieren. Es gibt da aber eine klasse Excelvorlage, mit der man auch die Tage tauschen kann.
Prinzipiell kannst Du natürlich alles tauschen, aber nicht alles macht Sinn. Du hast ja noch Zeit genug - es lohnt sich auf jeden Fall, das pdf zum Countdown einmal durchzulesen, bevor Du Dir überlegst, was Du wohin schiebst. Ich habe in der Excel-Liste so getauscht:
Mo -> Do
Di -> Fr
Mi -> Di
Do -> Mo
Fr -> Sa
Sa -> So
So -> Mi

Dann hast Du:

Montags: nix
Dienstags: Intervalle
Mittwoch: reg DL
Donnerstag: TempoDL
Freitag: nix
Samstag: extensiverDL
Sonntag: langer Lauf

Greif geht beim langen Lauf von ner Vorbelastung am Tag vorher aus. Also ist es meiner Meinung nach nicht sinnvoll, so zu tauschen, dass Du am Tag vor dem langen nichts hast. Eckhard hat das gemacht. Aber dazu muss man sagen, dass der (wie Korinna auch) ganz andere Grundlagen hat. Und, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, samstags regelmäßig Rad gefahren ist.

Das schöne an Greif ist, dass 8 Wochen ein Zeitraum ist, den jeder überblicken kann. Klar muss man schon vor Planbeginn soweit sein, das man den Plan durchhält. Aber dann sind es 6 harte Wochen bis es Richtung Tapering geht, da fällt es nicht schwer, die Motivation hoch zu halten. Nur hat man (zumindest ich) eben auch immer die Angst im Nacken, dass in den sechs Wochen auch alles passen muss. Bei mir war es der erste lange, den ich habe ausfallen lassen. Und obwohl ich vorher wahrscheinlich genug lange Läufe gemacht habe, hab ich mich dann in der zweiten Wochen nicht an die EB getraut und das Elend nahm seinen Lauf.

Das klingt jetzt schlimmer als es ist - mit meinem Ergebnis kann ich gut leben. Ich bin mit meinen 3:21 sicher näher an mein Limit gekommen als Du bei Deiner Premiere. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob es wieder Greif wird, oder ob für mich nicht was längerfristiges besser ist.

Grüße,
Markus

2111
bastig hat geschrieben: Ich habe am 19.10.14 meinen 1. Marathon absolviert. Bottwartal in 3:26:30.
...
Generell war mein Split noch nicht so gut. 1:40xx und 1:45:xx. Bin wohl etwas zu schnell angegangen.
Willkommen im Club und Glückwunsch zur gelungenen Premiere! Was anderes kann ich nämlich nicht sehen. Ich kenn die Strecke nicht, aber die zweite Hälfte gerade mal 5 min langsamer hört sich doch gut an. Dann noch mit Seitenstechen - da sollte doch Potential sein, die 6:30 noch rauszuholen.

Grüße,
Markus

2112
hier mal noch die (m.E.) interessante Auswertung meiner Pulsuhr von gestern. Sie bestätigt die These, dass bei gleichbleibendem Tempo (untere Linie) der Puls im Laufe eines Marathons immer weiter nach oben geht(obere Linie)und am Ende im roten Bereich ist.
Dazu hatte dazu auch mal irgendwo im Netz einen Artikel gelesen, wo der Effekt begründet wird, und auch mal was geschrieben (iirc im Thread von dkf), den finde ich aber leider nicht mehr.


Immerhin bestätigen die Daten meinen subj, Eindruck, dass ich mich gestern nicht geschont habe, sondern gegen Ende alle meine Reserven abrufen musste.


Edith schreibt:

Nach etwas suchen habe ich den Beitrag mit Link doch noch gefunden (Beitrag #92 im Thread von dkf).
https://feelrace.com/fr.pl?ds=42&hh=03& ... CO&pg=Exec

2113
@ kappel1719
Bin auch GREIF Nutzer, beziehe den S6-Plan mit Vertrag. Wenn man sich anschaut, was man sonst so im Netz für Computer-Trainingsplläne bezahlen muss, sind die 140 Euro pro Jahr gut investiertes Geld, da Greif (oder einer seiner MA) bei Bedarf den Plan auf Wunsch innerhalb von 2 Tagen an geänderte Situationen persönlich anpassen.
Tausch ist unprobl. möglich, bin auch in der Mehrzahl der Fälle die 35 k Einheit am Sonntag gelaufen.
Habe in diesen Fällen den Montag und Dienstag getauscht und bin Montag nur locker/langsam, dafür Dienstag schnell gelaufen.

2114
bastig hat geschrieben: Bottwartal in 3:26:30. Also kann das nächste Ziel nur sub3:20 heißen. Deshalb bin ich jetzt hier im Faden!
Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Zeit und Willkommen hier im Faden, obwohl du doch schon mal hier warst.
Grüße
Farhad

2115
Hallo an alle Frankfurter Marathonläufer in der Runde.

Ich freue mich riesig für euch.

Es ist nicht für jeden das rausgekommen was er sich erhofft hat, dennoch ist jeder Lauf im Hinblick auf die Erfahrungen und Rückschlüsse pures Gold wert.

Also Kopf hoch an all jene, die ihre Ziele verfehlt haben und Glückwünsche an die glücklichen Finisher.


Ich selbst bin noch unschlüssig wie ich trainieren Soll. Ich bin weitgehend Beschwerdefrei und bohre meine Läufe zur Zeit in 2 km Schritten auf. Langsames Tempo vertrage ich aber mangels richtiger Spannung in den Füßen weniger gut als mittelschnelle Läufe.

Neben Schwimmen und Kraftraum gehe ich nun wieder 3-4 mal/Woche Laufen. Heute Morgen erstmals 10km in 5:10h und gestern 3km im Anschluss ans Rad in 4:33h.

Hat jemand Tipps für ein gescheites, aufbauendes Wintertraining?

2116
Danke Markus und Tvaellen für den Input.

Markus, ich hätte mir die Tage exakt genau so zusammen gestellt. Das Template ist natürlich klasse. Würde dann aber erst mal schauen wie ich den CD so verarbeite. Bis dahin über den Winter erst mal viel Aufbauarbeit leisten. Tvaellen, an den Jahresplan habe ich auch schon gedacht, aber die vielen Fragezeichen in 2015 lassen dies einfach noch nicht zu. Evtl. in 2016.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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2117
Hallo Dennis,

du solltest zwei Tage nach dem Lala (also Dienstags) den TDL machen.Der ist dann deutlich anstrengender als am Donnerstag
und bringt so deutlich mehr für deine (noch) fehlende Tempohärte....

VG
Rudi
....höre nie auf anzufangen und fange nie an aufzuhören....

3:00:xx

2118
Erstmal vielen Dank an alle für die guten Wünsche und fürs Mitfiebern! Mich haben eure persönlichen Posts sehr gefreut. Während des Laufs, besonders zwischen KM 34 und 38 habe ich auch an euch gedacht.
Hier mein Rennbericht.

Die Vorgeschichte:
Das Training im August und September ist bekannterweise nicht optimal gelaufen. Aber im Oktober konnte ich noch ein bisschen Training nachholen, regelmäßig 7-8 Stunden schlafen und die Form ansteigen lassen. Das Training habe ich nicht ohne Risiko so nah wie möglich an den Renntermin gelegt und 11 Tage vorher noch die härteste Einheit mit 35km inkl. 15km Endbeschleunigung all out absolviert.
Da danach trainingstechnisch nicht mehr zu holen war, wollte ich noch etwas abnehmen und den Stoffwechsel trainieren. Ab dem Folgetag, also Donnerstagabend der Vorwoche bis Dienstag der Rennwoche wurden Kohlenhydrate fast komplett gestrichen.
Insbesondere der Sonntagslauf mit 24km „running empty“ hat mich dann aber weit mehr angestrengt als erwartet und mich mindestens genauso geplättet wie der vorherige 35er.
Nach 5 Tagen Entbehrungen zeigt meine Waage nur ein enttäuschendes Kilo Gewichtsverlust an :-(. Es bleibt nur noch die Erwartung, dass wenigstens der Fettstoffwechsel mit einem starken Reiz trainiert und das Carboloading begünstigt wird.

So fühle ich mich in der Rennwoche erstmal schlapp und spüre noch dringenden Regenerationsbedarf. Ab Mittwoch darf ich wieder Kohlenhydrate essen, was ich auch maßlos ausgnutze. Ich traue mich gar nicht mehr auf die Waage zu gehen, weil schon am Donnerstag morgen das verlorene Kilo nahezu wieder drauf ist. Ich kann gar nicht genug bekommen, von Brot, Brötchen, Nudeln - mit Hackfleisch, mit Schinken, mit Speck sowie Kartoffeln in allen Variationen und Reis :nick: Das Carboloading funktioniert. Und nach und nach fühle ich mich fitter.

