Banner

Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78952
heikchen007 hat geschrieben: 28.10.2025, 23:02 Da ich nicht schon wieder nass werden wollte, heute 10 km @5:55 auf dem Laufband in der Muckibude. Danach nach etwas Kraft/Stabi und Sauna.
Also wenn ich *richtig* nass werden will, gehe ich aufs Laufband und in die Sauna. :D

Aber heute war mal ein Lauf draußen ohne Nass (nur Schweiß) und mit wenig Wind, kenne ich schon gar nicht mehr. Gab auf die Schnelle ein Krafttraining und direkt 10km Dauerlauf hinterher. Gleich geht es auf Dienstreise, urgh.

Und Ihr so?

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78953
Dartan hat geschrieben: 28.10.2025, 15:14
Spiridon08 hat geschrieben: 28.10.2025, 15:04 Für mich passt der Faden dafür wieder umso mehr, nächstes Jahr wieder 2 x M :wink:
:hallo: Ich gleiche auch noch ein paar nicht-Marathon-Starter aus :wink: Zwei Marathons stehen für nächstes Jahr schon wieder fest (London, Berlin), wenn alles nach Plan läuft kommt ein dritter (New York) dann noch dazu. :nick:
Das wird ja so langsam echt eine tolle Major-Erfahrungsdatenbank hier, sehr hilfreich für alle daran Interessierten! Freue mich schon auf deine Berichte :wink: Da gebe ich gerne was zurück und werde meine Boston-Erfahrungen natürlich hinzufügen nächstes Jahr :daumen:. Zweiter M (hoffentlich) Berlin, ansonsten (hoffentlich) Valencia. Plan C Frankfurt.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:18:20 (Route du Vin 2025)
M: 2:49:21 (Frankfurt Marathon 2024)

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78954
Spiridon08 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:36 Das wird ja so langsam echt eine tolle Major-Erfahrungsdatenbank hier, sehr hilfreich für alle daran Interessierten! Freue mich schon auf deine Berichte :wink: Da gebe ich gerne was zurück und werde meine Boston-Erfahrungen natürlich hinzufügen nächstes Jahr :daumen:. Zweiter M (hoffentlich) Berlin, ansonsten (hoffentlich) Valencia. Plan C Frankfurt.
Mein Plan ist tatsächlich zumindest die klassischen 6 Majors jetzt durch zu ziehen. :nick: Also nach Berlin (alle Veranstaltungen seit 2015), dieses Jahr Boston und Chicago, nächstes Jahr dann London und New York, und Frühjahr 2027 dann Tokio. Wirklich feststehen tut bisher nur London, aber NY und Tokio sind fest geplant, bin ich dran und sobald bei Reiseveranstaltern buchbar, werde ich mein Glück probieren. :D

(Und ich kenne immerhin vier Leute persönlich, die gerade aktuell per interair auf den Weg nach NY sind, kann mir da also für nächstes Jahr ausreichend Insider-Tipps besorgen. :teufel:)

Ob ich anschließend dann noch mit Sydney, Kapstadt, Shanghai, oder was auch immer da jetzt noch an neuen Majors kommen wird, weitermache, da bin ich noch unentschlossen? :gruebel: An Marathon-Reisen an sich bin ich jetzt wirklich auf den Geschmack gekommen, da werden bestimmt noch einige mehr kommen. Aber vermutlich werde ich dann meine Ziele eher unabhängig vom Major-Status auswählen. :noidea:

Steffen42 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:08 Und Ihr so?
Als lebenserhaltende Maßnahmen für die letzten Überreste meiner Ausdauer gestern Abend erneut für 45min locker auf den Radtrainer. (45min @132W 137W NP | 22.7km 170hm @30.1 km/h)

Mal schauen, eventuell wage ich mich heute Abend dann mal an eine erste Radeinheit mit zumindest etwas Intensität. :gruebel: Laufen werde ich diese Woche voraussichtlich aber weiterhin noch sein lassen.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78955
Steffen42 hat geschrieben:Und Ihr so?
Die letzten 2 Tage nur etwas erholsames Radeln auf der Rolle (45Min @172W, 60Min @180W) bei jeweils rund 60% HFmax. Tut den Beinen gefühlt gut. Laufen in den nächsten 2 Wochen nur nach Lust und Laune. Ende November/Anfang Dezember stehen dann wahrscheinlich noch 2 traditionelle Offseason-Spaßwettkämpfe auf dem Programm.
Dartan hat geschrieben:Und – hier spreche ich leider aus Erfahrung :peinlich: – mit Rennen die nicht zu 100% nach Plan gelaufen sind, umgehen zu lernen, sich davon nicht demotivieren zu lassen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und es beim nächsten mal besser zu machen, ist leider eine extrem schwierige, aber wichtige Lektion. Und eine Grundvoraussetzung für jede langandauernde, erfolgreiche Laufkarriere.
Mir gefällt hierzu die "24 Stunden Regel" von Magness, die ich versuche bestmöglich umzusetzen. In den 24 Stunden nach dem Wettkampf "darf" man in seinen rohen Emotionen baden, egal ob positiv oder negativ, danach geht es weiter mit der Routine.

