Ich melde mich dann auch mal wieder zu Wort. Sowohl die seelischen als auch körperlichen Wunden des Frühjahrs sind noch nicht vollkommen verheilt, aber einsam und verbittert vor sich hin zu trainieren, fühlte sich unerwarteter Weise auch nicht gut an. Ich hab Euch doch vermisst, danke auch für die eine oder andere nette private Aufmunterung.
Tatsächlich war ich so enttäuscht über die Ergebnisse der letzten beiden Jahre, dass ich mir eigentlich sicher war, zumindest das wettkampforientierte Laufen an den Nagel zu hängen. Die Entscheidung reifte eigentlich schon, als ich im März nur als Zuschauer beim Berliner Halbmarathon (Mein Lieblingswettkampf) antreten konnte und ziemlich nachdenklich an der Bande des Startblocks stehen musste. Die Langwierigkeit der Verletzung und damit das Austräumen einer ambitionierten Vorbereitung auf den Berlinmarathon (Quasi mein Heimrennen, wo ich 2 Jahre lang keinen Startplatz erhalten habe

) machte es nicht besser.
Ich hab dann aber doch ziemlich viel anderen Sport gemacht, weil ich ohne einfach nicht kann. Und als ich mal ziemlich unmotiviert beim Crossfit durch eine Burpee-Challenge geschlurft bin und andere plötzlich schneller waren, hat mich das später doch rückblickend gewurmt: Weniger, dass die anderen schneller waren (das auch

), aber vor allem weil ich schneller gekonnt hätte und es keinen Grund gab, sich zu schonen. Irgendwie bin ich also doch ein Wettkampftyp und ich kann auch definitiv noch schneller laufen, als bisher - da bin ich sicher. Auch nicht verhehlen möchte ich, dass ich mich ja neben Korinna als eigentliche Heulsusi wahrnehme, weil die zwar auch heult, aber trotzdem weiter fighted.
Also einfach zugeben, dass die Enttäuschung eine Zeitlang stärker war als ich, und jetzt aber das Kräfteverhältnis wieder hergestellt werden konne: Mund abputzen, Krönchen richten und weiter.
Leider kann ich jetzt nicht so beeindruckend loslegen, wie die anderen hier

, weil ich noch vorsichtig sein muss und Berlin leider schneller kommt als geplant, aber ich will das zumindest als Zwischenschritt zu einem neuen möglichen PB-Angriff im nächsten Jahr mitnehmen. Ist zwar aktuell noch deprimierend, weil Holger an einem Tag mehr läuft, als ich in den letzten 1 1/2 Wochen, aber zum Glück kommen ja jetzt bestimmt wieder 7-10 Regenerationswochen.
In diesem Sinne: Gestern 60 min Spinning im GA1- Bereich und danach etwas Problemstellenstabi und heute morgen immerhin 11km und ich hab sogar 2 beschwerdefreie Bergsprints unterbringen können, was die letzten Wochen nicht möglich war.
In diesem Sinne: Never Stop (aber immer eine Hand auf der Handbremse liegen haben...

)
So kommt man ja notfalls auch schärfer um die Kurven und kann sogar wenden.

Anti