Gegen Ende der Taperingwoche werde ich auf die Interviews von Arne Gabius aufmerksam, der Kohlenhydrate in noch extremerer Form im gesamten Training reduziert hatte - mit 40km Läufen im Fettstoffwechsel... Wer das durchhält, muss im Marathon brillieren. Am Sonntag würde man sehen, ob er und ob ich Erfolg haben würden…

Den Samstag muss ich noch einigen Verpflichtungen auf meiner kleinen Baustelle im Vorgarten nachkommen und Natursteine setzen, was länger dauert und anstrengender ist als erwartet. Nach getaner Arbeit, ein paar Tellern Nudeln und Packen aller Utensilien grübele ich mich mit Rennstrategien in den Schlaf… Im Windschatten der 3:00 Pacemakergruppe und mit der richtigen Wettkampfatmosphäre hege ich die Hoffnung doch noch eine 4:15 pro Kilometer durchzubringen. Das wäre das Traumziel. Minimalziel wäre neue PB unter 3:12.

Ich schlafe sehr schlecht. Um 6 Uhr klingelt endlich der Wecker. Dank Zeitumstellung eine Stunde gut gemacht, aber die Arbeit des Vortages sorgt für Muskelkater im Nacken und Schulter. Beton mischen und Steine schleppen geht doch in die Knochen… Aber was solls? Marathon läuft man ja mit den Beinen!

Jetzt erstmal frühstücken mit Kaffee, einer Schüssel Haferflocken mit Banane und Honig sowie zwei aufgebackene Brötchen mit Nutella. Ich werde langsam munter. Nach problemloser Anreise mit Dennis, wo wir nochmal unsere Pläne teilen, erreichen wir kurz vor 9 Uhr die Festhalle. Nachdem uns die Schlange an der Toilette bis 9.50 Uhr aufhält, können wir noch gerade so in den ASICS Startblock (2:45-3:15) klettern. Als ich noch meine Schuhe neu binden will, fängt schon der Countdown an.

Das Rennen
Der Startschuss fällt. Die Schuhe sitzen. Es kann losgehen. Let’s rock!
Da wir uns relativ weit vorne eingeordnet haben, komme ich schon nach ca. 15 Sekunden über die Startmatte. Ich hatte mir vorgenommen nach Puls zu laufen. Die ersten 20km ruhig und locker angehen und ihn niedrig halten, Energie sparen. Und so mache ich es, ich sauge die Stimmung der Leute auf und versuche Kilometer für Kilometer zu genießen. Der Puls steigt relativ langsam von 82% Hfmax auf 83-84% an, die moderaten Temperaturen um 14-15 Grad tragen ihren Teil bei. Ich laufe bewusst nicht zu schnell, damit ich das später nicht büße. Ich orientiere mich jetzt grob an den Pacemakern für 2:59, die erst nach ein paar Kilometern von hinten kommen. Es läuft relativ locker, wenn man das so in einem Wettkampf sagen kann, also es war angenehm hart.

An der Hauptwache entdecke ich zum ersten Mal Zemita. Er sieht von hinten genauso aus, wie auf dem Profilfoto. Blaues T-Shirt, athletisch, breite Schultern. Dann verliere ich ihn zunächst aus den Augen.
Kilometer 10-15 ziehen die Pacemaker für mich unbemerkt das Tempo an, die Auswertung zeigt im Nachhinein ein Tempo von 4:10.
Dann treffe ich wieder auf Zemita, er läuft direkt beim Pacemaker. Ich spreche ihn an und wir laufen eine Weile zusammen. Ich mache mir seinen verwegenen und zugleich genialen Plan zu eigen: Nur nicht den Luftballon aus den Augen verlieren. Eine ganze Zeitlang laufe ich direkt hinter dem Pacemaker, so dass mir der Luftballon alle paar Schritte gegen die Stirn wedelt. Besser kann es nicht sein. So könnte ich bis ins Ziel laufen…

Irgendwann fällt mir ein, dass die Pacemaker wahrscheinlich nach mir über die Startlinie sind und so andere Nettozeiten haben. Ich brauche also ein wenig Vorsprung damit ich auch sicher unter 3:00 komme. Dann kommt die Halbmarathonmarke und ich fühle mich noch sehr gut.
Die Uhr zeigt 01:29:48. Insgesamt doch ganz gleichmäßige Pace. Ich merke, da geht noch was und ziehe leicht das Tempo an. Der Puls jetzt bei 87-88% Hfmax.
Ich hatte mir sowieso vorgenommen, zwischen km 20-30 die Konzentration anzuheben, weil ich in diesem Bereich keinesfalls Zeit liegen lassen wollte. Ein kritischer Bereich, wenn es schwerer wird, und noch so viel Weg vor einem liegt, dass man unmerklich Zeit verlieren könnte. Aber dazu wollte ich es nicht kommen lassen.

Nach dem HM läuft es weiter besser als erwartet. Es ist zwar anstrengend und hart, aber machbar, ich bin noch nicht am Limit. An einer Stelle, sagt ein Zuschauer zu seinem Nebenmann, genau in dem Moment wo ich vorbei bin: „Jetzt kommt die Masse.“ Das motiviert, denn ich bin noch vor der Masse :D . An manchen Stellen überkommt mich sogar so etwas wie ein Flow Erlebnis, wo ich beschwingt ohne Anstrengung laufe. Die Auswertung zeigt zwischen km 25 und 30 eine 4:13er Pace.
Zum ersten Mal in einem Lauf denke, ich dass eine schnellere zweite Hälfte möglich ist. Bisher hielt ich das immer für unrealistisch. Ab Km 27 weiß ich, dass jetzt nur noch die 15km Endbeschleunigung ansteht. 1 Stunde Anstrengung, dann ist es vorbei.

Dann kurz vor Kilometer 30 wird es wieder härter, der Pacer ist aber noch hinter mir. Km 30 – 34, die lange Gerade. Hier nehme ich mir vor zu überholen und so sammele ich langsam einen nach dem anderen ein. Natürlich liegt es auch daran, dass die anderen langsamer werden, (lt. KM 30-35 Pace 4:21) aber es ist ein gutes Gefühl. Hab bisher an jeder Station Wasser getrunken und über den Kopf geschüttet und ab Kilometer 10 zusätzlich noch Tee und manchmal Schorle abgegriffen. Die mitgebrachten Gels sind auch leer. Energiehaushalt passt. Krämpfe habe ich auch im Griff, jetzt durchziehen!

Ab KM 34 widme ich jedem Kilometer jemand anders. Mit dieser Strategie kann ich mich gut ablenken. Für andere laufen macht es einfacher. Im Kopf male ich mir aus, die Sub3 jetzt fast sicher zu haben, ja vielleicht ist eine 2:58 drin?
Doch dann wird es noch einmal härter. Irgendwann schaltet der Kopf aus, die Zeiten auf meinem selbstgedrucktem Armband sind viel zu klein, ich kann sie nicht erkennen bzw. verarbeiten, aber Hauptsache ich bin ich vor dem 2:59er Pacer. Bei KM 35 schließt der Pacer wieder zu mir auf. Das gibt nochmal Motivation Gas zu geben. Ich will vor ihm bleiben und ziehe gefühlt das Tempo an.

Jetzt kommen wir langsam in die Stadt ins Bankenviertel und ich hole noch etwas Energie aus dem Körper und überhole ein paar Läufertrauben kurz hinter einander. Ich höre wie die Zuschauer jubeln. Mit bewusstem festem Ausatmen kann man seinen Puls noch etwas hochbekommen und die Geschwindigkeit steigern. – für kurze Zeit. Mit ausladenden Armbewegungen versuche ich meinen Laufstil zu optimieren, bzw. die müder werdenden Beine auszugleichen. Gleichzeitig beiße ich die Zähne fest zusammen. Selbst wohlwollende Beobachter würden dies nicht als Lächeln deuten… :wink:

Es geht Richtung Alte Oper und jetzt merke ich richtig wie die Kraft nachlässt. Nur noch 5km, nur noch 4km – ich stelle mir die Entfernung auf meiner Hausrunde vor und denke das ich das noch schaffe. Bei km 38 habe ich die „Kilometerwidmungen“ für andere durch. Den Rest laufe ich nur für mich. Das war wohl zu egoistisch gedacht, denn jetzt überholt mich der erste Pacemaker. Ich schaff den Anschluss nicht, aber ich weiß es kommt noch ein zweiter Pacer. Nicht lange danach zieht auch er vorbei. Ich beschließe zu kämpfen- ich muss jetzt, genau in diesem Moment dranbleiben, das ist der Moment der Entscheidung! Bleib dran!
Aber der Abstand wird nicht kleiner, eher größer. Es gelingt mir einfach nicht.
Beim KM 40 habe ich eine Nettozeit von 2:50:55. Also 9 Minuten für 2 Kilometer und knapp 200m. Ich rede mir ein, dass das ja noch passen könnte. 2mal 4:30 laufen und die 200m - wie lange braucht man dafür? 10sec für 100m war doch der Weltrekord? Also mal zwei sind 20 sec für 200m, dazu muss ich jetzt ein bisschen was aufaddieren… Keine Ahnung. Ich kneife einfach die Zähne noch fester zusammen, und gebe alles, schwinge die Arme… Aber die Energie fehlt.