"After a big achievement or a tough failure, give yourself 24 hours to celebrate the success or grieve the defeat, but then get back to work you enjoy. Doing the work has a special way of putting both success and failure in their respective places." (Steve Magness)

Ein zweiter Punkt, den ich im Umgang mit nicht zufriedenstellenden Ergebnisse gut finde, ist die Konzentration auf den Prozess und nicht auf das letztendliche Resultat. Nochmal Magness:

"Focus on process over outcomes. Evaluate yourself not on whether you accomplish an external end-goal but rather on how well you execute the process of going for it." (Steve Magness)

Viele der Ziele, die wir uns im Laufen setzen sind völlig "willkürlich" (SubX). Die Bedingungen (Tagesform, Wetter, Rennverlauf) können wir zudem nicht beeinflussen. Was wir selbst in der Hand haben ist uns in eine bestmögliche Position zu bringen, um unsere bestmögliche Leistung zu bringen.

Das fand ich im übrigen bei den 3 Frankfurt-Startern in diesem Faden (@Xyris, @Albatros und @ZenZone) sehr gut. Ich habe da in der Vorbereitung wenig zu konkreten, super spezifischen Zeitzielen gelesen und mehr darüber, wie sich alle 3 mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen, Erfahrungen und Vorleistungen bestmöglich auf die Anforderungen des Wettkampfes vorbereiten wollen. :daumen:

Natürlich hat jeder seine offenen oder heimlichen Ziele und die Reaktionen danach zeigen dann ja ganz gut, wo diese lagen. Diese sollten aber nicht der Startpunkt des Prozesses sondern die logische Konsequenz aus diesem sein.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78957
ZenZone hat geschrieben: 29.10.2025, 11:10 @Dartan Das klingt tatsächlich nach einem spannenden Plan. Da freue ich mich ebenfalls auf die Berichte. Sportlich stelle ich es mir aber sehr herausfordernd vor. Hast du da auch Ziele, oder geht es dir primär um das Erlebnis Major (inkl. Stadt)?
Ich würde sagen eine Mischung aus beiden. :gruebel:

Also primär geht es wohl schon um das Gesamterlebnis und auch um das Touristische. Ist einfach eine gute "Ausrede" mal etwas um die Welt zu kommen. :nick:

Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht trotzdem versuchen werde dort so schnell wie mir möglich zu laufen. (Habe ich auch in Boston und Chicago so gehandhabt, auch wenn die Resultate anderes vermuten lassen. :peinlich:) Um jetzt wirklich gezielt auf absolut bestmögliche Resultate und konkrete Ziele (sub3) hin zu arbeiten, ist das sicherlich nicht der beste Methode. Einerseits weil ich Zuge einer solchen "touristischen" Reise gutes Tapering schwer umsetzbar finde. Und insbesondere bei NY und Boston kommt eine langsame Strecke hinzu. Aber trotzdem kann man ja zumindest probieren, zumindest einigermaßen flott dort zu laufen. :nick:

Würde es mir wirklich nur um die sub3 gehen, wäre es wohl viel zielführender einfach jedes Jahr komplett schnörkellos Berlin oder z.B. Hannover zu laufen. Aber da fällt es mir zugegebenermaßen immer schwerer mich für zu motivieren. :peinlich:

Von der sportlichen Belastung her ist das so eine Sache. Jedes Jahr zwei (bzw. wenn ich weiterhin immer Berlin laufe, drei) Marathons ist sicherlich nicht ganz ohne, aber jetzt auch nicht komplett absurd. Und im Prinzip habe ich das die letzten Jahre ja eh schon immer gemacht, neu ist jetzt nur dass ich die Veranstaltungen mehr variiere. Mal eine Saison ohne Marathon mit Fokus auf andere, kürzere Distanzen wäre aus sportlicher Sicht sicherlich extrem sinnvoll. Aber eben nichts auf was ich aktuell Lust habe. Und als Hobbysportler nehme ich es mir heraus, das entgegen der "Vernunft" trotzdem durch zu ziehen. :noidea:

