Chri.S hat geschrieben:Danke, Thomas!
Ja, zwei Tage schlimm, ab Mittwoch gings dann eingermaßen. Hab mich gefühlt, wie nach dem Hamburg Marathon.
5: 21:25 = 4:17/km
10: 42:30 = 4:15/km
15: 1:03:40 = 4:15/km
HM: ca. 1:29:15 = 4:14/km
Ich denke, dass zum einen die langen besser immer am WE gelaufen hätten sollen zwecks Anpassung an den Wochenthythmus und an den WK am Sonntag. Zum anderen war die Strecke zu schwer für Sub 3 Std. und du hast das Tempo zu schnell erhöht trotz des Tunnels.
Ich hatte mir im Vorfelde ausgerechnet, dass ich eine 2:35 bei guten Bedingungen ( wenig Wind, flaches Profil ) glatt drauf habe wollte bewußt locker loslaufen, also um 3:45/km, mit einer 1:18 ( 3:41-3:42/km ) wenden bei der HM-Marke.
Die 5 km passierte ich in sehr lockeren 18:15 ( 3:37 / km ausnutzen des Rückenwindes ), die 10 km in 36:50 ( 3:41/km also wieder langsamer, weil ich im Herrentunnel nicht gedrückt haben, sondern nach Gefühl gelaufen bin. )
Die Wende stoppte ich mit 1:18:01, also genau im Soll. Danach bin ich rein nach Gefühl gelaufen, weil es nicht funktioniert hat, im Gegenwind den Schnitt beizubehalten, also zu drücken auf die restlichen 21 km, deswegen habe ich auch keine Splits mehr notiert.
Du bist aber von 5 auf 10 km schneller geworden, hast also 4 sek. / km aufgeholt, wo du hättest eigentlich auch eine 23 laufen müssen auf den zweiten 5 km.
Das hat imho die entscheidenden Körner gekostet und du lagst bei der Wende mit mind. 1:30 min zuweit vorne, sodass auf dem Rückweg die letzte Kraft fehlte. dazu keine Gruppe, und schon bist du geplatzt. Das die Muskeln dann zumachen, ist kein Wunder, aus meiner Sicht eher durch das runterlaufen beim Gefälle ( 1 x Tunnel, 1 x zum Skandinavienkai und dann wieder der Tunnel ).
Unter normalen Umständen braucht man auch keine Gruppe, wenn man einem im Sichtfeld hat.
Entweder es bleibt der Abstand, du hast aber einen Orientierungspunkt, oder du kämpfst dich langsam heran, oder der Abstand wird langsam grösser, so must du bemüht sein, dass der Vorauslaufende solange wie möglich im Sichtfeld bleibt. Liest sich einfach, muss man sich aber immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Das ausnutzen des Rückenwindes ist prinzipiell okay, ich hatte da ja mal eine Antwort auf Dernams Beitrag geschrieben, würde ich aber nur den sehr erfahrenen Läufers empfehlen und auch nur dann, wenn eh die PB nicht geknackt werden soll / kann, wie bei mir, da ich auf dem Rückweg taktisch gelaufen bin und die letzten km wieder schneller wurde, ohne ans Limit gehen zu müssen. Und mit meiner 1:18 bei der HM-Marke lag ich ca. trotz Rückenwind 30 sek. drüber, als für eine 2:35 ( 2 x 1:17:30 ) nötig gewesen wäre. Ich habe mir also ein paar Körner noch aufgehoben.
Das alles zu berücksichtigen und im Wk auch anzuwenden, ist aber auch mit viel Erfahrung verbunden, und die Erfahrung nutzt einem wenig, wenn der WK-Charakter dann den Bauch und weniger den Kopf, zumindest auf der erste Hälfte entscheiden läßt.
Aber das ist absolut verständlich. Ist mir auch schon mal in Berlin passiert bei km 38, und bin dann bei km 39,5 richtig eingegangen für meine Verhältnisse.