Die letzten 2 Kilometer ziehen sich. Mein Laufstil wird schlechter. Dann sehe ich wie Dennis sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite quält und versuche ihm etwas Aufmunterndes zuzurufen. Das gibt mir selbst für etwa 5 Sekunden Auftrieb. Dann muss ich wieder kämpfen. Die letzte Gerade Richtung Messe bricht an.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht beiße ich mein zwanghaftes Grinsen zusammen und kämpfe mich durch die letzten Meter. Ich denke an den Zieleinlauf der Sieger vom Vorjahr, den ich bei youtube gesehen hatte. Endspurtduell auf den letzten Metern. Das will ich auch!
Ich kann noch ein, zwei Läufer überholen, aber bis zur Ziellinie ist es noch zu weit.
Meine Stoppuhr hat die 2:59 schon überschritten und ich bin noch auf der Geraden und biege jetzt endlich links ein. Mit wird klar, dass es nicht mehr reicht, aber ich lasse jetzt nicht mehr nach. Alle schwärmen von dem Einlauf in die Festhalle. Ich bekomme gar nichts mit, ich laufe einfach so schnell ich kann Richtung Ziellinie. Eine letzte Anstrengung. Ich schaffe es kaum die Arme zum angedeuteten Jubel zu heben.

Die große Uhr in der Halle hat noch knapp die 3:00 vorne stehen und springt erst nach meiner Überquerung auf 3:01. Aber das nützt nichts, meine Nettozeit ist nicht viel besser.
Die sub3 hat leider hat nicht geklappt. Der erste Gedanke im Ziel ist Enttäuschung, vor allem weil ich so kurz davor stand.

Ich denke an meine letzten beiden langen Läufe mit Endbeschleunigung im Training. Bei beiden bin ich auf den letzten Kilometern auch eingebrochen. Genau dasselbe heute. Ich nehme mir fest vor, das nächste Mal 17 oder 18 km Endbeschleunigung zu machen solange bis ich das Marathontempo durchlaufen kann!

Ich bekomme die Medaille und diese praktische Wärmefolie. Dann treffe ich noch Simba. Auch ihn erkenne ich auf Anhieb. Wir unterhalten uns noch ein bisschen und wollen ein Bier zusammen trinken. Es gibt aber nur Clausthaler und Grapefruit Weizen. Beides schmeckt mir selbst nach dem Marathon nicht. Simba zeigt mir seine Pulsauswertung. Er ist ziemlich am Limit gelaufen, mit einem höheren Durchschnittspuls und näher am Hfmax als ich. Das nötigt mir Respekt ab. Er meint, dass das knappe Ergebnis nur Kopfsache gewesen sein kann. Vielleicht hat er Recht. Vielleicht habe ich zunächst zu wenig an die sub3 geglaubt und mich dann zu sehr auf das vermeintliche Erreichen ausgeruht.

Im Anschluss überkommen mich aber auch die vielen positiven Erinnerungen des Laufes. Die Emotionen, die vielen Mitläufer die alle das gleiche Ziel ansteuern. Dieses Gefühl bei Kilometer 30 noch Kraft zu haben. Ohne Krampf, ohne Magenprobleme das Tempo steigern zu können. Das Gefühl, dass es prinzipiell möglich ist.

Insgesamt wachsen die gemischten Gefühle zum festen Entschluss zusammen beim nächsten Mal ordentlich und mit etwas Puffer zu trainieren! No excuses, sub3 als Minimalziel muss 2015 fallen!

2119
Gratuliere Voxel, geiler Bericht und geiler Lauf! :daumen:
Das erinnert mich so sehr an meinen ersten im Mai, nur etwa 55 min langsamer, :peinlich: deswegen aber nicht weniger emotional! :nick:
JONNY :winken:

2122
@voxel: Toller Bericht und - vor allem - tolle Leistung! :daumen:

Dass dir deine bisherige PB nicht gerecht wurde, war ja irgendwie klar. Dass du aber nach einer derart durchwachsenen Vorbereitung in Frankfurt so einen Lauf raushauen kannst... Einfach unglaublich! Ich bin gespannt, was bei dir möglich ist, wenn dir für die Vorbereitung der nächsten Wettkämpfe ein kontinuierliches Training gelingt. Beim Ziel "sub3" wird da auf jeden Fall nicht Schluss sein.

2123
voxel hat geschrieben:Das Gefühl, dass es prinzipiell möglich ist.
Enormer mentaler Vorteil für den nächsten. Bei meinem ersten Versuch, die 40 auf 10k zu knacken, blieb die Uhr bei 40:00,72 stehen. Zwei Monate später hatte ich keinen Hauch von Zweifel -> 39:15.
There are no answers. Only choices.

2124
Super Bericht !! Da hab ich noch mal richtig mitgefiebert - wie unglaublich knapp war das denn !?
Da hätte ich echt noch nen kleinen Moment im Zielbereich verharren sollen und Dich und Simba so gern noch mal getroffen.
Da hast Du jetzt ein mehr als realistisches Ziel, das ich erst wieder finden muss.
Bis hoffentlich bald mal wieder.
Wahrscheinlich hat Dein Vorgarten die paar Sekunden verschluckt.

2125
Hallo Voxel,

klasse Lauf und noch besserer Bericht!!! Der Bericht ist auf jeden Fall sub 3 :daumen:

Seh es positiv : so kannst du 2015 die Sub 3 knacken und hast noch deutlich mehr
Motivation fürs neue Laufjahr... Ich brenne jetzt schon drauf das 2015 auch zu schaffen...

VG
Rudi
....höre nie auf anzufangen und fange nie an aufzuhören....

Das Eisen schmieden, solange es heiß ist :o)

2127
kappel1719 hat geschrieben:Mal zwischenrein eine Frage in die Runde: Habe mir jetzt nochmal den CD von Greif genauer angeschaut. Die 8 Wochen Vollpower sagen mir schon zu. Wenn ich mir jetzt also mal Hamburg als nächstes Fernziel ausgucken sollte, dann begänne der CD Anfang März. Bis dahin im Winter nochmal den Fokus auf Grundlagen legen und vielleicht im Nov./Dez. noch einen 10er oder HM angehen und ohne Druck schauen was drin ist.

Ich weiß, dass dkf sehr gute Erfahrungen mit dem CD gemacht hat und auch voxel auf Greif vertraut. Meine Frage wäre jetzt: Er setzt ja die 35er auf Samstag und sonntags noch einen extensiven beim Plan mit 5 Einheiten pro Woche. Kann man diese beiden auch tauschen? Also den langen sonntags? Dann müsste ich den Plan nämlich völlig neu konstruieren, da es ja eher unvorteilhaft ist, am Tag nach einem 35er (mit EB) einen TDL zu absolvieren. Es gibt da aber eine klasse Excelvorlage, mit der man auch die Tage tauschen kann. Ich meine Korinna hat doch auch die 35er sonntags gemacht oder?

Hallo Dennis, schön zu lesen, dass Sie schon wieder voller Tatendurst sind! :nick:

Wie tvaellen auch, mache ich die 35er ebenfalls Sonntags, geht einfach nicht anders. Und im Ganzen habe ich halt den Greif CD (an dem ich mich seit Sommer 2012 orientiere) in der Struktur den zeitlichen Gegebenheiten angepasst.

Bei dkf sah die 5 Tage Woche mit ca. 95/100 WKm damit aus;

Mo 9km „jogging“ (regenerativ)
Di TDL
Mi IV
Do nix
Freitag ca. 18km extensiv
Sa nix
So langer Lauf mit 35km mit EB

(boah, wat'n Glück Dienstag nach Sonntag die TDL :zwinker2: )

Was das pdf Dokument betrifft, da kann ich mvm (Markus) nur beipflichten. Wenn man um den ganzen Holger Meier mal etwas drum herum liest, lohnt sich das Lesen. Ein guter Tipp vorab von D-Bus war im Übrigen, vor dem Einstieg in den CD eine regenerative Woche einzuschieben.

Darüber hinaus wurde von P.Greif der Aufbau des CD auch etwas angepasst, die 4. Woche ist nun regenerativ gedacht und das Tapering ist nun ja, auch ähm, anders…..Hier noch mal der (die) Newsletter dazu;

Greif Newsletters-Archiv: Marathonvorbereitungs-Wettkmpfe: Wann, wie viel und wie schnell?
Greif Newsletters-Archiv: Ausdauergrundlagen werden am besten unter Energiemangel entwickelt
(hab diesmal extra den rausgesucht, der für voxel vllt. auch interessant sein dürfte :o)

….allerdings ist ja, bis es soweit ist, noch ein winziges Stück Zeit… so dass Sie sich über den Winter schon mal schön einlesen und warmlaufen können.