Sollte mein Plan mit NY 2026 und Tokio 2027 tatsächlich so klappen, gibt es übrigens noch eine extra sportliche Herausforderung:

Da New York ein sehr später Herbstmarathon (1. November) und Tokio ein sehr früher Frühjahrsmarathon (28. Februar) ist, gibt das dann mit nur 17 Wochen Abstand eine wirklich sehr überschaubare Saisonpause... :uah:

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78958
@ToPoDD Danke für die Einordnung. Die Zitate sprechen beide sehr mit mir. Werde das auch nochmal in meinem Rennbericht aufgreifen. Aber gerade das Thema "den Prozess in den Fokus setzen" und nicht nur das Ergebnis, gefällt mir gut. Auf ein fixes Zeitziel zu trainieren, also bereits vor Start der Vorbereitung, werde ich auch in Zukunft nicht mehr machen. In Wien war es ganz klar die Sub3, aber das ist ja nun erledigt.

@Dartan Auf jeden Fall der richtige Weg, die Dinge zu machen, die dir Spaß bereiten. Wenn man das so viele Jahre betreibt wie du, sind neue Reize auf jeden Fall wichtig. Von daher kann ich dich da gut verstehen. Und ob man das Thema PB angeht oder nicht, ist natürlich individuell. Ich persönlich denke nicht, dass ich jedes Jahr zwei M laufen werde in Zukunft.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78959
bei mir sieht die weitere Planung 2026 wohl so aus:

kein Marathon (den wohl 2027 mit der FFM Qualizeit in Berlin).
12.04.25 entweder Hannover HM oder Zürich (Tendenz zu Zürich (schon fast zu 90 % ausgebucht) und dort die 1:07:xx zu laufen im Optimalfall. Damit hätte ich für Köln dann im Herbst (2. HM in dem Jjahr), den Elitestartplatz sicher.

Dazwischen im Frühjahr circa 2-3 5 km Läufe, und 2 10er, km Läufe (evtl. dann auch noch als A Lauf Stadtlauf Trier 10 km Ende Juni), sowie Herbst auch ein 5 km Lauf und zwei 10 km . Und vlt. ein, zwei, drei krumme Stadtläufe.

Summe dann so circa 2-3x 5km / 4x10 km / 2 HM und 2-3 krumme kurze Läufe, so circa 12-13 WK/Jahr

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78960
Spannendes Thema hier aus verschiedenen Blickwinkeln! :daumen:

Prozessfokussierung gegenüber Ergebnisfokussierung ist prinzipiell oft hilfreich, aber auch nicht immer. Es gibt auch Motivations-/Trainingstypen, die sich damit schwertun. Letztlich ist vor allem die Auseinandersetzung und Reflektion mit dem Thema etwas, was einen weiterbringen kann.

Da ich beruflich ja zentral damit zu tun hab und auch durchaus mal in der Vorbereitung (im WK weniger) damit gestruggelt habe, hab ich mich eine Zeit lang viel mit Mentaltraining beschäftigt und auch mal einige Zeit mit einem Sportpsychologen zusammen gearbeitet. Ich fand das für mich durchaus hilfreich zu verstehen, was mich antreibt und warum und was die Vorteile und auch die Nachteile davon sind. Wir Menschen sind ja psychisch durchaus flexibel und entwickelbar, allerdings wenn schwierig wird - in Vorbereitung (Prozess) oder Wettkampf (Ziel), greifen wir in der Regel auf unsere typischsten Muster zurück. Das kann man einerseits nutzen, weil das meist auch unsere effektivsten Mittel sind (bewährt, vertraut und erfahren damit). Andererseits behindert uns ein rigides Festhalten an solchen Mustern auch öfters und auch andere Mittel/Motive zuzulassen, kann einen erfolgreicher machen.

In der Sportpsychologie gibt es ja verschiedene Modelle. Das sind natürlich alles Vereinfachungen und Schubladen, aber für strukturierte Arbeit an der Motivation schon hilfreich. Etablierte motivationale Dimensionen sind beispielsweise Sicherheitsbedürfnis und Stimulatonsbedürfnis.

