Der letzte WK für 2025 ist gelaufen. Danke
@Christoph83 @Steffen42 @Dude77 @RunODW @Antracis für die virtuelle Anfeuerung im Vorfeld!
Der 10er in Langsur ist Tradition. Gestern in seiner 33. Ausgabe bei bestem Wetter, schön kühl, blauer Himmel, windstill. Spezifisch auf 10km trainiert hatte ich nicht. Ich gleite aktuell gewissermaßen aus der Marathonvorbereitung heraus, welche am 19.10 in Amsterdam für eine PB sorgen sollte, was ja nicht geklappt hat. Aber die vielen Km der Vorbereitung sind ja da und die Form stimmt. Angemeldet für den 10er hatte ich mich erst nach dem M, da warte ich jedes Jahr ab, wie gut der Herbstmarathon weggesteckt wurde. Letztes war ich z.B. nicht dabei, nach der PB beim FFM war ich länger erkältet. Dieses Mal alles gut, die leichte Verhärtung im rechten Oberschenkel habe ich rausgelaufen und rausgehämmert (Theragun). Nach einer easy Woche direkt nach Amsterdam absolvierte ich eine solide Woche 2 nach dem M, die ich dann auch mit kürzeren QE verbrachte. In der Wettkampfwoche dann wieder vom Gas, eine Einheit (DL) viel sogar ganz aus.
Wenn es nur geht, bin ich beim 10er in Langsur (Deulux-Lauf) immer dabei. Mit 1324 Finishern (dieses Jahr) angeblich größter Zehner in RLP. Obwohl gar nicht mal so flach, laufen viele dort gute Zeiten. So auch ich, PB aus 2022. Stets in Begleitung meines Vaters (M70), der einer von 2 verbliebenen Veteranen ist, der alle 33 Ausgaben gelaufen ist.
Ohne Druck und Stress, wollte ich einfach mal sehen, was aktuell auf 10km geht. Ich laufe recht wenige Zehner im Jahr, dieses Jahr werden es sogar nur zwei. Der erste im Frühjahr lief gar nicht gut, daher wollte ich für dieses Jahr wenn möglich noch ein ordentliches Ergebnis auf der Strecke. Plan: möglichst an der PB orientieren, also 3:34 Pace. Minimalziel Sub36. Die erste Hälfte mit ein paar Höhenmetern, die zweite Hälfte flach und mit Bergabpassagen.
Beim Einlaufen hatte ich kein schlechtes Gefühl, absolut mein Wetter und es lief ganz rund. Ich entschied mich (wie meistens) trotz nur etwa 8 Grad für's Singlet des Vereins und stellte mich möglichst vorne in den Block. Die meisten der üblichen Verdächtigen alle da, man kennt sich.
Startschuss. Aus dem Dorf heraus steigt es direkt leicht an, bevor es auf eine Landstraße geht. Ich versuchte mich zu bezähmen für die erste Hälfte, aber der erste Km ging mit 3:28 durch. Ich beruhigte mich etwas und die Pace pendelte sich bei 3:32-3:35 ein. Insgeheim gab mir der schnelle erste Km ab ein gutes Gefühl. Wenn ich mich bewusst bremsen muss auf dem ersten Km, ist das meist kein schlechtes Zeichen. So war die erste Hälfte dann auch recht schnell abgehakt. Über die Brücke über den Grenzfluss und in Luxemburg zurück nach Langsur.
Ich fand mich mittlerweile in einer Gruppe wieder, die mein Tempo lief und ich merkte, dass ich nicht zurückfiel und eher noch Lust und Kraft hatte, aus der kleine Gruppe zu flüchten. Einer aus der Gruppe schien aber auf Platzierung oder als Pacemaker für jemanden zu laufen und konterte mich immer ziemlich souverän. Das spornte mich an, es immer wieder zu versuchen und das Spielchen hielt das Tempo hoch. Das lenkte gut von den zähen Km 6 - 8 eines Zehners ab und so zeigte mir die Garmin bei Km 8 eine Durchschnittspace von 3:33 an. Da wurde mir klar, dass es heute auf jeden Fall eine ordentliche Zeit gibt. Km 9, ein letzter kleiner Anstieg wieder zurück über die Brücke auf deutschen Boden. Mein Kontrahent zog definitiv an mir vorbei und ich sprintete ihm nach. Ziellinie. Aber was muss ich da sehen? 35:41! Bitte sag mir, dass ich die Uhr nicht ganz exakt auf der Linie gedrückt habe! Aber kurz darauf bestätigte es ein Blick in die Online-Ergebnisse: Ich bin also auf der gleichen Strecke, 3 Jahre später exakt die gleiche Zeit gelaufen (PB).
Schon etwas ärgerlich, aber ich bin natürlich trotzdem sehr zufrieden. Das habe ich nicht erwartet und freue mich, damit die WK-Saison zu beenden. Gerade nach dem nicht so zufriedenstellenden Ergebnis in Amsterdam. Die Lust auf Zehner war in den letzten drei Jahren etwas geschwunden, jetzt macht das wieder Lust auf mehr.
PS.: Mein Vater finishte mit 71 Jahren dann auch brav seine 33. Ausgabe in 55:35.
Heute und morgen Pause. Ab Dienstag dann Winterpausenprogramm. Euch ein schönes Restwochenende!