Wie auch immer Sie Ihr zukünftiges Training gestalten werden, ich bin mir sicher, Sie werden nach und nach den richtigen Plan, das richtige Konzept, die richtige Struktur…für sich finden und dass Sie ES WOLLEN, daran hab ich überhaupt keine Zweifel :o)

VG@all
dkf/Korinna


ps
den "kleinen Steffny" den dkf während der Vorbereitung zum ersten M geschenkt bekommen hat,
hat sie gerne gelesen und dann direkt nach dem gmrl 2012 weiter verschenkt :o)
Vanitas, Vanitatum Et Omnia Vanitas...
Rennanneliese

PB List sub3h20er & the rules for de Offnahme in the Hitliste

2128
voxel hat geschrieben: springt erst nach meiner Überquerung auf 3:01.
Vielen Dank für den schönen mitreißenden Bericht. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Bericht.
Viele Grüße
Farhad

2129
Guten Morgen an alle, danke für die positiven Rückmeldungen.
Hier noch ein kleiner Nachschlag. Meine RUNALYZE.DE Auswertung der Formkurve für 2014. Man sieht, den Formanstieg (grüne Fläche) in der Vorbereitung für Mannheim (31.05.). Sechs Wochen später, der zweite Marathon am 6. Juli. Mit diesem Tag peakt die Form auf 100%.
Dann geht es im Juli, August und Septemebr stark abwärts mit der Form und dem VDOT (August 147 km, September 185 km).
Ab Oktober der Turnaround mit einem schnellen Anstieg bis zum vorläufigen Hoch am heutigen Tag.

Jetzt bin ich richtig gläsern für das Forum :-) Zu gerne würde ich jetzt einfach weiter trainieren. Ich hab das Gefühl, dass ich noch mittendrin im Formanstieg bin und würde gerne die grüne Fläche wieder auf über 100% kommen lassen. Leider ist die Saison zu Ende... Umso mehr freue ich mich auf den Austausch zum Wintertraining und auch Anregungen zur Interpretation dieser Formkurve.

Die Begrifflichkeiten von runalyze sind mir auch nicht zu 100% transparent, daher hier die Original Legende:
CTL: Chronical Training Load - Langfristige Belastung, TRIMP-Summe eines Monats, prozentual am bisherigen Maximum
ATL: Actual Training Load - Aktuelle Belastung, TRIMP-Summe einer Woche, prozentual am bisherigen Maximum
VDOT: Dein persönlicher VDOT-Wert wird aus dem Verhältnis von Herzfrequenz und Tempo aus jedem Training einzeln berechnet. Der Mittelwert über einen längeren Zeitraum wird als deine derzeitige Form aufgefasst.
Dateianhänge

2130
voxel hat geschrieben: Zu gerne würde ich jetzt einfach weiter trainieren. Ich hab das Gefühl, dass ich noch mittendrin im Formanstieg bin und würde gerne die grüne Fläche wieder auf über 100% kommen lassen. Leider ist die Saison zu Ende...
Servus Voxel, wie wärs mit nem 10er in zwei, drei Wochen?
Ist doch mit Deiner Form ne neue PB drin oder?

Dein Laufbericht und auch Zemitas waren übrigens erste Sahne!
Man denkt, es ist "nur" laufen und doch kann man da so viel Emotionen und Herzblut reinstecken!
So muss das sein, großes Kino! :daumen:

Allen weiterhin viel Spaß beim erholen, Wunden lecken, Blasen aufstechen, saunieren, massieren lassen, laufen, Ziele planen, Greif Newsletter durchlesen, VDOT ausrechnen, Laufberichte schreiben, Laufberichte lesen oder WAS AUCH IMMER! :)

Gruß aus Franken!
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -

2131
Hallo voxel, deine Grafiken aus Runalyze finde ich ja beeindruckend. Vor allem wie dein VDOT der grünen CTL Kurve folgt. Lässt du für jede Trainingseinheit einen Vdot bestimmen, oder wertest du selektiv nur die Trainingseinheiten mit höherem Vdot aus?

2132
Hey Martin, danke. Ja ich such schon nach interessanten 10ern in der Nähe... Heute gehe ich das erste Mal wieder eine lockere Runde laufen.

@Dennis: die anderen haben schon genatwortet. die Tage im Greifplan kannst Du genauso tauschen, wie Markus oder Korinna es gemacht haben. Als Basis-Struktur hatte ich auch: Sonntag den langen Lauf, Dienstag und Donnerstag entweder IV oder TDL

@dumino. Ich hab meistens beim Training auch den Pulsmesser dabei. Wenn man bei runalyze jeweils beim Eintragen des Trainings neben der Dauer und der Distanz auch den Durchschnittspuls eingibt, berechnet er automatisch einen VDOT für das jeweilige Training. Je länger die Strecke, desto aussagekräftiger. Wenn ich keinen Pulser dabei habe, lasse ich es leer. Aus der Summe der Trainings macht runalyze einen Mittelwert...

2133
Ich würde im Gegensatz zu dkf zwischen TDL und der Intervall-Einheit einen Tag für Regeneration frei lassen. Und wenn ich Greif richtig interpretiere, sollte am Tag vor dem langen Lauf eine mittellange Einheit liegen. Dann ergibt sich das Wochenprogramm ja fast wie von selbst, wobei es egal ist, an welchem Tag nun der lange Lauf ist.

2134
MarcYa hat geschrieben:Ich würde im Gegensatz zu dkf zwischen TDL und der Intervall-Einheit einen Tag für Regeneration frei lassen
Ich würde nicht nur, ich hab sogar:
mvm hat geschrieben: ...
Montags: nix
Dienstags: Intervalle
Mittwoch: reg DL
Donnerstag: TempoDL
Freitag: nix
Samstag: extensiverDL
Sonntag: langer Lauf

...
Trotzdem muss ich leider einsehen, dass Korinna Ihr Ziel im Gegensatz zu mir erreicht hat. Das kann auch an anderen Sachen liegen, wie eine realistischere Selbsteinschätzung oder daran, dass sie dkf ist und ich mich gerade wie ddm (der dicke Mann) fühle (obwohl ich seit dem Marathon nur gute 3kg zugelegt habe :peinlich: ). Aber das Training wird schon auch eine Rolle gespielt haben.

Es ist also kompliziert. Natürlich halte ich meine Auftreilung für besser (sonst hätte ich sie ja nicht so gewählt). Aber eben besser für mich und meine Situation diesen Sommer. Ob das fürs nächste Frühjahr auch gilt, weiß ich noch nicht. Jeder von uns hat noch ein Privatleben und Belastungen, die zwar nicht trainingswirksam, aber trainingsrelevant sind. Sowas darf man halt nie unberücksichtigt lassen.

(... und manchmal sind es eben nur Kleinigkeiten, wie Natursteine im Vorgarten, die die entscheidenen 50 Sekunden kosten... :nick:
Mal im Ernst Voxel: hättest Du das nicht ne Woche verschieben können?)

Grüße,
Markus

2135
Mal was total beklopptes:

Ich hab, um Alternativen durchzuspielen, angefangen, den 18W-Pfitzi-Plan mit Leben zu füllen. 6 Wochen vor Hamburg stände ein Tune-Up-Race (14-21km) an. Ein wenig im Netz geguckt, was es an dem Datum schon gibt und siehe da: es gibt in meiner Heimatstadt einen 6h-Lauf.

Das ist natürlich nicht das, wonach ich ursprünglich gesucht habe. Trotzdem ein paar Fragen:
- kann ich das überleben?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das mit dem Marathon 6 Wochen später?