Eine hohe Ausprägung des Sicherheitsbedürfnisses führt zu einem Streben nach eindeutigen Entscheidungen, Kontrolle und Normorientierung sowie zu einer schnellen Fehler- und Gefahrenerkennung. Eine niedrige Ausprägung des Sicherheitsbedürfnisses führt zu einem Wunsch nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit sowie einer Fokussierung auf den Prozess im
Vergleich zu einer Fokussierung auf das Ergebnis.

Jemand, der einfach durch seine Lebenserfahrung ein hohes Sicherheitsbedürfnis hat, tut sich naturgemäß schwerer, auf den Prozess zu vertrauen.

Stimulationsbedürfnis ist eine weitere Dimension: Eine hohe Ausprägung führt zu handlungsorientierten Verhalten,
das sich durch Kommunikationsgeschick auszeichnet und eine hohe Durchsetzungsstärke bewirkt.
Eine niedrige Ausprägung führt zu Selbstaktivierung durch Selbstdisziplin und einer Autorität durch Kompetenz im Vergleich zu einem starken Auftritt. Solche unterschiedlichen "Typen" kennen wir wahrscheinlich alle aus unserem Umfeld. (Oder wir führen uns Olli Kahn und Phillip Lahm mal als Kapitäne der Fussballnationalmanschaft vor Augen)


Weitere Dimensionen sind dann unser Denken und Handeln im Sinne von Entscheidungen. Da kenne wir alle die Extreme von Menschen, die eher Detailsgenau denken als auch diejenigen, die eher übergeordnet und ganzheitlich vorgehen. Alles hat Vor- und Nachteile, gute Teams bestehen deshalb meist aus einer Mischung der Extreme. Im Handeln gibts auch die Extreme vom geplanten peniblen ZIelverfolgen zum assoziativ vernetzten Beziehungstypen.

Ist vielleicht etwas abstrakt, führt aber letztlich zu unterschiedlichen Motivationstypen mit ihren Stärken und Schwächen.

Eine mögliche Unterscheidung sind dann vier Motivationstypen, vielleicht mal veranschaulicht mit Beispielen aus Marathon-Vorbereitung und Wettkampf und vielleicht auch paar prominente Sportler, wenn sie mir einfallen.

Selten sind Anschlussmotivierte, die also eine gute Gruppe wollen und brauchen. Aber die gibt es auch, aber oft nur mit Laufftreff oder Trainingsgruppe. Das sind dann auch die, die zu den Wettkämpfen fahren, wenn da viele am Start sind, die sie kennen und nicht selten haben die Geschichten aus dem Wettkampf zu erzählen, dass sie von km 10-35 mit einer anderen Sportlerin zusammen gelaufen sind oder sich die letzten 10 Kilometer mit jedem gemeinsam ins Ziel gekämpft haben (das Gefühl ist dann aber, sich gegenseitig zu pushen im Gegensatz zu "die Sau mach ich fertig"). Natürlich findet man aber solche Menschen am häufigsten in Manschaftssportarten.

Freiheitsmotivierte sind diejenigen, die vor allem Bock auf Laufen haben und denen feste Trainingspläne ein Greul sind. Ein guter freiheitsmotivierter Sportler kann und will offensichtlich gar nicht erklären, warum und wie er so gut ist. Thomas Müller kann wahrscheinlich auch einen großteil seiner Tore nicht erklären und warum er wo steht. Freiheitsmotivierte sind durchaus oft sehr gute Sportler, aber selten gute Trainer.

Sehr häufig sind Leistungsmotivierte. Das sind diejenigen, die hart trainieren, um persönliche Bestleistungen erreichen, die ständig ihre Rekorde brechen, jeden Stravakom haben wollen ect. Sub3 wird auf ein Postit an den Spiegel geklebt und das ist dann das Ziel.
Arnold Schwarzenegger war sicher primär Leistungsorientiert (Wurde bester Bodybuilder der Welt, bester Schauspieler der Welt ...in a way :D und nur nicht Präsident der Vereinigten Staaten wegen Geburtsort)

Reibungsmotivierte gibt es auch häufig, wobei die prototypmäßig in 1:1 Sportarten reüssieren, im Ausdauersport aber oft auch den Kampf gegen sich selbst finden. Die können sich im Training pushen, indem sie sich selbst herausfordern. Oder wenn sie keinen direkten Gegner im Laufen haben, suchen Sie sich den ("den da vorne kriege ich noch"). Reibungsmotivierte profitieren von Feindbildern und produzieren durch Polarisieren (Oli Kahn war sicher ein typischer Vertreten, im Gegenteil aber zum Beispiel zu Phillip Lahm, obwohl beides Führungspersönlichkeiten waren).

