Es ist übrigens nie wirklich fertig geworden, war mehr so ein Tagebuch Seelnestrip, den ich mir mal von der Seele schreiben wollte. Eigentlich wäre es lustig, wenn ich jetzt nach so langer Zeit daran weiterschreibe, denn mittlerweile ist ja nun doch einiges passiert.
Dann lege ich es wieder 10 Jahre weg und mache mit Mitte 50 weiter und ganz am Ende (So mit Mitte 80) veröffentliche ich es dann als Lebenswerk

was ich allerdings noch heute nachreiche ist das "Vorwort", dass ich vorhin übergangen habe:
FEUERWEHRMANN (Zeitreise in die Gegenwart)
VORWORT
Ob das hier wirklich jemals ein Buch wird weiß ich zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht. Ich habe noch nicht mal ein Konzept. Lediglich eine grundlegende Vorstellung von dem, was ich vorhabe.
Das einzige, was ich bisher zu Papier, bzw. zu Tastatur gebracht habe, sind einige kurze Reiseberichte meiner letzten „Herrentouren“ –Jährlich stattfindende Motorrad-Kurzurlaube mit drei guten Freunden. Mir wurde gesagt, die seien tatsächlich lesenswert, weil recht kurzweilig geschrieben. Ob ein leicht ironischer Schreibstil ausreicht um weiterführende Gedanken meinerseits so auszubreiten, dass irgendwelche Leute die mich nicht mal kennen, das interessant finden könnten, weiß ich noch nicht. Warum sollte wohl jemand lesen wollen, was ein Durschnittsmensch zu sagen hat? In Zeiten, in denen sich ein Dieter Bohlen für einen Schriftsteller halten darf und der kommerzielle Erfolg ihm sogar Recht gibt, komme ich gerade richtig: Ein Bürger meldet sich zu Wort, Wayne interessiert’s?
Na, wir betrachten das Ganze mal als Feldversuch. Dieses Buch soll vor allem mir Raum verschaffen. Raum in dem sich meine Gedanken täglich bewegen, aber eben mit dem Katalysator, sie sortieren und überarbeiten zu können, bevor ich sie auf Andere loslasse.
Die Möglichkeit, das was man geschrieben hat, am nächsten Tag nochmals zu lesen um dann festzustellen, dass man einen wahren Stuss verzapft hat, ermöglicht gänzlich neue Einsichten in sich selbst. Ich kann meine eigenen Stammtischparolen nämlich nicht mehr hören, wenn ich z.B. am Freitagabend mit meiner Lebensgefährtin Essen gehe. Kaum zwei Bierchen getrunken und schon fange ich an zu schwadronieren. Über Politik, das Fernsehprogramm, den Zustand der Musikindustrie und wenn mir dann nichts mehr einfällt, über die Eigenarten diverser Bekannter. Meistens, bin ich bei solchen Gelegenheiten nur am Meckern. Ich komme dann oft in einen regelrechten Rausch und nur die leicht gekräuselte Stirn von Diana (so heißt meine Holde) öffnet mir dann plötzlich die Augen und lässt mich mit Erschrecken feststellen, dass ich auf dem besten Wege bin so zu werden, wie ich nie werden wollte. Dieser unterschwellige Unmut stört mich sehr, und zumindest will ich herausbekommen, woher er kommt.
Ich bin tatsächlich gespannt, in welche Richtung das Ganze gehen wird. Wenn ich niederschreibe was mich bewegt, komme ich zwangsläufig auch an den Punkt, wo ich in den Spiegel schauen werde und ehrlich gesagt habe ich schon genug damit zu tun, morgens die Augen weit genug auf zu bekommen um auch nur einen flüchtigen Blick auf mich zu erhaschen. Wo soll das bitte hinführen, wenn ich mit einem Mal ganz genau hinsehe?
Dieses Vorwort verdient den Namen in der Tat, denn es ist entstanden bevor der Rest des Buches geschrieben wurde. Ich lasse das mal so wie es ist stehen, als Beweis wie alles begann…