Grüße,
Markus

2136
mvm hat geschrieben:
Das ist natürlich nicht das, wonach ich ursprünglich gesucht habe. Trotzdem ein paar Fragen:
- kann ich das überleben?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das mit dem Marathon 6 Wochen später?
Die Antworten sind:
- Ja.
- Zwölf.
- Vierzehn.
:wink:

2137
Was ich bei Greif irgendwie nicht verstehe, sind die wöchentlichen Intervalle im 5er- bis HM-Renntempo (müsste ungefähr hinkommen, oder?). Alle 2-3 Wochen eine schnellere Einheit, um "den Speed nicht zu verlieren" und die Rekrutierung und das Training von FT-Fasern zu steigern, sehe ich ein. Fast jede Woche Intervalle schneller als Lactate Threshold scheint mir irgendwie eher kontraproduktiv zu sein, zumal mir auch der Nutzen ebendieser Einheiten im Bezug auf das Marathon-Renntempo nicht ganz klar ist. Ausserdem lesen sich die TDLs ziemlich eintönig, etwas mehr Abwechslung könnte hier vermutlich durchaus nicht schaden, z.B. durch Tempowechselläufe (wobei er die in neueren Versionen des CD wohl drin hat?) oder auch einfach durch eine Steigerung der MRT-Strecke im Laufe der 8 Wochen (Woche 1: 4x2km MRT,..., Woche 6: 4x5km MRT, oder so ähnlich).
Ich masse mir in keinster Art und Weise an, zu behaupten, ich hätte mehr Ahnung als Greif und seine Trainingsplanung funktioniert ja ganz offensichtlich. Vielmehr interessiert mich eure Meinung (bzw. Mehrwissen) dazu, da ich einfach gerne bei jedem Training weiss, weshalb ich dieses mache und was der (physiologische/psychologische) Nutzen ist und mir oben genannte Punkte bei genauerer Beschäftigung mit dem Gratis-CD aufgefallen sind.

2138
Hallo Markus,
bin zwar selbst noch ziemlich unerfahren, aber ich schreib einfach mal was ich so denke danach können mich die Ultras hier immer noch in der Luft zerreissen:

- überleben locker, und sogar was dazulernen..
- ich sag mal 5, also gar nicht soooo bekloppt.
-das hängt stark von deinem Ziel beim 6h-Lauf ab, wenn du nur ein SEHR langes Training machst, 5-6
JONNY :winken:

2139
mvm hat geschrieben:Mal was total beklopptes:

Ich hab, um Alternativen durchzuspielen, angefangen, den 18W-Pfitzi-Plan mit Leben zu füllen. 6 Wochen vor Hamburg stände ein Tune-Up-Race (14-21km) an. Ein wenig im Netz geguckt, was es an dem Datum schon gibt und siehe da: es gibt in meiner Heimatstadt einen 6h-Lauf.

Das ist natürlich nicht das, wonach ich ursprünglich gesucht habe. Trotzdem ein paar Fragen:
- kann ich das überleben?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das mit dem Marathon 6 Wochen später?

Grüße,
Markus
Hallo Markus,
erst einmal ist es schön, dass du wieder dabei bist. Ich bin gespannt, was die Erfahrenen zu deiner Idee sagen. Ich denke aber, 6 Wochen sind schon weit genug weg vom Marathon und die 6 Stunden können kreativ gestaltet werden.
Bei mir normalisiert sich langsam der Alltag und ich versuche regelmäßig und locker (ohne Uhr) zu laufen. Heute war ich in der Mittagspause bei leichtem Regen 2 Runden um die Alster laufen, das hat gut getan.
@voxel: Ich würde auch zusehen, dass die Form in einem WK genutzt wird.
@Martin: Wie geht es dir?
@Jan: Schön, dass du voran kommst, 3-4 mal in der Woche und 10 km in 5:10 hören sich doch sehr gut als Basis für Hamburg 2015 an.
Grüße
Farhad

2140
honkytonk hat geschrieben:Die Antworten sind:
- Ja.
- Zwölf.
- Vierzehn.
:wink:
Biete:
Ja / 4 / 7.

Lass es bleiben, wenn dein Herz am Marathon hängt.

Mach es, wenn dir der 6h-Lauf ähnlich wichtig ist.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2141
Ach ja, da fehlt noch meine Wochenbilanz:
Mo: Regeneration
Di: Pause
Mi: nix
Do: Überseeflug
Fr: regenerative 6,2 km @5:32
Sa: keine Zeit
So: lockere 10,5 km @5:08

Muskelkater + Schnupfen auskuriert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2142
farhadsun hat geschrieben: @Martin: Wie geht es dir?
Danke der Nachfrage, ich bin irgendwie immer noch in der faulen "nach dem Marathon-Phase" (Markus darf mich Lusche nennen :zwinker5: ).
Laufe nach Lust und Laune, meist zwischen 10 und 12 km kanz locker, Tempo um die 5:30 bis 5:40. So habe ich meine Beschwerden im Po/Schenkel etwas in den Griff bekommen. Die Blackroll hat leider noch nichts gebracht. Naja, könnte daran liegen das sie seit Freitag noch originalverpackt zuhause rum liegt. :D

Heut werd ich mal etwas Tempo machen, dann mal sehen ob das mit dem 10er am 16.11. was werden könnte.

Hamburg ist bei mir übrigens zu 95 % fix und bin ganz Christians Meinung, mindestens ein gemeinsames alkoholfreies Erdinger (oder was auch immer es für ne Plörre in Hamburg gibt :D ) muss auf jeden Fall sein!! Ich warte gern auf Euch! :hihi:
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -

2143
Nachdem die Latte zugegebenermaßen sehr hoch liegt, was die Laufberichte angeht, will ich bei meinem 1. Lauf über die Königsdistanz natürlich nicht mit einem ausführlichen Situationsbericht nach ein paar Tagen Abstand (Die habe ich definitiv gebraucht.) geizen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich da etwas ausholen werde, denn im Endeffekt fing die Vorbereitung schon viel früher an.

Laufen macht Spaß? :confused:

Nachdem ich mich im Sommer 2013 von meiner liebsten aktiven Leidenschaft, dem Fußball, verabschiedet habe, infolge sehr nerviger Kniebeschwerden, stieg dann im ab Januar 2014 die sportliche Motivation wieder an. Also ging es los, mit 2-3 x regelmäßig 10 km Laufen über mehrere Wochen. Irgendwie hat mich das olle Schmuddelwetter und die Dunkelheit eigentlich auch nie davon abgehalten raus zu gehen. Eine gute Basis also, um dran zu bleiben. Das von dkf erwähnte Steffny-Buch war dann der Start sich etwas genauer mit dem Laufsport auseinander zu setzen. So stand ich an dem Punkt, was will ich überhaupt. Ist das etwas, was zu mir passt, die Lauferei? Beim Fußball in den Vorbereitungen auf die Saison hat man das sture rumrennen ohne Ball verflucht und jetzt soll es auf einmal Spaß machen? Klingt verrückt, aber irgendwie war es so. Kurzer Ausflug in die Gegenwart: Wenn ich heute mit ehemaligen Mannschaftskameraden und aktiven Kickern rede, kommt meist: Du hast doch nen Schuss! :)
Wie dem auch sei. Als einen Meilenstein würde ich wohl die Anschaffung der Laufuhr ansehen. Damit war ich in der Lage meine Läufe genau nachzuverfolgen und die Umfänge und Tempi zu tracken. Klingt natürlich banal, aber zur damaligen Zeit war das für mich einen Schritt in Richtung Professionalisierung und führte wohl mit dazu (neben Motivation und Literatur) mich zum ersten Halbmarathon anzumelden.

Praxistest: Nun ja...

Es wurde dann der Halbmarathon in Mannheim als erstes Ziel ausgerufen. Recht großes Laufevent, man kann die Atmosphäre ganz gut aufsaugen und seine ersten Wettkampferfahrungen erleben. Vorbereitet mit einem Steffny-Plan stand dann am Ende eine knappe SUB 01:40, in dem Wissen, dass deutlich mehr drin ist, wenn man nicht unbedingt jedes Stück Riegel und Banane bzw. Becher Elektrolyt-Drink in sich reinhaut, den man in die Finger bekommt. :klatsch:
Geschenkt, abgeheftet im Grünschnabelbereich des Erfahrungsordners. Viel wichtiger war die Erkenntnis, dass es immer noch Spaß macht und dass das Wettkampf-Ambiente eine tolle Sache ist. Wenige Wochen später folgte die Anmeldung in Frankfurt.

Blut geleckt :teufel:

Nach einem Halbmarathn und weiterhin steigender Motivation war klar, dass es nur noch ein Ziel geben kann: Die Königsdisziplin. Frankfurt dazu noch als absolutes Megaevent mit grandiosem (den Videos zu urteilen!) Einlauf in der Festhalle. Dazu ein Kurs, der sich zu großen Teilen durch Europas spektakulärste Skyline schlingelt. Schwer vorzustellen, dass es eine passendere Premiere gibt. Dazu noch flach, Ende Oktober also vom Wetter her auch optimal. Also Anmeldung ging im Sommer raus und Feuer frei.

Als schwierig empfand ich persönlich die Frage nach der Trainingsplanung. Da ich mit Steffny eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht habe bei der Vorbereitung auf den HM Mannheim, wollte ich das erst einmal so beibehalten und habe mir erst einmal defensive Ziele gesetzt und wollte zunächst auf 03:30 hin trainieren. Ebenso schwierig empfand ich zur damaligen Zeit die Überbrückung bis zum Start des Plans. Einerseits wollte ich möglichst viel Umfang trainieren und habe vergleichsweise viele (im Vergleich zum bisherigen Zeitpunkt) Läufe über 20-25 km gemacht. Zudem wollte ich etwas an der Tempohärte schrauben, weshalb ich auch etliche Tempodauerläufe und Crescendoläufe gemacht habe. Dies führte letztendlich dazu, dass ich mich im Sommer rasant weiter entwickelt habe und die Zeiten und Läufe, die ich absolviert habe, eigentlich keinen anderen Schluss zuließen, mit dem 03:15er Plan zu starten.