Viel Text, aber vielleicht interessant für den einen oder anderen. Je nach Lust und Laune kann das ja mal jeder für sich prüfen. In der Regel haben wir ein Motiv, bei dem wir uns a.e. zu Hause fühlen (wobei das manchmal auch in der Selbsteinschätzung täuschen kann, einige Typen lehnen z.B. Reibung und Macht ab, obwohl das ihr Hauptmotiv ist) und ein anderes, was kaum eine Rolle spielt. In der Realität haben wir sicher von allem etwas, aber eine klare Dominanz oder maximal zwei Motive.

Nochmal zur Veranschaulichung: Hilfreich kann das z.B. sein, um effektive Wege aus schwierigen Situationen zu finden. Beispielsweise massiver Trainingsausfall vor dem Hauptwettkampf. Man fühlt sich schlecht und die Motivation schwindet. Einem primär reibungsorientierten Sportler wird die Aussicht, das er sich trotzdem bei einem 42km Lauf am Limit gut fühlen wird, weil er das einfach gerne macht, bei einem tollen Erlebnis in einer tollen Stadt nicht viel helfen. Der kann aber davon profitieren, dass er sich einen neuen Gegner sucht, den er im Wettkampf schlagen will (Wenigstens den, den anderen nächstes Mal") oder sich nochmal den Kampf gegen sich selbst bewusst machen, am Wettkampftag im Rahmen der Möglichkeiten alles rauszuholen und sich nicht zu schonen. Den Wettkampf selber als Gegner zu sehen. Der Anschlusstyp freut sich auf seine Gruppe oder meldet ggf. um, wo er Freunde trifft und der Leistungsmotivierte findet konkrete (niedrigere) Zahlen, die er dennoch schaffen will.

Kurzfristig kann man da auch nicht viel an sich arbeiten, und sollte eher schauen, wie holt man aus seinem Typ das beste raus. Langfristig geht da schon mehr. Also beispielsweise kann der mehrfach an Sub3 gescheiterte Freiheitsmotivtyp, der bisher nie wirklich mit Plan trainiert hat und dem auch Ernährungspläne ein echte Greul sind (wie alle Pläne...), dann feststellen, dass er doch mal etwas ändern muss. Aber wenn er jetzt streng nach Plan trainiert, läuft er Gefahr, nach wenigen Wochen den Spaß zu verlieren. Also nur ganz vorsichtig einzelne Regeln und Einengungen der Freiheit zulassen.

Gute Trainer kennen ihre Schützlinge diesbezüglich und stellen sich da drauf ein - oder man trennt sich hoffentlich.

Viel Theorie, aber ja vielleicht ist ja für den einen andere anderen was interessantes dabei.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78961
Dartan hat geschrieben: 29.10.2025, 11:54 Einerseits weil ich Zuge einer solchen "touristischen" Reise gutes Tapering schwer umsetzbar finde.
Was findest Du da konkret so schwer ? Ich frag jetzt, weil ich eventuell Deinen Kommentar nicht richtig verstanden habe. :wink:

Also klar, für mich ist Ironman Hamburg in der letzten Woche auch einfacher, weil 2 Stunden Anreise und wenig Logistik, als 1-2 Tage mit Flugreise und dem ganzen Geraffel und Berlin vor meiner Haustür noch einfacher. Aber Tapering mit Umfang runter und Intensität beibehalten lässt sich bei guter Planung ja selbst bei drei Disziplinen gut durchführen, da sehe ich das beim Laufen sehr easy, auch Carboloading. Aber vielleicht meinst Du ja nur, dass die Reisebelastung negativ wirkt und/oder ich bin von Triathlon einfach abgehärtet. Wer schon mal mit nem Bike per Flug und dann Mietwagen angereist ist und den Tag mit Beutel packen und Bike-Check in hinter sich hat, weiß was ich meine :D

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78962
Dartan hat geschrieben: 29.10.2025, 10:21
Mein Plan ist tatsächlich zumindest die klassischen 6 Majors jetzt durch zu ziehen. :nick: Also nach Berlin (alle Veranstaltungen seit 2015), dieses Jahr Boston und Chicago, nächstes Jahr dann London und New York, und Frühjahr 2027 dann Tokio. Wirklich feststehen tut bisher nur London, aber NY und Tokio sind fest geplant, bin ich dran und sobald bei Reiseveranstaltern buchbar, werde ich mein Glück probieren. :D