Die Marathon-Vorbereitung...

...begann zugegeben grandios und endete desaströs. Die vorgegebenen Einheiten konnte ich wirklich ohne irgendwelche Mühen runterreißen. Ich würde nicht sagen, das ich mich nach wenigen Wochen unterfordert gefühlt habe. Aber jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass ich auch nur ansatzweise an mein Limit gehen musste um die Einheiten in den vorgegebenen Trainingstempi zu laufen. So dass ich - wie man ja auch hier im Faden nachverfolgen kann - die Zeiten auf Eigeninitiative sowie unter Berücksichtigung von vielen erfahrenen Läufern hier im Forum (Vielen Dank dafür!) nach unten korrigiert habe. So konnten die beiden im Plan vorgesehenen Testwettkämpfe - der 10er in SUB40 und der HM in einer tiefen 01:27 - mit Bravour absolviert werden und ließen mich euphorisiert von einem grandiosen Marathon-Debut träumen. Nach dem Halbmarathon ging es dann aber schlagartig bergab. Zunächst die Frage nach dem MRT. Diese konnte nach dem Tipp von Elefantino (TWL, nochmals Danke für den Tipp!) nur mit 04:30 beantwortet werden. Am Tag später mit Freunden eine schöne Traileinheit zu machen war im Nachhinein natürlich absolut dämlich und das darf auch einem solchen Grünschnabel wie mir nicht passieren. Die Quittung war dann eine schmerzende Achillessehne und damit musste der wichtiger 35er mit 15 km EB flach fallen. Ein schockierender Sonntag. Wie soll ich dies wieder rein bekommen bis Frankfurt. Ok, ich hatte die gleiche Einheit zwei Wochen vorher außerplanmäßig gemacht, aber dennoch stand diese Einheit ganz oben auf meiner Liste. Schließlich habe ich bis dahin, und nimmt man den mittlerweile gelaufenen Marathon raus, erst 3 Läufe über 30 km gelaufen. Wie dem auch sei, drei Tage später ging es wieder mit lockerem Laufen und Ende der Woche auch wieder mit Tempo. Also abgehakt und weiter gehts. Samstags morgens dann aufgewacht mit monströsem Brummschädel, Hals- und Gliederschmerzen und Rotznase. Na klasse. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Drei Wochen vor Tag X die Sehne, zwei Wochen vor Tag X einen Infekt eingefangen. Die Nebenhöhlen dicht und der Brummschädel lässt 6 Tage kein Lauftraining zu. Klar, Grundlagen sind gelegt, aber es fehlen so viele km (2 lange Läufe, etwas Tempo, regenerative Läufe) vor allem aber das gute Gefühl im Tapering und die absolute Vorfreude nach einer tollen Vorbereitung gut in Schuss in Frankfurt an den Start zu gehen.

Die letzte Woche vor dem Marathon war ich dann soweit wieder hergestellt. Mit voxel dann noch eine MRT-Einheit bei strömendem Regen auf der Bahn absolviert und nach 2-3 Wohlfühlläufen ging es dann natürlich motiviert, aber auch mit dem ein oder anderen Zweifel freitags auf die Messe und die Startunterlagen abholen.

26.10.2014

Nachdem man sich zwei Tage vorher etwas orientiert hat vor Ort und schon mal erahnen konnte, was an diesem Sonntag dort los sein wird, war ich dennoch relativ entspannt. Das hat mich selbst etwas verwundert. Natürlich war es einnerseits die Vorfreude, andererseits war schon eine gewisse positive Anspannung. Alle reden immer von diesem Mann mit dem Hammer. Die Mainzer Landstraße: Wie wird diese ewig lange Gerade sein? Wie läuft es am Start ab? Wie empfinde ich den Zieleinlauf? Erlebe ich ihn überhaupt? Das waren die Gedanken, aber ohne Stress, ohne Druck, eher entspannt. Den Freitag wie gesagt in Frankfurt verbracht inkl. Shopping mit der Freundin. Samstags dann noch ins Stadion und Fußball geschaut, danach zu den Schwiegereltern in spe zum Essen und ordentlich Nudeln geschaufelt.

Der Sonntag: Der Wecker klingelte, da war er also der Tag X. Nach sehr gutem Schlaf in die Küche, zwei Toastbrote mit Frischkäse und je einer Scheibe Putenbrust. Dazu 150g Naturjoghurt, eine Banane und ein paar Müsliflocken zusammen gepanscht und ein Kaffee sowie jede Menge Fruchtsaftschorle. Danach an den Bahnhof und zunächst einmal die Überraschung, dass voxel es sehr genau nimmt und fast auf die Minute mit der Regionalbahn am Bahnhof eintrifft. :zwinker2: Es waren natürlich sehr viele Läufer im Zug und wie voxel in seinem wunderbaren Bericht bereits erwähnt hat, hat man sich sehr schön ausgetauscht. Die jeweilige Taktik und die jüngesten Stunden wurde nochmals reüssiert. Also kamen wir dann an. An der U-Bahn Station dann nochmal kurz Wasser lassen, dann erst einmal orientieren. Ich musste mich noch umziehen. Also Umkleide gesucht und die Taschen abgegeben. Danach haben wir uns glücklicherweise wieder getroffen und sind dann nochmals an die Schlange der Toilette. Dazu eine kleine Annekdote: Bei all meinen Wettkämpfen habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die Schlange immer nur für diejenigen Herren gilt, die gerne auf die Box wollen. Liebe Läufer, ich habe bisher noch nie erlebt, dass sich an den Urinalen eine Schlange bildet. Also seid doch bitte nicht böse, wenn euch nicht jeder in der Schlange sofort sagt, dass die Schlange nur für die Toiletten zum "groß machen" bestimmt ist. Denn eigentlich müsste man in den meisten Fällen eine Tonbanddurchsage abspielen lassen oder ein Schild hochhalten. Also einfach fragen, wofür man ansteht, dann muss auch keiner unnötig anstehen. :daumen:
Nun denn, es war nachdem wir fertig waren, 09:50. Also nichts wie los zum Start, 10 minutes to go...

Aber da waren wir auch schon beim ersten Problem. Wie zur Hölle sollen wir in unseren Startblock kommen? Der Security-Mensch meinte, wir sollen von hinten aufschließen. Das war aber keine Option für uns. Also haben wir geschaut wie es weiter vorne aussah. So langsam verrannen auch die Minuten. Im Startblock schoss mir sofort das Bild von den Ölsardinen in den Kopf. Wir mussten natürlich noch irgendwie über die Absperrung kommen. Höflich gefragt, konnten wir uns im letzten Moment beider noch recht weit vorne dazwischen mogeln. Das hat also schon mal geklappt. Vor uns wurden die Top-Athleten vorgestellt. Das ist immer eine sehr schöne Sache. Noch krasser war es dann zu sehen wie die nach dem Startschuss los flitzen. Doch dies konnte ich nicht lange genießen. Noch kurz mit voxel abgeklatscht und uns gegenseitig alles gute gewünscht. Dann war ich auf der Reise.

Die Marschrichtung war eigentlich klar: Ich wollte versuchen die 10er-Splits von 45 Minuten möglichst lange zu halten. Die ersten km waren wirklich ein Traum. Von voxel inspiriert versuchte ich ebenfalls alles aufzusaugen. Die beeindruckenden Wolkenkratzer boten wirklich eine prächtige Kulisse, dazu noch die klasse Atmosphäre entlang der Strecke. Der Beginn war also atmosphärisch schon mal genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte. Sportlich lief es auch recht gut. Obwohl ich bereits nach 2-3 km für mich untypisch ziemlich heftig angefangen habe zu schwitzen. Aber das habe ich mal der Aufregung und dem Adrenalin zugeschrieben. Die ersten 5 km habe ich dann in geschmeidigen 22:03 min absolviert. Also dezent schneller als im Plan. Dazu ist zu sagen, dass das GPS während wir durch die Skyline sind natürlich komplett neben der Kappe war. Aber das war vorher klar. Deshalb habe ich meine Zeit auf der Uhr dann immer mit den km-Markierungen verglichen. Die zweiten 5 km bin ich dann in nahezu identischer Zeit gelaufen und habe die 10 km-Marke dann offiziell in 44:08 passiert. Ich fühlte mich wirklich sehr gut und hatte ein sehr gutes Gefühl bei diesem Tempo. Mir war klar, dass ich dieses so nicht halten werden kann, weshalb ich es zu diesem Zeitpunkt als angemessen fand, mir einen kleinen Vorsprung auf mein Ziel herauszulaufen. Die Atmosphäre in der City und die Euphorie taten ihr übriges, im Anschluss ging es langsam raus aus der Innenstadt in Richtung Höchst bzw. Schwanheim. Ich wusste zwar, dort gibt es auch ein paar nette Fixpunkte und atmosphärische Highlights, aber es wird anders und dann kommt da ja noch diese ominöse Mainzer Landstraße. Mal sehen...