(Und ich kenne immerhin vier Leute persönlich, die gerade aktuell per interair auf den Weg nach NY sind, kann mir da also für nächstes Jahr ausreichend Insider-Tipps besorgen. :teufel:)
Mal sehen, ob ich irgendwann auch die Reihe voll machen werde. Wenn schon nur zwei der Majors für mich über die Quali zu machen sind (für Berlin fehlen mir über 4 Min. im Vergleich zur PB, daher zähle ich den nicht dazu), möchte ich das auch so schaffen (also ohne Verlosung, ohne Reiseveranstalter).
Für Boston ist das schon mal geschafft, Chicago wäre 2026 auch direkt gegangen, verschiebe das aber auf 2027. In der Hoffnung, dass die Qualizeiten nicht verschärft werden und damit die (schwache) Amsterdam-Zeit auch noch für 2027 reichen wird. Falls doch verschärft wird, spekuliere ich darauf, dass ich mit meinem Herbstmarathon 2026 wieder etwas schneller laufe (in Boston ja wohl eher unwahrscheinlech). Ideal wäre also Berlin 2026 und mit der Zeit nach Chicago. Dann hätte ich schon 3 Majors innerhalb von zwei Jahren, kann dann doch schneller gehen als man denkt :daumen:
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:18:20 (Route du Vin 2025)
M: 2:49:21 (Frankfurt Marathon 2024)

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78963
Antracis hat geschrieben: 29.10.2025, 16:24
Dartan hat geschrieben: 29.10.2025, 11:54 Einerseits weil ich Zuge einer solchen "touristischen" Reise gutes Tapering schwer umsetzbar finde.
Was findest Du da konkret so schwer ? Ich frag jetzt, weil ich eventuell Deinen Kommentar nicht richtig verstanden habe. :wink:
Also ja, etwas missverständlich formuliert meinerseits.

Also ich meine, dass es mir bei einer solchen Reise ganz allgemein schwer fällt, die Tage vor dem Wettkampf in einer für bestmögliche Resultate angebrachten Art und Weise zu gestalten. Primär mal in der Hinsicht, dass ich die Tage davor aufgrund von Sightseeing einfach viel zu viel unterwegs bin. In Chicago hatte ich die meisten Tage um die 20k Schritte, und selbst am Samstag noch fast 15k Schritte. Auch Ernährung / Carboloading finde ich schwieriger, wenn man ständig unterwegs ist, und dann auch noch in unbekannter Umgebung. Und selbst die Läufe an den Tagen davor finde ich schwieriger, da man erstmal passende Strecken finden muss, bzw. die Versuchung groß ist, entgegen des Plans auf irgendwelchen touristischen Strecken zu laufen, mit unpassender Distanz, Fotopause, usw.

Mit ausreichend Selbstdiszipien natürlich alles vermeidbar. Aber wenn das Reiseintention nicht ausschließlich das sportliche Resultat ist, kollidiert das alles eben etwas mit den touristischen Bedürfnissen. Überspitzt formuliert will ich einfach nicht die Hälfte meines US-Aufenthalts im Hotelbett verbringen. :wink:

Und natürlich kann man da auch leicht einen brauchbaren Kompromiss finden, der immer noch ein sehr ordentliches Resultat ermöglicht. Aber ich denke schon, dass das im Zweifelsfall den Unterschied zwischen PB und "PB knapp verpasst" ausmachen kann...

Spiridon08 hat geschrieben: 29.10.2025, 16:29Dann hätte ich schon 3 Majors innerhalb von zwei Jahren, kann dann doch schneller gehen als man denkt :daumen:
Hat sich bei mir ja auch eher "spontan" ergeben. Im Detail hatte ich mich nie mit den Qualizeiten auseinandergesetzt, bin aber davon ausgegangen dass ich da eh nicht den Hauch einer Chance habe. Vor zwei Jahren bin ich dann aus Zufall doch mal über die die Boston-Qualizeiten gestolpert undhabe zu meiner Überraschung festgestellt, dass die Kombination aus frischer PB und der Eintritt in eine neue AK tatsächlich ausreichen sollte. :haeh: Also Chance genutzt (k.a. ob ich die BQ noch irgendwann mal schaffen werde :gruebel:) und angemeldet. Dann eine paar Monate später gesehen, dass die Chicago Qualizeiten auch unerwartet machbar sind und meine Zeit auch dafür ausreicht. :haeh: Also auch diese Chance genutzt. Und jetzt, nachdem ich Gefallen an solchen Marathon-Reisen gefunden habe, und die Hälfte der Sterne habe, muss man ja auch so konsequent sein, und das bis zum bitteren Ende durchziehen... :noidea: :teufel: :zwinker2:

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78964
Steffen42 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:08 Und Ihr so?
Morgens 40min Schwimmen
Nachmittags 14,1km @4:19 73% Hfmax mit 3x6min moderaten Steigerungen von 4:10 auf 3:50

Und noch ein erstes Outdoorfoto des neuen Bike. Wäre dann auch einsatzbereit, heute noch die Kette gewachst und dabei festgestellt das diese, genauso wie die Bremssättel, entgegen der Beschreibung nicht Ultegra, sondern Dura Ace sind.
Optischer Makel nach meinem Geschmack: die hellen Reifenflanken der Vittoria Corsa Pro.
Überlege noch die zu wechseln, ungefahren könnte man die noch zu Geld machen.
Und ja, der Sattel ist mittlerweile auch gerade :D

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78965
@Antracis : krasser Abhandlung.
Am ehesten würde ich mich dann als Reibungsmotivierten sehen.
Aber keine Ahnung. Ich bin kein Schönwetter Jogger (obwohl ich gerne bei schlechtem Wetter auf dem Laufband bin), kann aber schwer 100% geben. Wobei das dann am Ende dann auch immer eine Sache der Perspektive ist.
Vielleicht gebe ich auch keine 100%, weil ich dann nicht mehr das Gefühl hätte, mit mehr Input ginge noch mehr.
Die Psyche ist halt schon strange.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78966
Heute 3 x 1600 M. auf der Bahn @ 4:19/km (Geh/-Trabpausen ca. 3,5 bis 4 Min.).
Beine nicht besonders,- es begann mal wieder sehr zäh: KM 1 nur 4:35,- danach gesteigert bis immerhin 4:09,- was sich aber schon fast wie 10k-Pace anfühlte.
Bin jetzt noch ca. 20 Sek./Km hinter Normalform zurück.
Also noch weit entfernt von meinem früheren Level,- aber wo soll das auch herkommen!?
Marathonform lt. runanalyze bei 21 % momentan :peinlich:
Einen Halbmarathon könnte ich derzeit wohl höchstens im Bereich 1:35h (wenn überhaupt) laufen,- evtl. etwas drunter, wenn es gut läuft.
Es hapert immer noch an der Laufökonomie/Technik,- da hab' ich noch viel aufzuholen.

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78968
Steffen42 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:08Und Ihr so?
Tatsächlich das erste mal seit Chicago wieder so etwas wie Intensität :wow: und auf Zwift mit "Jon's Mix" einen Klassiker der Workouts gefahren:

54:35min @165W / 192W NP (28.9km 244hm @31.7km/h)

Wenig überraschend hat sich die komplette Abwesenheit von Ausdauertraining der letzten 2.5 Wochen deutlich bemerkbar gemacht, dementsprechend hat es sich angefühlt und entsprechend hoch ging der Puls... :schwitz: :steinigen: Der komplett veraltete, mutmaßlich viel zu hoch eingestellte FTP Wert hat dabei jetzt auch nicht nicht unbedingt geholfen. :klatsch:

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78969
Steffen42 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:08 Also wenn ich *richtig* nass werden will, gehe ich aufs Laufband und in die Sauna. :D
Also wenn ich die Wahl habe, dann lieber nass-warm als nass-kalt. :peinlich: :nick:

Steffen42 hat geschrieben: 29.10.2025, 09:08 Und Ihr so?
Heute 11,33 km @5:49 um den Block am Kanal.

Früher als sonst Zuhause gewesen und konnte schon so 16.30 Uhr loslaufen. Vorab noch gedacht: super - dann bist du ja nur im Hellen unterwegs und brauchst keine Stirnlampe. Uuupppsss, da wars am Ende doch schon dunkel. Zeitumstellung nervt.

@Antracis

Tolle Text, danke dafür. :daumen: Ich bin da definitiv in Richtung Leistungsmotivierte. War mir so unterbewusst auch schon klar, dass ich mein Training schon viel für spätere WK-Ergebnisse mache. Aber interessant, dass dann mal so auch einordnen zu können.