Während den ersten 10 km habe ich meine Lippen nur zwei Mal kurz mit etwas Wasser befeuchtet, mein Shirt dafür umso mehr. KM 10-15 liefen dann wie bisher, ich war sogar noch dezent schneller. Somit standen bei der 15er-Marke 01:06:05. Alles gut soweit, auch körperlich nach wie vor alles super. Ich überholte auch etliche Läufer, gleichzeitig zogen aber auch immer wieder einige an mir vorbei. Dies hielt sich gefühlt die Waage, weshalb ich mir keinen Kopf deshalb machte. Viel besorgniserregender fand ich hingegen die Tatsache, wieviele Läufer bereits ausgestiegen sind oder zumindest auf dem Gehweg eine Pause einlegen mussten. Das war wirklich alarmierend. Ebenso schob sich an einer Abzweigung ein Krankenwagen mit Blaulicht an uns vorbei. Bei einer solchen Masse an Läufern sicher nicht so verwunderlich. Ich hoffe jedenfalls, dass alle mittlerweile wohlauf sind.

Zurück zu meinem Rennen. Zwischen km 15 und 20 habe ich dann erstmals unbewusst etwas rausgenommen. Das ging automatisch. Ich bin genau in den geplanten 04:30 gelaufen und die HM-Marke überquerte ich bei exakt 01:33:33. Ich träumte insgeheim von einer SUB 03:10, wenn alles passt. Drei Minuten durfte ich ca. verlieren in der 2. Hälfte. Das könnte doch im Optimalfall klappen. Diese Gedanken waren es, die ich mir zu Beginn der 2. Streckenhälfte machte. Zwischen km 20 und 25 sackte das Tempo immer noch leicht ab auf 04:38 min/km. Bei km 25 dementsprechend wurde eine Zeit 01:51:35 erfasst. Ich wollte mich ab diesem Zeitpunkt nun nicht mehr mit irgendwelchen Zeit-Hochrechnungen beschäftigen, weil ich ab hier einfach andere Sorgen hatte. Wie bereits erwähnt (nebenbei bemerkt: Entschuldigung, wenn ihr mittlerweile vieles doppelt gelesen habt, aber ich denke ein ganzheitlicher Bericht, nachdem ich euch monatelang mit allen möglichen Fragen gelöchert habe, muss jetzt sein), schlichen sich im ehemals lädierten rechten Knie an der Außenseite ziemliche Schmerzen ein.
Dazu begannen die Oberschenkel langsame Anzeichen der Erholung zu erbeten. Nun, damit mussten sie eben jetzt erst mal warten. Es hieß immer, ein Marathon beginnt erst ab 30 km, bei mir heute dann wohl bereits ab 25 km. Und das so richtig. Ich begann an jeder Verpflegungsstelle auch auf Tee und Elektrolyt zurück zu greifen. Ich brauchte einfach Energie, einen Strohhalm. Als ich dann in dieser Region sah, wie weit diese verfluchten Wolkenkratzer, die ich während den ersten 5-10 km noch so beeindruckend und toll fand, nun entfernt waren und ich wusste, dass ich genau dorthin wieder zurück muss, hätte ich mich am liebsten in den Busch geworfen und wäre in Tränen ausgebrochen. Ab hier begann es ein Kampf gegen diesen Schweinhund zu werden. Aufgeben konnte einfach keine Option für mich sein. Meine Freundin wartete mit Eltern im Ziel, jetzt hast du monatelang dein halbes Umfeld verrückt gemacht, einen Marathon zu laufen. Jetzt hast du dich monatelang darauf vorbereitet mit diszipliniertem Training, mit harter Arbeit, den Genuss erleben zu können, in der Festhalle einzulaufen, die Medaille umgehangen zu bekommen und dich Marathon-Finisher zu schimpfen... Nein, ein Ausstieg konnte AN DIESEM TAG keine Option sein, außer ich würde mir die Bänder reißen oder zusammen klappen. Aber nicht unter einigermaßen zumutbaren Umständen.

Also versuchte ich mich irgendwie mit dem Gedanken anzufreunden, dass die letzten 17 km so richtig widerlich werden und ich wohl so leiden werde wie selten zuvor in meinem Leben. Die Träume irgendwelche Traumzeiten laufen zu können habe ich dementsprechend relativ früh begraben. Jetzt ging es nur noch ums Ankommen. Bei km 30 ging es dann auf die sagenumwobene Mainzer Landstraße. An der Verpflegungsstelle (müsste km 32,5 oder so gewesen sein), nachdem ich mir die volle Ladung Wasser, Tee und Elektrolyt gegeben hatte, musste ich im Gebüsch eine kurze Pinkelpause einlegen. Dies tat gut, ebenso die Getränke im Gehen zu verzehren. Richtige Gehpausen sind dies wohl nicht, da ich mich sofort nachdem ich mich dem Becher entledigt hatte, wieder ins Laufen eingestiegen bin. Aber es tat wie gesagt gut. Die 30 km-Marke ging dann in 02:15:45 nach Hause. Immer noch ein Schnitt unter 05:00 min/km. Dies sollte sich aber in den letzten 12 km rapide ändern. Mit zunehmendem Verlauf hat man die km-Marken weiter auseinander gestellt, diese fiesen hinterlistigen Streckenposten. Ich fragte mich, wann ich endlich wieder was trinken kann. Sollten die Verpflegungsstellen gegen Ende nicht häufiger kommen? Gefühlt kamen fast gar keine mehr. Die km zogen sich wirklich wie Kaugummi. Mein mitgenommenes Hydrogel habe ich bei km 32 reingehauen. Hat es etwas gebracht? Ich weiß es nicht. Bei km 35 (02:43:03) dann wieder ein Gel eingesammelt, die Wolkenkratzer waren wieder in der Nähe. Irgendwie ein gutes Gefühl. Aber warum zur Hölle muss man denn gefühlte 25 Mal an der Messe vorbei laufen, bevor man rein darf? Ach ja, ein Marathon geht ja 42,195 km. Mist. :motz:
Nun denn, ich erwische mich wie ich teilweise laut stöhnte, fluchte... In meinem Kopf immer wieder die selbe Frage: Wieso machst du so einen Schwachsinn? Es zog sich immer mehr und wurde mit jedem Meter härter. Habe ich am Anfang noch geschwärmt von dieser beeindruckenden Skyline, so habe ich alles außerhalb ausgeblendet. Am Straßenrand ließen sich Läufer ihre Krämpfe von Passanten rausdrücken, boah ist das eine Qual. Dann auf einem Teilstück im Bankeviertel auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich ein Teil des Feldes, der vor mir liegt. Dann der Pacer mit dem 02:59-Ballon. Oh guckste mal, ob ich voxel finde. Ich wusste, dass er ihn im Auge behalten wollte. Somit konnte ich mich einen Moment lang von meinem eigenen Leiden ablenken. Tatsächlich, wenige hundert Meter dahinter erspähe ich ihn. Er ruft mir zu, feuert mich irgendwie an mit meinem Namen. Er beißt, er ackert, sieht aber bestimmt nicht so fertig aus wie ich. Ein klasse Sportsmann, denke ich mir. Gleichzeitig dachte ich mir ok, wenn du da bist, wo du den voxel gesehen hast, dann ist es nicht mehr weit. Zwischen km 35 und 40 ging es dann im Schnitt in unfassbaren 05:53 min/km. Ja, das ist er dann wohl der Einbruch. Die letzten beiden km konnte ich dann in 05:29 nochmal leicht zulegen. Die Gerade bevor es links weg in die Festhalle ging war dann nochmal absolut unerträglich. Ich wusste, jetzt noch irgendwie ins Ziel wackeln. In den letzten 10 km hatte ich mindestens 25 Mal die Frage "Raus?" mit "Nein" beantwortet und jetzt ging es nur noch darum da rein zu wackeln. Die Zielgerade außerhalb habe ich noch dazu genutzt, nach meinem Anhang Ausschau zu halten und tatsächlich. Direkt vor der Festhalle erspähte ich sie. Ich konnte mir offenbar ein kurzes Lächeln rauskneifen und ein Peace-Zeichen. Sie meinten hinterher, ich hätte gut ausgesehen. Wenn die wüssten was ich die letzten km durchlitten habe... Dann ging es tatsächlich rein. Tosender Jubel, Konfetti war noch überall, Musik, die Zeit, ich konnte nur noch 03:24:xx erahnen. Über den Strich! Geschafft!