@Christoph83

Krasses Rad. :geil:
5 km - 21:41 (18.10.2025 - SportScheck Run)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:38:42 (24.08.2025 - die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78970
Dartan hat geschrieben: 29.10.2025, 20:07
Wenig überraschend hat sich die komplette Abwesenheit von Ausdauertraining der letzten 2.5 Wochen deutlich bemerkbar gemacht, dementsprechend hat es sich angefühlt und entsprechend hoch ging der Puls... :schwitz: :steinigen: Der komplett veraltete, mutmaßlich viel zu hoch eingestellte FTP Wert hat dabei jetzt auch nicht nicht unbedingt geholfen. :klatsch:
Sagen wir so: Der Start von Darth 5.0 hätte nach Formtief und kompletter Trainingspause auch erstmal mit lockeren Ausdauereinheiten ohne Intensität erfolgen können und so ganz überraschend ist es ja nicht, dass die Zwift-FTP nach vielen Monaten ohne nennenswertes Radkilometer nicht mehr aktuell ist, aber werten wir es mal als Findungsphase. :D :wink:

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78971
Nach drei Tagen ohne laufen plane ich morgen mit einem Jogging wieder einzusteigen…

ToPoDD hat geschrieben: 29.10.2025, 11:10 Viele der Ziele, die wir uns im Laufen setzen sind völlig "willkürlich" (SubX). Die Bedingungen (Tagesform, Wetter, Rennverlauf) können wir zudem nicht beeinflussen. Was wir selbst in der Hand haben ist uns in eine bestmögliche Position zu bringen, um unsere bestmögliche Leistung zu bringen.
+1

Getreu diesem Motto habe ich vorhin meine zweite Anmeldung fürs kommende Jahr getätigt:
Noch 164 Tage bis Hannover (M)…

Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

78972
heikchen007 hat geschrieben: 29.10.2025, 20:35
Tolle Text, danke dafür. :daumen: Ich bin da definitiv in Richtung Leistungsmotivierte. War mir so unterbewusst auch schon klar, dass ich mein Training schon viel für spätere WK-Ergebnisse mache. Aber interessant, dass dann mal so auch einordnen zu können.
Freut mich, das Du damit was anfangen kannst. Ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, aber ein ganz stimmiges Konstrukt wie ich finde. Als Leistungsmotivierte ist es für Dich halt (noch) wichtiger als für andere Typen, Ziele in Zahlen zu benennen und auch noch B-und C-Ziele zu haben, weil Leistungsmotivierte bedroht sind, schnell die Lust verlieren, wenn das A-Ziel nicht mehr erreichbar ist.

Oder anders betrachtet, natürlich wieder sehr schematisch und vereinfacht:

Leistungsmotivierte profitieren im Training von konkreten Zielen =Zahlen und/oder Messungen, um besser zu werden. Reibungsmotivierte profitieren von Gegnern oder müssen sich selbst spüren und brauchen öfters mal die Grenzerfahrung. ( Während der Leistungsmotivierte auch peu a peu flotter werden kann ohne sich zu quälen, hauptsache aber es geht vorwärts irgendwie). Anschlussmotivierte werden automatisch mit ( aber nicht gegen) die Gruppe besser, während Freiheitsmotivierte einfach besser werden, weil sie einfach so viel Bock auf den Sport haben und verlieren die Lust, wenn sie sich (zu sehr) an Pläne halten müssen.

Da wird jetzt auch gut deutlich, dass jeder natürlich auch (mehr oder weniger ausgeprägte Facetten anderer Typen hat)

@Christoph83 Wirklich geiler Hobel, ich finde ja die hellen Karkassen immer sehr schön!

@Dude77 Ich hatte wenig Lust auf Arbeit. :D

Ich glaube auch, dass Du a.e. Reibungsmotiviert bist. Deshalb wirds ja hier auch manchmal warm mit anderen :D Ich bin auch reibungsmotiviert. :wink:

Das ist ja weder schlecht noch böse, sondern es gibt einfach eine Tendenz, in den Disput zu gehen und auch eine Lust daran. Solche Typen neigen auch dazu, in Gruppen - manchmal laut , aber manchmal auch sehr leise dominanz aufzubauen und sind dann überrascht, dass die Anderen vergleichsweise heftig reagieren,

Wichtig im Sport ist aber für solche Typen, sich immer mal gezielt zu Challengen, sonst droht lustlosigkeit oder Unsicherheit über die Leistung, Und Reibung an den eigenen Grenzen und an anderen ist halt das Superbenzin. Trainingspläne und gute Trainer,
bzw. relativ strenge Regeln sind hilfreich, damit es nicht zu viel wird mit der Belastung.


Bei mir übrigens gestern MLR zur Arbeit 15km @5:09, heute dann 10,8 @5:15 mit 10 Strides und gerade Krafttraining.

Zurück zu „Laufsport allgemein“