Ich konnte keinen Meter mehr weiter laufen oder gehen, bin quasi zusammen gebrochen und die Helfer mussten mich im ersten Moment stützen. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Mir liefen Tränen der Erleichterung und des Schmerzes über die Wangen, ein emotionaler Ausnahmezustand. Medaille geholt und Zielverpflegung ausgekostet bis zum letzten und zwei Jungs im Ziel getroffen, mit denen ich in Bensheim beim HM über weite Strecken zusammen gelaufen bin. Auch die Jungs sind eingebrochen.

Nach einiger Zeit, nach dem Duschen im Auto auf der Heimfahrt begann ich bereits mit einer Analyse dieses harten Rennens. Der Tenor ist natürlich. Ein Debut in 03:24 ist keines, für das man sich schämen muss. Das muss ich an dieser Stelle ganz klar betonen und das macht mich in gewisser Weise auch sehr stolz. Aber dennoch habe ich es nicht geschafft die deutlich besseren Zeiten auf den Unterdistanzen über den Marathon auf die Straße zu bringen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Einerseits ist es immer noch mein 1. Laufjahr überhaupt. Mir fehlen Lebenskilometer, mir fehlen lange Läufe (siehe oben!). Dazu lief wie bereits geschrieben, die Vorbereitung alles andere als ideal. Vielleicht hätte ich mich aufgrund dieser Umstände etwas bremsen müssen. Eine etwas defensive Herangehensweise habe ich hier im Faden ja fast schon traditionell vertreten, ich habe mich wahrscheinlich von meinen schnellen Fortschritten etwas blenden lassen. Dazu hatte ich in der Rückschau wirklich einen vergleichsweise laschen Plan und werde nun den Vergleich ziehen und hoffe, dass mich ein Plan mit den regelmäßigen 35er besser vorbereitet. Potential ist bestimmt irgendwie da. Die Frage ist nur, es auch an Tag X auf die Straße zu bringen. Alles in allem hatte ich nicht das Handwerkszeug an diesem Tag eine bessere Leistung abzurufen. Das muss ich akzeptieren und nehme für mich jetzt sehr wichtige Erkenntnisse mit. Ich weiß wie es ist, einen Marathon mitzulaufen. Ich weiß, dass ich es besser machen kann. Und ich will es beim nächsten Mal besser machen. Und das aller wichtigste: Es gibt ein nächstes Mal.

Beste Grüße
Dennis
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

2144
mvm hat geschrieben: - kann ich das überleben?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das?
- auf einer Skala von eins bis zehn, wie bekloppt wäre das mit dem Marathon 6 Wochen später?
Servus Markus, ich hab das jetzt nicht mehr auf dem Schirm wo Du zuhause bist, aber Du redest nicht vom 6 h Lauf in Fürth oder??

Ansonsten biete ich
ja
2 (weil Du eh gern lang und viel läufst)
8 (fürn Marathon wohl etwas zu viel des Guten - aber was weiß ich schon)
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -

2145
@Markus:
Ich schließe mich D-Bus an. Wenn Du Deine Zukunft im Ultra siehst (was ich mir bei dir durchaus vorstellen kann), dann OK, aber im Hinblick auf den Marathon würde ich es nicht machen. 6 Wochen vorher musst du schon langsam spezifisch dein Wettkampftempo und schneller trainieren. Ein Halbmarathon setzt da einen guten Reiz. Wenn Du stattdessen 6 Stunden rumschlurfst und vielleicht unbewusst vorher noch mehr auf Umfänge statt auf Tempo setzt wirft Dich der Lauf eher zurück.
Zudem brauchst Du dann noch 1-2 Wochen bis Du wieder hart trainieren kannst und dann fängt schon wieder das Tapering an…

Ratschläge geben ist sowieso einfacher, als es selbst richtig zu machen. Siehe mein Vorgarten. Du hast vollkommen Recht, aber manchmal muss man gewisse Kompromisse schließen…

2146
Hallo Markus,

der 6 h Lauf der LSF Münster ist m.E. nicht geeignet; er wäre eher etwas für mich im Hinblick auf den Rennsteig-SM. :zwinker2:

Such Dir zu diesem Zeitpunkt Mitte / Ende März lieber einen schönen, flachen Halbmarathon. Ich überlege noch, ob ich am 08.03.2015 den Bienwald Marathon in Kandel laufe :gruebel: dort gibt es auch einen Halben und ich könnte Dich evtl. mitnehmen.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

2147
Rumlaeufer hat geschrieben: der 6 h Lauf der LSF Münster
Ah. Danke. Ich dachte schon... :zwinker5:
voxel hat geschrieben:. 6 Wochen vorher musst du schon langsam spezifisch dein Wettkampftempo und schneller trainieren. Ein Halbmarathon setzt da einen guten Reiz.
Ist ein HM 6 Wochen vorm Marathon nicht zu weit weg? Ich frage deshalb, weil auch bei mir vor der Haustüre ein HM wäre. Allerdings 6 Wochen vor Hamburg...


Servus Dennis. Toller Bericht!!
kappel1719 hat geschrieben: Ein Debut in 03:24 ist keines, für das man sich schämen muss.
So schauts aus! :daumen: Alles andere machst Du nächstes Jahr (auch in Hamburg?) besser.
Ich hoffe du wartest im Ziel auf uns! :zwinker5:
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -

2148
Wahnsinn Dennis!
Vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Du hast nocheinmal eine Sahnehaube draufgesetzt.

Das war wirklich ein unvergessliches Wochenende und mir kommt es vor, als ob ich den gleichen Film immer wieder sehe nur aus unterschiedlichen Kameraperspektiven! Klasse gekämpft, tolles Debut! Lass uns die Tage mal einen lockeren Lauf zusammen machen...

2149
@Markus: wie immer, es kommt darauf an. Wenn du ein gerüttelt Mass an Ultraerfahrung hast, gepaart mit guter Regenerationsfähigkeit durch hohen Umfang, geht es durchaus, beides auf hohem Niveau durchzuziehen. Wenn dir beides fehlt, kannst du

- den 6h Lauf voll laufen und den Mth als fun run
- den 6h Lauf als Training nehmen und den Mth voll laufen, aber vielleicht nicht das optimale Resultat erzielen.

Wenn eine (sehr) gute Mth-Zeit dein Herzenswunsch ist, würde ich den 6h Lauf lassen.

PS: ich würde meinen, dass ich ein gerüttelt Mass an bekloppter Wettkampfabfolge hatte. Vor meinen besten Mths bin ich tatsächlich in den 3-8 Wochen davor immer einen 50er an der Kante gelaufen. Ich hab das aber nicht gemacht, weil ich das für eine gute Trainingsplanung gehalten hab, sondern weil ich die Rennen machen wollte. Das lief wirklich super, meine Jahresumfänge waren damals aber +/- 5000km und die 50k fühlten sich wie eine Kurzstrecke an.
There are no answers. Only choices.

2150
alcano hat geschrieben:Was ich bei Greif irgendwie nicht verstehe, sind die wöchentlichen Intervalle im 5er- bis HM-Renntempo (müsste ungefähr hinkommen, oder?). Alle 2-3 Wochen eine schnellere Einheit, um "den Speed nicht zu verlieren" und die Rekrutierung und das Training von FT-Fasern zu steigern, sehe ich ein. Fast jede Woche Intervalle schneller als Lactate Threshold scheint mir irgendwie eher kontraproduktiv zu sein, zumal mir auch der Nutzen ebendieser Einheiten im Bezug auf das Marathon-Renntempo nicht ganz klar ist. Ausserdem lesen sich die TDLs ziemlich eintönig, etwas mehr Abwechslung könnte hier vermutlich durchaus nicht schaden, z.B. durch Tempowechselläufe (wobei er die in neueren Versionen des CD wohl drin hat?) oder auch einfach durch eine Steigerung der MRT-Strecke im Laufe der 8 Wochen (Woche 1: 4x2km MRT,..., Woche 6: 4x5km MRT, oder so ähnlich).
Ich masse mir in keinster Art und Weise an, zu behaupten, ich hätte mehr Ahnung als Greif und seine Trainingsplanung funktioniert ja ganz offensichtlich. Vielmehr interessiert mich eure Meinung (bzw. Mehrwissen) dazu, da ich einfach gerne bei jedem Training weiss, weshalb ich dieses mache und was der (physiologische/psychologische) Nutzen ist und mir oben genannte Punkte bei genauerer Beschäftigung mit dem Gratis-CD aufgefallen sind.
Mir ist Greif auch zu eintönig. Aber jede Woche Intervalle finde ich nicht verkehrt. Mir bringen schnelle Intervalle und lange Läufe mit schnellen Anteilen am meisten für den Marathon.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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